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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Der Film begleitet zwei Hebammen, eine Buddhistin und eine Muslima, die ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit in einer improvisierten Klinik im Westen Myanmar zusammenarbeiten. Dort leisten sie den muslimischen Rohingya, die als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt gelten, medizinische Hilfe, während die Bevölkerung mit den Nachwirkungen des Militärputsches und dem harten Vorgehen gegen Demonstranten kämpft.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Poster und Titel wecken nicht nur denkbar unpassende Assoziationen mit einer seichten britischen TV-Serie, sondern suggerieren auch einen ebenso irreführenden filmischen Fokus. Der Verlust eines solchen wird zum Hnin Ei Hlaings organischen Langfilm-Debüts. Die extreme politische Situation, in der sich die buddhistische Hebamme Hla und ihre junge muslimische Auszubildende Nyo Nyo im myanmarischen Rakhaing-Staat befinden, überschattet nicht nur die weit über Geburtshilfe hinausgehende medizinische Arbeit und von Ressentiments und ungleichem Machtgefüge geprägte Beziehung der Frauen.

Verfolgung und Genozid sowie die andauernden bewaffneten Konflikte erodieren auch jede klare Ausrichtung der thematisch faszinierenden Dokumentation einer komplexen Beziehung. Wenn Hla ihre Kollegin vor laufender Kamera mit ethnischen Schimpfworten belegt und als lernunfähiges Arbeitstier bezeichnet, hat das augenscheinlich Methode. Nyo Nyo träumt von einer eigenen Klinik, die für den improvisierten Betrieb der auf ihre Übersetzung und Unterstützung angewiesenen Ausbilderin zur Konkurrenz werden könnte. Doch solche Andeutungen bleiben spekulativ, wie vieles in der zerfahrenen Chronik.

Deren in fünf Jahren erfassten Ereignisse zerreißen Zeitsprünge, deren Auswirkung sich nur unzureichend erschließen. Dies verstärkt die emotionale Distanz, ausgelöst durch das schemenhafte Porträtieren der Protagonistinnen. Was motiviert Hla, die diskriminierend auf Rohingya schimpft, aber sie dennoch trotz Lebensgefahr als Patient:innen behandelt? Wie empfindet beider ambivalente Beziehung Nyo Nyo, die mit Hla lacht, aber nie sichtbar den Erniedrigungen widerspricht? All dies und mehr bleibt im Dunkelheit, die zum unwillkürlichen Spiegel der staatspolitischen Ungewissheit wird.

Fazit

Beeindruckend und sehenswert ist Hnin Ei Hlaings ein halbes Jahrzehnt umspannende Beobachtung zweier auf Geburtshilfe spezialisierten Medizinerinnen im myanmarischen Verwaltungsgebiet Rakhaing-Staat bereits aufgrund der bestürzenden nationalpolitischen Umstände. Vor deren Hintergrund entwirft die Regisseurin ein fragiles Mosaik, in dem so manche Bausteine fehlen. Die formal und figurativ gleichsam rauen Einblicken jedoch vermitteln eine seltene Authentizität und Unmittelbarkeit in ihrer mutigen Dokumentation zweier widersprüchlicher Persönlichkeiten, die trotz Lebensgefahr und schier überwältigender Widrigkeiten um ein Stück Menschlichkeit kämpfen.

Kritik: Lida Bach

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