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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ian und Samantha wollen auf einem einsamen Campingplatz Urlaub machen. Vor Ort stoßen die beiden allerdings auf einen SUV und ein Zelt, ohne ein Anzeichen von den Eigentümern zu erkennen. Als sie dann im Wald ein verzweifeltes Kleinkind herumwandern sehen, löst dies eine erschreckende Kette von Ereignissen aus, die die Beziehung des Paares auf die Probe stellt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Für Horror-Fans dürften Campingausflüge mittlerweile so ziemlich das letzte sein, was sie sich unter einem angenehmen Urlaub vorstellen. Filme wie Eden Lake, Freitag der 13., Beim Sterben ist jeder der Erste, Preservation oder Backcountry - Gnadenlose Wildnis haben in der Vergangenheit nachdrücklich unter Beweis gestellt, welche fatalen Abgründe auf ahnungslose Camper oder Rucksacktouristen warten, sobald sie sich in die Tiefen der Wälder begeben. 

Auch Killing Ground vom australischen Regisseur Damien Power ist ein solcher Film, in dem ein Pärchen kurz vor Neujahr zum Campen in die australischen Wälder fährt, um eine ruhige Zeit in verliebter Zweisamkeit zu verbringen. Dass die beiden in dem etwas abgelegeneren Waldareal nicht alleine sind, zeigt sich in einer Parallelmontage durch die Anwesenheit einer anderen vierköpfigen Familie, die scheinbar ganz in der Nähe von Sam und Ian ihr Zelt aufgeschlagen hat. Nachdem der Regisseur in einem dritten Handlungsstrang zusätzlich zwei gefährlich wirkende Hinterwäldler einführt, die zu Beginn des Films nur darauf warten, dass ihnen attraktive Touristinnen ins Netz gehen, dürfte jedem Zuschauer schnell klar werden, worauf die Geschichte von Powers Film hinauslaufen wird.

Äußerst schlicht orientiert sich der Regisseur in seinem Drehbuch an den Motiven des Backwood-Horrors sowie am australischen Terrorkino, das unter anderem mit Wolf Creek einen der bekanntesten Vertreter hervorbrachte. Auch wenn sich Power zunächst die nötige Zeit nimmt, um alle wichtigen Figuren vorzustellen und diesbezüglich durchaus löbliche Charaktere entwirft, die mehr sind als nur überflüssige Opfer, unterscheidet sich Killing Ground rein inhaltlich kaum vom gängigen Genre-Einheitsbrei. 

Feine, aber markante Unterschiede erzielt der Regisseur über die effektive Inszenierung, bei der er nach ungefähr einer halben Stunde nicht nur einen perfiden Twist bezüglich der zeitlichen Struktur der Geschehnisse enthüllt, sondern auch ein beklemmendes Höllenszenario entfacht, das psychischen und physischen Terror geschickt ausbalanciert. Power spitzt die Lage nicht nur zu, indem es sich bei zwei der Figuren aus der vierköpfigen Familie um eine 16-jährige Teenagerin und ein kleines Baby handelt, sondern in erster Linie durch seinen überaus kompromisslosen Umgang mit sämtlichen Figuren und die in diesem Zusammenhang gewählte Art der Gewaltdarstellung. 

Wenn die beiden Menschenjäger ihr psychopathisches Spiel mit den Zivilisten eröffnen, bleibt dem Zuschauer von Folter über Vergewaltigung bis hin zu sadistisch in die Länge gezogenen Morden kaum ein grausiges Verbrechen erspart. Trotzdem ist Killing Ground kein simpler Torture-Porn-Streifen, in dem das Leid der Opfer möglichst explizit ausgeschlachtet wird, sondern eher ein geradliniger Reißer, der wiederholt nah am Exploitation-Genre vorbei schlittert, indem der Regisseur die brutalsten Momente außerhalb der Kamera geschehen lässt, um erst anschließend die verheerenden Konsequenzen zu offenbaren. 

Neben der effektiven Inszenierung, durch die sich Killing Ground von einem ansonsten vorhersehbaren Handlungsmuster abheben kann, hat sich Power eine gelungene Pointe aber noch für den Schlussakt des Films aufgespart, mit der er die üblichen Geschlechterklischees des Genres geschickt verdreht und nichtsdestotrotz mit einer finalen Einstellung aufwartet, die kaum eine bitterere Bilanz ziehen könnte.

Fazit

Damien Powers „Killing Ground“ erfindet das Rad gewiss nicht neu und bewegt sich vor allem inhaltlich sehr stark in vorhersehbar gestrickten Handlungsmustern. Eigene Akzente setzt der Regisseur hingegen durch die effektive Inszenierung, mit der Power den Zuschauer nach gut einem Drittel nicht nur offenbart, dass er ihn in gewisser Weise an der Nase herumgeführt hat, sondern darüber hinaus ein dichtes Terror-Szenario entfacht, das ein ausgewogenes, eindringliches Verhältnis zwischen psychischer Beklemmung und fiesen Gewaltspitzen findet.

Kritik: Patrick Reinbott

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