Inhalt
Seit Jahrzehnten richtet Max luxuriöse Hochzeiten aus – routiniert und professionell. Doch sein aktuelles Projekt, eine Traumhochzeit in einem herrschaftlichen Landschloss vor den Toren Paris, droht zum Fiasko zu werden. Und das, obwohl es eigentlich ein ganz normaler Auftrag werden sollte. Als der Abend zunehmend aus dem Ruder läuft, beschließt Max, seinen Job an den Nagel zu hängen und seine Firma zu verkaufen. Oder kann sich völliges Chaos doch noch zum Guten wenden und die Feier gerettet werden?
Kritik
Mit großer Wahrscheinlichkeit stand dem französischen Regie-Duo Olivier Nakache und Eric Toledano nach ihrem globalen Mega-Hit Ziemlich beste Freunde aus dem Jahre 2011 alle Türen offen. Vermutlich auch die der amerikanischen Traumfabrik an der Westküste. Aber die beiden Filmemacher blieben ihrer Heimat treu und inszenierten lieber drei Jahre nach der Erfolgskomödie mit Omar Sy (Docteur Knock - Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen) und François Cluzet (Der Vater meiner besten Freundin) die Tragikomödie Heute bin ich Samba, in der sie erneut mit Sy arbeiteten, aber auch Nymphomaniac-Darstellerin Charlotte Gainsbourg mit an Bord hatten. Der Film konnte an den Erfolg der ziemlich besten Freunde, dessen US-Remake The Upside mit Kevin Hart (Central Intelligence), Bryan Cranston (Breaking Bad) und Nicole Kidman (Die Verführten) seit langem in den Startlöchern steht, ncht anknüpfen, war aber alles andere als ein Flop. Hollywood hielt wohl immer noch sehnsüchtig die Arme offen.
Doch Olivier Nakache und Eric Toledano blieben in Frankreich und realisierten die turbulente Komödie Das Leben ist ein Fest. Die Prämisse ist nicht sonderlich kreativ. Es geht um das Chaos sowie die Irrungen und Wirrungen einer Hochzeit. Allerdings hat der Film einen durchaus netten Kniff. Denn es stehen nicht etwa die Brautleute im Fokus der Geschichte, oder deren Gesellschaft, sondern die Macher der Feierlichkeit. Diese kommen in Das Leben ist ein Fest ordentlich ins Schwitzen, denn wie es sich bei einer Komödie gehört geht das meiste schief. Als wäre das noch nicht genug stellen sich die Beteiligten oft gegenseitig ein Bein, etwa durch Faulheit, Selbstüberschätzung oder ganz einfach Murphys Gesetzt: Was schief gehen kann, geht auch schief.
So kommt es dann, dass das georderte Essen verdorben ist, die Gäste im Stau stecken bleiben, der engagierte Hochzeitsfotograf seine Allüren pflegt und die Kapelle verweigert komplett ihren Dienst. Hochzeitsplaner Max (Jean-Pierre Bacri, Unter dem Regenbogen - Ein Frühjahr in Paris) der im Zentrum dieses ganzen Chaos steckt, kann einem Leid tun, allerdings inszenierten die beiden Regisseure dies Alles unglaublich temporeich,spritzig und amüsant. Das Leben ist ein Fest ist kein Werk der großen Brüller und Schenkelklopfer, aber eines des durchgängigen Grinsen und Schmunzelns. Da ist es zu verschmerzen, dass die Komödie sich mit ein paar unnötigen Längeren herumplagt.
Ebenfalls verhoben haben sich die Macher eindeutig wenn es darum geht ihren Film als Vehikel für einen gesellschaftlichen Kommentar zu nutzen. Immer wenn Das Leben ist ein Fest versucht Botschaften zu vermitteln wechselt er von seiner eher nonchalanten Art in eine aufgesetzte Oberlehrer-Haltung, die wie ein Fremdkörper wirkt und den Film klar und deutlich abbremst. Wenn allerdings das Ende gekommen ist und der Abspann über die Leinwand, bzw. Bildschirm rollt, lässt sich wohl eher Zufriedenheit ausmachen, als Gram
Fazit
„Das Leben ist ein Fest“ ist am besten zu vergleichen mit einer typischen Hochzeitsfeier: Zu lang, stressig, aber am Ende hatte man doch eine wirklich schöne Zeit.
Autor: Sebastian Groß