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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nach dem Verlust ihres Mannes wird die 65-jährige Hebamme Betânia von ihren Töchtern überredet, ihr abgelegenes Dorf zu verlassen. Sie zieht in die Nähe der Sanddünen von Lençóis Maranhenses im Norden Brasiliens und wagt einen Neuanfang.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kein Wunder, dass Marcelo Botta bisher vorwiegend Fernsehserien inszeniert hat. Gefällig und generisch wie eine solche erscheint auch sein erster Kino-Spielfilm. Jener wäre der perfekte Pilot einer Telenovela um die titelgebende Matriarchin (Diana Mattos), deren Name zugleich der des Hauptschauplatzes ist. Der malerische Ort nahe der Sanddünen von Lençóis Maranhenses wird zum neuen Zuhause der verwitweten Hebamme, die sich um den Sohn (Ulysses Azevedo) ihrer früh verstorbenen jüngsten Tochter kümmert. 

Was am Anfang noch wie die Geschichte eines späten Neubeginns nach einem ganz von familiären Verpflichtungen bestimmten Leben aussieht und auch derart beschrieben wird, entpuppt sich als eine Reihe possierlicher Alltagsabenteuer und seichter Familiendramen. Die drehen sich mal um die eine, mal die andere Nebenfigur und irgendwie immer auch um Betânia, deren erweiterte Familie man so kennenlernt. Schwiegersohn Tonaho (Caçula Rodrigues) verläuft sich als Touristenführer mit einem nervigen französischen Touristen-Pärchen.

Mama Irineusa (Michelle Cabral) missbilligt Berufswunsch und Queerness Betanias DJ-Enkelin Vitoria (Nádia de Cássia). Nesthäkchen Antonio Filho muss den Schulabschluss schaffen und träumt von einem Cart. Dazu klimpert der alte Ribamar (Tião Carvalho) auf der Gitarre, die Lagunen funkeln malerisch, der blaue Himmel strahlt, Gang-Gewalt gibt es nur im Fernsehen. Dank der reichen Touris eröffnet Betânia ein Restaurant und wird von allen umarmt und gefeiert. Das nächste Urlaubsziel steht fest. 

Fazit

Mit seiner Episodenstruktur, Ensemble-Cast und einem Hauch Exotismus ist Marcelo Bottas sentimentale Seifenoper zugleich warmherziger Werbefilm für die Fernsehserie, die daraus garantiert wird, und den gesellschaftlich und landschaftlich gleichsam idyllischen Handlungsort. Dort ist die Stimmung stets heiter, herzlich und humorig. Kleine Konflikte und ein Nebenhandlungen sind am Abend vergessen, wenn Jung und Alt lachen, trinken und feiern. Klischees werden belächelt, aber bestätigt. Wenigstens die Hauptdarstellerin hat Ausdruckskraft. Hach, unsere Betânia!

Kritik: Lida Bach

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