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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Angeblich um einen Job als Stenotypistin anzunehmen, in Wahrheit aber um ungestört einen Freund zu sehen, lädt die Jungmutter Mae Anfang der 60er Jahre ihren Sohn Walter für die Dauer der Ferien bei ihren als verschroben und unberechenbar geltenden Großonkels ab, vorgeblich, damit ein Mann aus im wird, in Wahrheit aber, damit sich Walter nach Millionen umsehen kann, auf denen die alten Herren angeblich sitzen. In einem Sommer der Abenteuer wird aus Misstrauen Verständnis und aus Distanz Freundschaft.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die 50er, gerade in konservativen Bibel-Staaten wie Texas, ist kein leichtes Pflaster für alleinerziehende, verwitwete Mütter. Da Mutti (Kyra Sedgwick, The Woodsman) die kleine Familie allein ernähren muss/sollte und (angeblich) eine Ausbildung zur Stenotypistin anstrebt, wird der 13jährige Walter (Haley Joel Osment, The Sixth Sense) „vorläufig“, spontan und auf unbestimmte Zeit bei den beiden, einst über 40 Jahre vermissten Großonkeln Garth (Michael Caine, Dressed to Kill) und Hub (Robert Duvall, Der Pate) geparkt. Mit dem dezenten Hinweis, doch mal nach dem angeblich unschätzbaren Barvermögen der sonderbaren Käuze Ausschau zu halten, denn irgendwo auf der abgelegenen Farm sollen Millionen gelagert sein. Das glaubt scheinbar nicht nur die angehende Mutter des Jahres, denn ständig kreuzt die eh schon lästige Verwandtschaft irgendwelchen Grades und zwielichtige Vertreter auf, die im Idealfall mit der Schrotflinte sofort wieder verscheuchte werden. Walter hat Glück, wird zwangsläufig aufgenommen und muss sich bald schon die absurden Lügengeschichten seiner vermeidlich steinreichen, aber wie knauserige Rentner lebenden Onkel anhören, die bei genauerer Betrachtung gar nicht so verrückt klingen. Definitiv besser, als das was seine bisherige Kindheit zu bieten hatte…die eindeutig nur aus egoistischen Lügen bestand.

Bei seinem zweiten und augenscheinlich ambitioniertesten Spielfilm bisher versucht sich Tim McCanlies (Dancer, Texas) an einem kleinen Big Fish, einer schrulligen, märchenhaften Coming-of-Age-Story, die inhaltlich nicht über diesen Ansatz hinauskommt, aber dafür mit zwei ganz großen Stars in Spiellaune das zwischenzeitlich locker ausblenden vermag. Dass Michael Caine und Robert Duvall fantastisch sind überrascht wahrscheinlich niemanden mehr, aber auch sie können – gerade auf ihre alten Tage – oft nicht mehr alles an sich reißen. Hier schon. Mit viel Energie und sichtlicher Freude an der Sache glänzen sie um die Wette. Caine als der etwas ruhigere, überlegtere Stimme der Vernunft (was bei den beiden auch nicht viel heißt), Duvall als der impulsive Hitzkopf, der auch im hohen Alter nicht um eine zünftige Schlägerei wie in den guten alten Zeiten verlegen ist. Die beiden Oscarpreisträger harmonieren wunderbar zusammen, dazwischen geht das gelegentlich überfordert wirkende One-Hit-Wonder Haley Joel Osment sang- und klanglos unter. Das ist jedoch nicht das größte Problem des Films, dem einfach zu schnell die Ideen ausgehen bzw. gar nicht so viele besitzt, wie man zunächst glauben mag.

Nur zaghaft wird versucht Zweifel an der Geschichte der Onkel zu säen, wenn werden diese maximal von außen herangetragen. Walter glaubt im Prinzip sofort jedes Wort und als Zuschauer befindet man sich in der selben Lage. Die bewegte Vergangenheit der Rentner fällt dabei lange nicht so phantasievoll aus wie vermutet, kann Budget-bedingt natürlich auch nicht als große, spektakuläre Abenteuer-Märchenstunde verkauft werden. Spätestens ab der Hälfte hat der Film keine Tricks mehr parat, läuft wie auf Schienen seinem vorhersehbaren Ende entgegen, das dann zu allem Überfluss viel, viel zu tief in den Kitsch-Kübel getaucht wird. Richtig böse sein kann man dem Film deshalb kaum, dafür ist er von vornherein zu gefährlich nah am Pathos-Ufer gebaut, dass er da nasse Füße bekommt lässt sich schwer vermeiden. Unglücklich und unnötig bleibt es natürlich trotzdem.

Fazit

„Löwen aus zweiter Hand“ ist sehr gut gemeint und hat definitiv Herz. Aus dem großen Schatten grob vergleichbarer Filme kann er nicht entscheidend herausstechen, dafür fehlt es im letzten Endes an der Kreativität, dem inszenatorischen Knowhow und dem Feingefühl zwischen Sensibilität und Zuckerschock. Einen bzw. zwei Joker hat er aber: Ein famoses, rüstiges Hauptdarstellerduo, die das ganze allein schon fast wieder sehenswert machen.

Kritik: Jacko Kunze

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