Inhalt
Seit der Kindheit waren Pepper und Sonny eigentlich beste Freunde und als Rodeo-Team unschlagbar, bis Pepper Sonny direkt vor dem großen Landesfinale einfach sitzen ließ. Seitdem liegt die Freundschaft brach, bis sie sich zwangsweise zusammenraufen müssen. Ihr gemeinsamer Freund Nacho ist verschwunden, die Spur führt nach New York. Also machen sich die beiden Cowboys aus New Mexico auf in Metropole, wo sie sich erstmal mit der modernen Welt auseinandersetzen müssen, bevor sie es mit einer Bande von Kriminellen aufnehmen.
Kritik
Nahezu jede Dekade hat so ihre typischen Filmgattungen. Nicht unbedingt spezielle Genres, sondern mehr eine eigene Form solche zu interpretieren. In den 70ern war es das durch das politische und gesellschaftliche Klima geprägte, paranoid angehauchte Verschwörungsthriller-Kino; die 80er wurden berühmt und berüchtigt u.a. durch ihr übertrieben maskulines, fast schon fetischistisches Actionkino. Die 90er brachten besonders in der ersten Hälfte einige damals relativ beliebten Filme hervor, die auch einem besonderen Muster unterlagen, deren Erfolgsformel sich heutzutage allerdings kaum noch nachvollziehen lässt. Dazu zählt auch Machen wir’s wie Cowboys bzw. The Cowboy Way, der fast schon das Ende dieser vergleichsweise kurzen Trendbewegung darstellte.
Eine weder Fisch noch Fleisch-Mixtur aus Komödie und Buddy-Actionfilm wird mit dem Plot einer mäßigen TV-Krimiserie gekreuzt, angereichert mit irgendeiner vermeidlich leicht individuellen Note. Also so ähnlich wie Downtown, Men at Work, Die Abservierer oder viele andere Filme, an die man sich wohl nur noch als Kind dieser Zeit noch schemenhaft erinnert. In dem Fall reiten die waschechten Cowboys Pepper (Woody Harrelson, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) & Sonny (Kiefer Sutherland, The Lost Boys) aus New Mexico in den Big Apple ein, um einen verschwundenen Freund zu finden. Dabei erleiden die beiden kernigen, aber leicht Provinz-geschädigten Mannsbilder beinah einen Kulturschock und sorgen mit ihrer direkten, hemdsärmeligen Art für einiges Aufsehen, bis sie es mit skrupellosen Schleusern & Menschenhändlern aufnehmen, die auch vor Mord nicht zurückschrecken.
Das erinnert sowohl an einer Art umgekehrte Variante des wenigen Jahre zuvor sehr erfolgreichen City Slickers – Die Großstadt-Helden – in dem weichgespülte Geschäftsmänner sich fern der Heimat als Cowboys beweisen mussten -, noch extremer jedoch an den australische Import-Schlager Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen, nur es gutes Stück weniger exotisch und mit nicht mal einem Bruchteil dessen hauseigenen Charmes. Die Gagdichte erlaubt genug Platz um einen ganzen Viehtrieb dazwischen veranstalten zu können und als Actionfilm bzw. Krimi taugt das Ganze natürlich überhaupt nichts. Regisseur Gregg Champion (Hilfe – warum bringt mich keiner um?) verabschiedete sich nach diesem, seinem zweiten Kinofilm in die ewigen Jagdgründe der TV-Filme- und Serien und da scheint er auch gut aufgehoben. Der ernste(re) Teil des Plots scheint eben aus solchen x-beliebigen Serien entliehen zu sein, auch wenn sich Dylan McDermott (Das Urteil – Jeder ist käuflich) als fieser Antagonist redlich müht und ihm mit Tomás Milián (Die Gewalt bin ich) gar eine wahre (kubanische) Legende des Italo-Kinos zur Seite steht.
Der Cast ist ohnehin das einzig grob Interessante an diesem sonst fürchterlich belanglosen 08/15-Fließbandfilmchen. Kiefer Sutherland war zwar auch schon aufregender, die Chemie mit dem aber wie gewohnt sehenswerten Woody Harrelson stimmt dafür. Der Film ist sicherlich nicht richtig schlecht, er macht eben das, was damals alle gemacht haben und findet dabei leider keine eigenen, guten Ideen. Alles wirkt wie schon zu oft gesehen und oftmals wesentlich besser gemacht. So was läuft heute maximal im Frühmorgens- bis Vormittagsprogramm mittelprächtiger Privatsender als Lückenbüßer, wenn eh kaum jemand einschaltet.
Fazit
Anwesend. Existent. Nicht störend. Viel mehr lässt sich kaum über „Machen wir’s wie Cowboys berichten“ – was nun wirklich bezeichnend ist. Der Film ist so mausgrau, dass er sich nicht mal anständig verreißen lässt, dafür ist er dann einfach nicht schwach genug. Was ihn sogar fast noch verzichtbarer – zumindest vergessenswerter – macht. Tut niemanden weh, wird niemanden verärgern, hinterlässt keine Spuren, nicht mal richtig negative. Geschenkt.
Autor: Jacko Kunze