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Inhalt

Mike Enslin (John Cusack) hat zwei erfolgreiche Bücher über Hotels, in denen es angeblich spukt, veröffentlicht. Nach dem Tod seiner Tochter stürzt er sich noch kompromissloser in die Arbeit. Derzeit fasziniert ihn ein besonders mysteriöser Fall: Im Zimmer 1408 des New Yorker Dolphin Hotel sind unter seltsamen Umständen bereits 56 Gäste gestorben. Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, schlägt Mike alle Warnungen des Hotelmanagers (Samuel L. Jackson) in den Wind und übernachtet in Nr. 1408 – ein kafkaesker Alptraum beginnt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Moviebreak Horroctober: 10.10.2015 (Haunted House)

Mit Verfilmungen von Stephen Kings Geschichten verhält es sich zu großen Teilen, wie mit den Romanen selber: Sie sind ein ganz schönes Glücksspiel. Es gibt einfach so lächerlich viele davon, dass man vorher nie so genau weiß, was man kriegt und ob die Qualität spitzenmäßig, absolut grottig oder irgendwas dazwischen ist. Für jeden Klassiker wie „Shawshank Redemption“, „Green Mile“,„Shining“ oder „Stand By Me“ gibt es ein „Rhea M“(in dem alle LKWs der Welt lebendig werden und anfangen die Menschheit auszurotten), „The  Mangler“ (in dem eine Wäschepresse von einem Dämon besessen wird), oder„Sleepwalkers“ (in dem ein Paar von Werkatzen / Energievampiren, die eine inzestuöse Beziehung zu einander pflegen, in eine Kleinstadt ziehen und beginnen sich von der Lebensenergie örtlicher Jungfrauen zu ernähren. Glücklicherweise haben sie eine fatale Schwäche: Katzen!).



Ihr habt doch nicht etwa gedacht, ich mache nur Witze oder?

Bei so einer großen Masse und schwankenden Qualität, ist es kaum ein Wunder, dass „Zimmer 1408“ keine unglaublicher Kassenschlager war (Box-Office Platz 38 im relativ schwachen Filmjahr 2007) ist und auch im Nachhinein nicht unfassbaren Ruhm errungen hat. Nicht ganz zurecht, da einiges für den Film spricht:

Zuallererst kommt mal die Tatsache, dass der Film ganz andere Rhythmen und Strukturen annimmt als Geisterhaus-Filme das üblicherweise machen. Einen Ort als Star zu inszenieren kommt normalerweise mit inhärenten dramatischen Problemen. Die ersten Impulse für so etwas sind:

  1. Wir brauchen eine Gruppe von Figuren. Einzeln kann man keine Dialoge halten. Wie soll man dem Zuschauer sonst glaubhaft vermitteln, was in den Leuten vorgeht, ohne es albern wirken zu lassen? Wir machen hier einen Horrorfilm? Perfekt! Dann nehmen wir einfach die Standardtruppe: Cheerleader, Footballspieler, Aussenseiter, Fiesling und generische Werteverkörperung. Läuft.

  2. Die gehen aus irgendeinem Grund dahin. Eigentlich egal worums geht. Ein Schatz, ein Forschungsprojekt, eine Erbschaft oder nur hirnloser Spaß. Eigentlich egal. Hauptsache sie sind schnell da, richtig? Die Leute kommen um ein Geisterhaus zu sehen, dann sollen sie auch möglichst schnell ein Geisterhaus bekommen!

  3.  Im Laufe der Zeit muss dann natürlich aufgedeckt werden, wie oder warum hier der Spuk umgeht.Ein böser Wissenschaftler hat genau in dieser Nacht vor hundert Jahren obdachlose Irre auf einem Indianerfriedhof dem Teufel geopfert, während Aliens den Ort mit dimensionsverzerrenden Zeitstrahlen befeuert haben... oder so.

"1408" hat den Anstand, keinem dieser Impulse nachzugeben. Der Film lässt sich auf das Wagnis ein, seinen einzigen durchgehend vorhanden Charakter Mike Enslin (John Cusack) sehr langsam einzuführen und sich dabei gleichzeitig über die Idee von Spukhäusern im Allgemeinen lustig zu machen. Enslins Arbeit als Ramsch-Autor führt in ständig an die "schaurigsten" Orte Amerikas, was kein bisschen gruselig, sondern eher langweilig, desillusionierend und deprimierend ist. Sogar Enslins Heimatort ist im sonnigen und absolut schreckenlosen Kalifornien, das in Horrorfilmen bestenfalls auftaucht um billig animierte Haie zu präsentieren! Der Film bereitet alles so gemächlich und gründlich vor, dass es tatsächlich fast eine halbe Stunde braucht, bis Enslin überhaupt das titelgebende Zimmer betritt und dann dauert es nochmal zehn Minuten, bis das Zimmer anfängt, ihm auf den Keks zu gehen. Von da an, dreht es aber immer weiter auf und weiter und weiter, bis man eigentlich nur noch Mitleid mit Hauptcharakter Mike haben kann.

Cusack spielt den zunehmend verzweifelten Mike Enslin ganz annehmbar, auch wenn es teilweise in eine etwas überspitzte Richtung abdriftet und man sich an seiner Stelle auch Nicolas Cage vorstellen könnte, der da mit zerzausten Haaren herumfällt, bekleidet mit einem Jacket über dem Hawaiihemd. Es sind nicht allzu viele Szenen, in dem einem das wirklich negativ auffällt, aber es ist da. Im selben Zuge muss man leider auch sagen, dass der Zenit der Schauspielerei auch gleich zu Beginn überschritten wird, wenn Enslin sich mit dem Manager des Dolphin Hotel Gerard Olin (Samuel L. Jackson). Da wird die Messlatte allerdings auch recht hoch gelegt, weil sich hier grandios der Ball hin und her gespielt wird und es vor allem dieser Dialog ist, der einen erst so richtig von dem Zimmer fasziniert.

Das bedeutet allerdings nicht, dass ein wenig Unwohlsein nicht schon vorher aufgebaut wird. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und "1408" baut diese Teufeleien immer wieder ein: Neben visueller Spielereien, die sich erst in dem surrealen Hotelzimmer erst so richtig entfalten können, macht der Film das vor allem über den Sound. Mit disharmonischen Tönen, Fiepen, Hallen, Dröhnen, Rauschen, Flattern, kontrapunktierender Musik und vielem mehr wird hier richtig gut Stimmung gemacht, ohne die eine Menge Szenen überhaupt nicht richtig funktionieren oder sogar ein bisschen albern wirken würden. Visuell ist es schon recht beeindruckend, was der Film aus zwei Zimmern und einem Bad herausholt, aber der wirkliche Star in der Technik des Films ist definitiv das Sounddesign!

Fazit

"1408" schafft es mit seinem exzellenten Pacing, interessanten Ideen außerhalb ausgetretener Pfade und nicht zuletzt seinem grandiosen Sounddesign ein ziemlich stabiler "Haunted House"-Grusel ohne hohes PG-Rating zu sein. Definitiv eine der besser gelungenen King-Verfilmungen.

Kritik: Sören Jonsson

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