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Der abgehalfterte, trinkende Cop Jack Cates muss mit ansehen, wie zwei seiner Kollegen beim Versuch, den geflohenen Verbrecher Albert Ganz festzunehmen, erschossen werden. Um Ganz zu überführen, holt er dessen ehemaligen Partner Reggie Hammond für 48 Stunden aus dem Gefängnis. Der Film gilt als der erste Buddy-Cop-Movie und bereitete so einem neuen Genre den Weg.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die 80er, das Jahrzehnt des Buddy-Action-Films. Zwei Typen wie Feuer und Wasser müssen sich mehr oder (meistens eher) weniger freiwillig zusammenraufen, um anderen Typen ganz kräftig in den Arsch zu treten. Ein ganz eigenes Subgenre, das mit diesem Film seinen Anfang nahm und danach etliche Nachahmer hervorbrachte, einige davon sogar als Franchise und moderne Klassiker, siehe die Lethal Weapon-Reihe. Deren Produzent Joel Silver hatte auch bei der Geburtsstunde von Nur 48 Stunden seine kommerziellen Glücksgriffel im Spiel, hauptverantwortlich für den großen Erfolg sind dabei ganz andere Namen. Allen voran Testosteron-Spezi, Regisseur und Co-Autor Walter Hill (Die letzten Amerikaner), aber auch ein gewisser Steven E. de Souza, der 6 Jahre später mit dem Skript zu Stirb Langsam den Actionfilm revolutionieren sollte. Das, was diese folgenden Mega-Hits auszeichnen sollte, findet sich bereits hier. Kein Nur 48 Stunden, kein Lethal Weapon oder Stirb Langsam

Gut möglich, wenn man denn spekulieren möchte. Nach kompromisslos-geradlinigen Filmen wie z.B. Driver oder Ein stahlharter Mann für Walter Hill-Verhältnisse ein ungewohnt lässiger Film, der aber nicht in den Bereich der Actionkomödie einzuordnen ist. Dafür brennt auch hier viel zu sehr die Luft. Der Humor äußert sich in zynischen Wortgefechten seiner beiden Protagonisten, mit voll Blei gepumpter Körper wird nicht gespart. Hill macht das, was er immer gemacht hat. Bretthartes Männerkino mit Dreitagebartgarantie, in dem Frauen maximal Randfiguren sind. Klare, einfache Geschichten, schnell auf den Punkt gebracht und mit einem gehörigen Westerneinschlag inszeniert. Auch in Nur 48 Stunden kommt seine Passion unverkennbar zum Vorschein. Wenn Eddie Murphy (Metro) als falscher, schwarzer Hilfssheriff einen „Saloon“ voll mit Möchtegern-Südstaaten-Cowboys aufmischt oder der Showdown zum waschechten High Noon stilisiert wird, Walter Hill kann nicht ohne. Bis heute bzw. seinem aktuell letzten Film Shootout – Keine Gnade zieht sich diese markante Handschrift, so konsequent wie er war über die Jahrzehnte kaum jemand.

Das blonde Reibeisen Nick Nolte (Tropic Thunder) gibt den modernen Großstadt-Marshall mit der Bourbon-Fahne, der nicht viel von Beziehungspflege, diskreten Ermittlungen und politisch korrekter Ausdrucksweise versteht, dafür echte Wadenbeißer-Qualitäten mit sich bringt. Ihm zur Seite steht ein durch fast dreijährigen Knastaufenthalt hormongestautes, extrem läufiges Plappermaul mit windiger Straßenschläue, das Spielfilmdebüt des gerade 21-jährigen Eddie Murphy. Schon wenige Jahre später die dauerquaselnde, hochgradig überbewertete Nervensäge par excellence, funktioniert er hier als unverbrauchtes, freches und dynamisches Gesicht hervorragend, die (Anti)Chemie mit Nolte ist perfekt. Kaum zu glauben, wenn man Murphy nur noch seit den 90ern kennt und zu Recht hassen gelernt hat. Ja, in den 80ern konnte man ihn glatt mögen und sein erster Auftritt rechtfertigte tatsächlich die große Karriere, die er zumindest eine ganze Weile ernsthaft genießen durfte. Die Harmonie der Hauptdarsteller in der Disharmonie ihrer Figuren ist ein nicht unwichtiger Aspekt für die Funktionalität des gesamten Films. Sie gehen sich auf den Sack, sie hauen sich auch mal respektabel auf die Fresse, aber man merkt sofort, die passen trotzdem wie Arsch auf Eimer.

Fazit

Die ideal aufeinander abgestimmten Darstellern, die knackigen Dialoge, die ruppig-handfeste Regie und generell eine geballte Ladung Genre-bezogener Fachkompetenz machen "Nur 48 Stunden" auch nach weit mehr als 30 Jahren immer noch zu einem enorm kurzweiligen und unterhaltsamen Film, der sich im Schatten der immer größer und teurer gewordenen Konkurrenz keinesfalls zu verstecken braucht. Das alte Lied vom knurrigen Arschloch und dem smarten Großmaul mit ordentlich Zunder aufgetischt und noch nicht mit diesem schrecklichen Bedürfnis versehen, dass dazu möglichst jede Altersgruppe herzlich eingeladen ist.

Kritik: Jacko Kunze

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