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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während sich die schlimmsten Tyrannen und kriminellen Genies aller Zeiten zusammenschließen, um einen Krieg zu planen, in dem Millionen Menschen ausgelöscht werden sollen, muss ein Mann alles daransetzen, sie aufzuhalten. Entdecken Sie die Ursprünge des ersten unabhängigen Geheimdienstes in THE KING'S MAN – THE BEGINNING.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Natürlich gab es noch andere Aspekte an Kingsman: The Secret Service, die der Actionkomödie den fadenscheinigen Eindruck ermöglichte, etwas Besonderes, etwas Abseits der Norm zu sein. Doch eigentlich war die Hauptattraktion Colin Firth als Geheimagent. Ein britischer Gentleman, der insgeheim auch eine Kampfmaschine war. Solch ein Darsteller, der vor allem durch eleganten Dramen wie A Single Man Berühmtheit und den passenden Ruf dazu erlangte, erregt einfach Neugier sowie Faszination, wenn er im feinen Zwirn im Pub eine Gruppe von Schlägern kleinlaut prügelt oder gleich ein ganzes Massaker in einer Kirche ausführt.

Regisseur (Kick-Ass) ist sich der Wichtigkeit dieser Casting-Entscheidung bewusst. Kein Wunder also, dass Firth für das Sequel The Golden Circle zurückkehrte. Im Prequel übernimmt nun ein anderer Oscar-Preisträger die Rolle des eleganten Ehrenmannes, der wehrhafter ist, als der erste Blick es offenbart (Grand Budapest Hotel) spielt in The King’s Man - The Beginning seine erste Actionrolle seit dem desolaten Mit Schirm, Charme und Melone aus dem Jahre 1998. Es kann eigentlich nur besser werden? Leider nein. Auch sein zweiter Ausflug ins Action-Genre ist stellenweise unerträglich desaströs.

Das liegt nicht nur an Fiennes. Viel mehr ist das Problem des Prequels tonaler Natur. Regisseur Vaughn und sein Co-Autor Karl Gajdusek (The Last Days of American Crime) wollen einfach zu viel. The King’s Man - The Beginning soll so lustig sein wie die Vorgänger, auch so durchgeknallt und verspielt. Gleichzeitig soll er aber auch den Ersten Weltkrieg ernsthaft behandeln, historische Ereignisse integrieren und eine emotionale Vater-Sohn-Geschichte erzählen. Ach ja und Unmengen von Figuren werden auch noch in diesen Eintopf geworfen. Das Ergebnis ist ein Film, der nie den Eindruck vermittelt, dass die Macher wirklich wüssten, was sie eigentlich wollen. Das auf der Leinwand zu sehen ist hochgradig anstrengend, auch weil selbst die Dinge, die in den vorherigen Filmen gut funktionierten, hier entweder kaum vorkommen oder so exzessiv durchgenommen werden, dass es schlicht und ergreifend nervt.

Auch in Sachen Action scheinen die Kingsman ihr Mojo verloren zu haben. Stilistisch gibt es zwar eine düsteres und durchaus brutales Schlachtfest zwischen nächtlichen Schützengraben, ansonsten erweist sich die Action aber als über stilisierte Nichtigkeiten, die mehr schlecht als recht zusammen montiert wurden. Wem es ausreicht, wenn Figuren ohne Punkt und Komma herumspringen und Pirouetten drehen, dürfte noch etwas von Wertigkeit in den Prequel finden. Mit guter, satter und kraftvoller Action hat das aber absolut nichts zu tun. Auch dramaturgisch versagt das Prequel auf ganzer Linie. Wie bereits erwähnt besitzt der Film einfach zu viele Charaktere … nein, Figuren.

Von echten Charakteren sind die hier zu findenden Rollen einfach zu weit entfernt. Kaum hat eine dieser Rollen den Anschein eine Wertigkeit zu besitzen, lässt das Script sie fallen und fixiert jemand anderen. Ralph Fiennes bleibt stets im Fokus und meistens auch sein Filmsohn, den (Maleficent: Mächte der Finsternis) spielt. Problem: Fiennes als Duke of Oxford ist irgendwann nur noch öde und sein Nachwuchs ist darstellerisch leider eine ziemliche Luftnummer. Es gibt nichts Charmantes, Charismatisches, Empathisches an ihnen. Vielleicht um dagegen zu wirken wirft der Film haufenweise bekannte Gesichter in den Film. Die meisten davon haben nur Mini-Auftritte, wahrscheinlich um bei weiteren Filmen dann größere Parts übernehmen zu können.

The King’s Man - The Beginning wirkt tatsächlich nicht wie ein Film, der versucht für sich zu stehen. Viel mehr wirkt er wie eine überlange After-Credit-Scene, um das Kingsman-Universum weiter auszubauen. Das Prequel ist wirklich nur an Expansion und nicht an Erzählung interessiert. Zumindest kann man als Zuschauer*in dank der ganzen Kurzauftritte sich wach halten. Einfach versuchen gegen die Langweile des Films ankämpfen, in dem man nach bekannten Personen Ausschau hält. Die Frage „War das eben wirklich David Kross?" wird somit viel interessanter als der Film selbst. Ja, das ist ein Armutszeugnis.

Fazit

Was einst den Eindruck erweckte, etwas Unverbrauchtes und Frisches zu sein, mieft mit dem Prequel nur noch halbtot vor sich hin. "The King’s Man - The Beginning" ist entsetzliches Kino. Entsetzlich fade, entsetzlich blass, entsetzlich mühselig. Ein Werk, das tonal und narrativ so verkorkst ist, dass es schwerfällt zu glauben, dass daraus noch ein gutes und vor allem funktionelles Filmuniversum entstehen, bzw. weitergeführt werden kann.

Kritik: Sebastian Groß

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