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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der schweigsame Ma und die behinderte Guiying führen im ländlichen China ein isoliertes und problembeladenes Leben. Per Ehearrangement verbunden, scheint ihre Lage sich zunächst noch zu verschlimmern. Doch dann finden sie ein gemeinsames Ziel.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Brutaler Realismus und poetische Zärtlichkeit verschmelzen in Ruijun Lis hintergründigem Berlinale Wettbewerbsbeitrag zu einem epischen Gleichnis über die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Sie wird zum Prisma der übergreifenden Konflikte einer rücksichtslos rationalisierten und kommerzialisierten Gesellschaft. Deren Ungleichheit und Ungerechtigkeit markiert schon zu Beginn der ruhigen Erzählung der Kontrast zwischen städtischem und ländlichem China. Zweites ist das Zuhause von Ma (Wu Renlin), der sein karges Bauernleben in einer Lehmhütte ohne Strom und fließend Wasser führt.

Ein Besuch im Haus seiner Verwandten, die ihn ausbeuten und missachten, ist wie ein Zeitsprung aus einer Jahrhunderte zurückliegenden Welt in eine Moderne, die sich der Schwächeren entledigt und die Sanftmütigen verachtet. So werden Ma und die wegen ihrer körperlichen Einschränkungen verachtete Guiying (Hai Qing) in eine arrangierte Ehe gedrängt, weil ihre Familien sie loswerden wollen. Doch entgegen aller äußeren Feindseligkeit sprießt die Zuneigung des älteren Paares wie die Pflanzen, die sie in mühevoller Feldarbeit anbauen.

In Szenen, deren sorgsame Komposition und allegorische Untertöne an Gemälde des Realismus erinnern, beobachtet die zurückhaltende Kamera, wie aus Co-Existenz erst gegenseitige Unterstützung wächst und schließlich Liebe. Als Spiegel der Verbundenheit des Paares zur Natur wird partnerschaftliche Liebe nicht über Sexualität und romantische Klischees definiert, sondern Achtung, Fürsorge und Vertrauen. Doch Hoffnungsschimmer sind flüchtig in einer Welt, die Umwelt und Menschen danklos ausblutet, und erhellen nur die Einsichten in das düstere Schicksal sozial Ausgestoßener.

Fazit

In seiner neo-realistischen Härte und subtilen Gefühlsdarstellung grenzt sich Ruijun Lis elegische Romanze sowohl optisch als auch atmosphärisch scharf von den übrigen Berlinale Wettbewerbsbeiträgen ab. Das ruhige Erzähltempo schafft intime Vertrautheit mit dem ungewöhnlichen Figurenpaar, für das harsche Witterungsbedingungen und Urbanisierung eine zweifache Existenzbedrohung darstellen. Die vielschichtige Parabel über die beständige Verdrängung von Naturraum und Wohnraum, Landschaften und Lebensweisen, besticht mit hervorragendem Schauspiel und erhabenen Bildern, die den universellen Charakter der schlichten Handlung unterstreichen.

Kritik: Lida Bach

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