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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Brüder Saud und Nadeem kümmern sich inmitten der hochgradig verschmutzten Straßen Delihs um die Bewohner, die seit Jahrhunderten zur Stadt gehören: die Schwarzmilane, deren Population durch die Schadstoffbelastung und städtische Gefahren beständig bedroht ist. 

Kritik

„Der Mensch ist das einsamste Tier, gefangen von speziistischen Differenzen“, sagt Nadeem in einer der melancholischen Momentaufnahmen, die Shaunaks Sens filmischer Vogelschau einen fast poetischen Ansatz verleihen. Das in Sundance ausgezeichnete Porträt zweier Brüder, die ihr Leben in Delhi der Rettung der Schwarzmilane verschrieben haben, schwingt sich über die Genre-Grenzen seiner sanften Tierdoku zu einer Mischung aus Ökodrama, Familienporträt und existenzialistischer Meditation: über die Verwundbarkeit der Natur und deren letzte Spuren an unwirtlichsten Orten.

Einer dieser Orte ist der staub- und schmutzverpestete Schauplatz. Indiens Hauptstadt hat weltweit die schlechteste Luftqualität. Diesiger Abgasnebel hängt in den Straßen, die voller Motorfahrzeuge und Müll. Zwischen engen Gassen spannen sich improvisierte Elektrokabel, über die Affen klettern, und Bauruinen klaffen zwischen ärmlichen Wohnhäusern, an denen Geckos kleben. Über allem kreisen die Schwarzmilane, von denen immer mehr vom Himmel fallen. Die Szenen, in denen der Regisseur das urbane Habitat der Vögel einfängt, wirken post-apokalyptisch.

Was ihn wundert sei, dass die Menschen weitermachen als ob nichts wäre, sinniert einer der Brüder. Seit ihrer Kindheit studieren Saud und Nadeem Schwarzmilane deren Fütterung Segen spenden soll. In ihrer improvisierten Klinik kämpfen sie bei der Behandlung verwundeter Schwarzmilane gegen Stromausfälle, einsickerndes Schmutzwasser und Geldnot. Als ein Bruder bei der Bergung eines von Wasser umringten Vogels fast untergeht, wirkt die wie ein Sinnbild: für ihre prekäre wirtschaftliche Situation, aber mehr noch für verzweifelten Idealismus.

Fazit

Delhi ist eine klaffende Wunde und wir sind darauf ein winziges Pflaster“, sagt einer der beiden Brüder, deren unermüdlichen Einsatz für die in Delhi lebenden Schwarzmilane ein unscheinbares Heldentum innewohnt. Für die Vögel, deren Anpassung an die unwirtlichen Bedingungen der Millionenstadt von faszinierender Resilienz zeugt, zeigt Shaunak Sen ebenso viel stille Ehrfurcht wie für seine Protagonisten. Ihre aus unmittelbarer Nähe eingefangene Arbeit ist überschattet von einer Zukunftsangst, der die allgegenwärtige Klimakatastrophe einen prophetischen Unterton gibt.

Kritik: Lida Bach

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