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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Repressionen und Tabus haben Anas (68), Patricias (69) und Mayelas (71) Bild von Weiblichkeit geprägt. Poetisch verbinden sich ihre Geschichten zu einem Kaleidoskop der Erinnerungen, Geheimnisse und Sehnsüchte, die stellvertretend einen anderen Frauenkörper erfüllen.

Kritik

Das titelgebende Brennen sind die Flammen sexueller Begierde, von denen die fiktiven Frauenstimmen in Antonella Sudasassis melodramatischem Monolog-Kino berichten, aber zugleich auch immer das Höllenfeuer, das die im Costa Rica der 60er und 70er Jahre aufgewachsenen Figuren zu fürchten gelehrt wurden. Eine Auseinandersetzung mit oder gar Kritik an religiöser Repression, patriarchalischer Prüderie und bürgerlicher Bigotterie findet sich indes nicht in dem theaterhaften Tableau. Dessen Streben nach Universalität mündet in Unilateralismus.

Dabei soll das Porträt, dass die Regisseurin und Drehbuchautorin in ihrem zweiten Spielfilm nach dem ebenfalls auf der Berlinale präsentierten Debüt von der alten Frauen-Generation entwirft, augenscheinlich allgemein sein. Anas (68), Patricias (69) und Mayelas (71), deren aus dem Off erzählte Erinnerungen sich vermischen, werden in Personalunion verkörpert von Sol Carballo, betitelt als „die Frau“. Deren Vorstellung ist so reduktiv und reaktionär wie das der in seifenopernartigen Spielszenen heraufbeschworenen Zeiten.

„Frau“ ist gutbürgerlich, gesund, hellhäutig und hetero, wobei letztes ihr einziger Lebensinhalt scheint. Als junges Mädchen wird eifrig Sexualität erkundet, über Jungs gekichert und vom Gatten geträumt, dann erster Freund, Heirat, Kinder, Menopause, Tod. Keine der Sprecherinnen hat anderen Interessen außer Sex und nur eine erwähnt ein Hobby: Selbstbefriedigung. Dieses Konzept von Weiblichkeit ist so beschränkt wie die häusliche Sphäre. Über die kommen weder die Protagonistin noch die Inszenierung je hinaus. 

Fazit

Ihren im bühnenhaften Setting einer Sitcom aufgeführtes Erinnerungs-Exposé beschreibt Antonella Sudasassi Furniss als „die Unterhaltung, die ich mit meiner Großmutter nie hatte“. Warum sie dieses Gespräch auf der Leinwand haben muss, erschließt sich nicht. Die in adrette Retro-Kulissen und Kostümen verpackten Episoden funktionieren weder als Zeitbild noch als Charakterstudie. Das sentimentale Schauspielkino wirkt auf kuriose Art wie eine Oma-Version von Carolin Schmitz Mutter. Bleibt zu hoffen, dass keine Uroma-Ausgabe folgt. 

Kritik: Lida Bach

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