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Wegen den immer wiederkehrenden, kaum noch von der Realität zu trennenden Albträumen von einem gewissen Freddy Krueger wird Kristen in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert. Dort gibt es eine ganze Gruppe Teenager, die alle unter der gleichen Psychose zu leiden scheinen. Niemand scheint ihre Ängste ernst zu nehmen, bis eine neue Therapeutin auftaucht: Nancy Thompson, die vor Jahren schon mal selbst erfolgreich den Kampf gegen Krueger aufnahm…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Freddy ist nicht nur zurück, diesmal ist er wirklich wieder daheim. Über Nightmare II – Die Rache wurde schon viel geschrieben, u.a. auch hier im Rahmen des diesjährigen Horroctobers, wo er sich ein Stückweit rehabilitieren konnte. Dennoch blieb der Film damals weit hinter den Erwartungshaltungen zurück (nicht kommerziell) und auch heute bezieht das direkte Sequel zum Meisterwerk Nightmare – Mörderische Träume seine Qualitäten eher durch einen analytischen Blick auf seine Mischung aus skurrilen Elementen und tatsächlich überlegt-subversiven Ausreißern, womit sich aber kaum das Herz der breiten Masse gewinnen lassen kann. Wes Craven (Hügel der blutigen Augen), geistiger Vater und Regisseur des Originals, hatte damals unfreiwillig Pause. Natürlich hätte er gerne an einem Sequel zu seinem größten Hit mindestens mitgearbeitet, nur ging das so fix in Produktion, dass er dafür einfach nicht alles stehen und liegen lassen konnte.

Bei Nightmare 3 – Freddy lebt! ist der Schöpfer des Bösen wieder mit an Bord, obgleich der Posten des Regisseurs dem talentierten Chuck Russell (Der Blob) überlassen wurde. Craven produzierte und – was überdeutlich zu erkennen ist – schrieb am Skript mit. Da verwundert es gar nicht, dass der zweite Teil praktisch komplett ignoriert wird. Er wird zwar nie konkret als nichtexistent gebrandmarkt, es gibt aber auch keinerlei Bezüge mehr zu ihm und letztlich ist er für den Zusammenhang vom Original zu diesem Teil total irrelevant. Weil diese hier das Sequel ist, das Wes Craven wahrscheinlich schon damals gemacht hätte, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Und das merkt man. Nicht nur durch die Rückkehr bekannter Gesichter wie Heather Langenkamp (Stark Trek: Into Darkness) oder John Saxon (Die Gewalt bin ich), die gesamte Stilistik ähnelt viel deutlicher dem Erstling als es noch die direkte Fortsetzung tat.

Was Nightmare II – Die Rache schmerzlich abging und nun (wieder und sogar noch mehr als je zuvor) zum Dreh- und Angelpunkt des Geschehens wird: Die Traumsequenzen. Mit deutlicherem Fokus auf die Welt und den Einzugsbereich des Freddy Kruger gewinnt Nightmare 3 – Freddy lebt! nicht nur theoretisch enorm an Qualität dazu, er versteht es auch vortrefflich damit umzugehen. Das Pendeln zwischen Wach- und Schlafzustand wird ähnlich smart verwendet wie im Original, hinzukommen reichlich kreative Einfälle in der Darstellung des Albtraum-Wunderlandes. Die zunächst nur der entstellte Platzhirsch sich zum Heimvorteil macht und mit auf jedes Opfer individuell zugeschnittenen Terror- und Tötungssequenzen satt die Muskeln spielen lässt (die Effektarbeit ist übrigens prima). Bis erkannt wird, dass eine surreale Traumwelt keine reine Einbahnstraße sein muss. Im Traum sind wir nicht nur ausgeliefert, wir können auch über uns hinauswachsen und alles bündeln, was uns in der Realität verwehrt bleibt.

Der Film öffnete damit zwar schon leicht die Tore für die ungesunde Richtung die die Serie von Teil 4-6 einschlug (bis Wes Craven 1994 sich dem Ding wieder annahm und erneut das Ruder entscheidend herumriss), aber hier noch befreit von deren überzeichnetem Blödsinn. Freddy Krueger ist immer noch das bitter-böse Schreckgespenst, das sich am Leid seiner Opfer ergötzt und nicht mit Sonnenbrille den Sprüche-klopfenden Pausenclown gibt. Dass dieser Film nicht ganz so ultra-düster und bedrohlich daherkommt wie noch 1984 ist – besonders in Anbetracht der restlichen Serie – nur eine Fußnote. Von allen Sequels verkauft sich dieses mit Abstand am besten. Begreift es, mit den sich bietenden Möglichkeiten dieser an sich total geilen Prämisse abwechslungsreich, flott und trotzdem nie albern umzugehen (woran es später klar scheiterte). Kreiert einige ikonische Sequenzen, an die man sich tatsächlich auch nach Jahrzehnten noch erinnert. Kein Klassiker, aber im Vergleich mit praktisch allen großen 80er-Horror-Franchise-Ablegern ein echtes Sahnestück.

Fazit

Wurden in den späten 80ern Horrorfilme schon wie reines Milchvieh behandelt, sticht der dritte Nightmare daraus (immer noch) erstaunlich deutlich hervor. Mit viel kreativem Input, starker Handwerkskunst und deutlicher Liebe zur eigentlichen Geschichte ein Highlight der gesamten Reihe, die seitdem nie wieder auch nur grob auf Augenhöhe agieren konnte. Wer hier absolutes Neuland betritt und nur wenig Zeit oder Lust hat: Teil 1, dann den…und das Wichtigste hat man damit schon gesehen. Teil 2 & 7 sind aber auch nicht verkehrt...und „Freddy vs. Jason“ läuft außer Konkurrenz.

Kritik: Jacko Kunze

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