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Als Prinz Philipp um Auroras Hand anhält, wird die komplexe Beziehung zwischen Maleficent und der erwachsenen Aurora auf eine harte Probe gestellt. Die bevorstehende Hochzeit, die das Königreich Ulstead mit dem magischen Reich der Moore endlich friedlich vereinen soll, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der alte Groll zwischen Menschen und Feen noch nicht vergessen ist. Mit dem plötzlichen Auftauchen einer neuen, unheimlichen Macht finden sich Maleficent und Aurora unweigerlich auf verschiedenen Seiten eines großen Konflikts wieder. Die kaum geknüpften Familienbande drohen zu zerreißen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn ein gigantisches Budget auf noch größere Inspirationsarmut trifft, ist es Zeit für das nächste Disney Realfilm-Remake. Selbst wenn der Studiofundus endgültig ausgeschöpft ist, läuft das Geschäft mit mehr oder weniger kanonischen Zeichentrickfiguren weiter. Das beweist das Spin-off-Sequel, in dem Angelina Jolie (Der weite Weg der Hoffnung) nach fünf Jahren als titelgebende Fee auf die noch von The Lion King geplagte Leinwand zurückkehrt. Der letzte Rest Bosheit wurde Maleficent dabei rigoros ausgetrieben, genauso zaghafte Ansätze von Originalität.

War die Vorlage bereits im ersten Teil zum vagen Referenzpunkt geschrumpft, ist sie in der zusammengestoppelten Fortsetzung lediglich Namensquelle der etablierten Figuren. Selbige erscheinen in dem von Läuterungslitanei, verkappt-reaktionären Macht- und Moralkonzepten und einer fadenscheinigen Friedensmessage behafteten Potpourri aus Familienunterhaltung, Teenie-Romanze, Fantasy-Action und Kostümschau mehr störende Notwendigkeit statt Handlungsträger. So verbringen Diaval (Sam Riley, Radioactive), Aurora (Elle Fanning, Teen Spirit), Prinz Phillip (Harris Dickinson, Matthias & Maxime) und das Tanten-Trio ihre Aktionszeit entweder weggesperrt oder mit Übersprunghandlungen. 

Kontinuität und Chronologie interessierten die Drehbuchautor_innen augenscheinlich noch weniger als diegetische Logik und schlüssige Charaktere. Durchlief die gehörnte Heldin im Vorgänger zumindest eine minimale, wenn auch reaktionäre, generische Entwicklung, ist sie nun in Eindimensionalität erstarrt. Noch hölzerner sind die übrigen Protagonisten, deren definierende Eigenschaft in Endlosschleife vorgeführt wird. Das sabotiert in der überzuckerten Szenerie nicht nur Spannung und Dynamik, es macht intendierte Identifikationsfiguren wie die herzensgute Prinzessin und ihren perfekten Posterboy-Prinzen grenzwertig anstrengend.

Die diversen neuauftretenden Nebencharaktere sind so stereotyp, konturlos und berechenbar wie die aberwitzige Handlung. Joachim Rønnings Inszenierung klaut ohne jede selbstironische Distanz aus allen Ecken der Popkultur. Avatar-Feen, ein Sonic-Kobold und Lord of the Rings Baumwesen sind wie Michelle Pfeiffers (Avengers 4) böse Königin und Ed Skreins (Midway) Kriegerfee seelenlose Vehikel überkonstruierter Konflikte und eines anbiedernden Humors, die der aufdringliche Soundtrack zusätzlich aufplustert. Im Reigen aus Kitsch und Verlogenheit wirkt das CGI authentischer als die Darstellerriege.

Fazit

Im Zeichentrickklassiker brauchte es einen Blitzschlag, um die Mistress of Evil zu erledigen. In Joachim Rønnings Fantasy-Spektakel reicht ein Overkill gekünstelter Sentimentalität. Herzensgüte beraubt Jolies mit maskenhaftem Make-up herumflatternde Titelheldin sämtlicher Eigenschaften, die ihren Schurkenstatus und ihre Popularität begründeten. Diese peinlich brave Konformität passt in eine Story, die ihre Konflikte erst grobschlächtig zusammenschustert und postwendend negiert. Nicht nur die Andeutung eines dritten Teils wirkt da beängstigend, auch der Gedanke an "Aladdin Again" und "Dumbo Returns".

Kritik: Lida Bach

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