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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Indonesien in den 1960er-Jahren: Schwere Konflikte erschüttern das Land und rauben Nana ihre Familie. Als Ehefrau eines reichen Sundanesen beginnt sie ein neues Leben. Doch sie fühlt sich darin fehl am Platz, und die Vergangenheit verfolgt sie bis in ihre Träume.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gemessen Schrittes und elegant geziert wie die traditionellen Tänze, die Kamila Andinis Charaktere in Schlüsselmomenten vorführen, ist die melancholische Milieuskizze der indonesischen Regisseurin an erster Stelle ein sinnliches Spiel mit Ästhetik, eine Übung in sorgsam einstudierter Grazie, betont durch opulente Kostüme und historisches Ambiente. So beherrscht wie Mimik und Gestik sind die Emotionen der einander gleich zeitversetzter Doppelgängerinnen spiegelnden Protagonistinnen. Deren zärtliche Beziehung bricht auf dramatischer und dramaturgischer Ebene gleichsam mit etablierten und oktroyierten Narrativen.

Unentrinnbare Zwänge außerhalb der eigenen Einflussnahme und deren mal dezente, mal verheerende Auswirkung auf das Schicksal der Titelfigur ziehen sich motivisch als roter Faden durch die zurückgenommene Erzählung. Sie stellt weniger eine lineare Abfolge von Ereignissen dar als wehmütige Ein- und Rückblicke in Vergangenheit und Gegenwart der Protagonistin (subtil: Happy Salma, Gie), die immer unauflöslicher ineinanderfließen. Jene fast greifbare Präsenz von unabänderlichen Geschehnissen illustriert der Prolog mit einem Gewaltakt, der die unerzählt festgeschriebene Zukunft unheilvoll andeutet.

Die Haupthandlung im Jakarta des Jahres 1967 umrahmt den Ausklang eines Abschnitts relativer Geborgenheit für Nana, die als Ehefrau des wohlhabenden Unternehmers Mr. Darga (Arswendy Bening Swara) und vierfache Mutter komfortabel und scheinbar sorglos lebt. Doch die Missbilligung der Erbelite gegenüber der gesellschaftlichen Aufsteigerin, der durch Radionachrichten signalisierte Coup und die Affäre ihres Gatten mit der jungen Marktverkäuferin Ina (Laura Basuki) enthüllen die Harmonie der Kulissen und makellose Erscheinung der Figuren des raffinierten Historienstücks als auferlegte Maskerade.

Fazit

Die Vergangenheit, nicht als faktisch korrektes Ereignis, sondern subjektiv idealisiertes oder verzerrtes Trugbild ist das „damals“ des in seiner Mehrdeutigkeit weit passenderen Originaltitels der melancholischen Milieuskizze. Darin eröffnet Kamila Andini in wehmütig schöne Szenenbilder eingefasste, von musikalischem Zeitkolorit beschwingte Einblicke in Biografie und Gefühlswelt ihrer Hauptfigur. Deren innige Verbindung mit ihrer Konkurrentin gibt in ihrer Klassenschranken und Konventionen überwindenden Freiheit dem filmischen Kleinod fast märchenhaften Charakter: Ein nostalgischer Schleier, durch den die bittere Realität scheint.

Kritik: Lida Bach

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