Inhalt
Unschöne Dinge geschehen in der sommerlichen Küstenprovinz. Der Zahnarzt hat Schulden bei der Wettmafia und sieht sich genötigt, einen spektakulären Versicherungsbetrug zu arrangieren. Der Dorfpolizist hält den Zahnarzt für einen Waschlappen und will mitkassieren. Der Tankwart liebt die Frau vom Barkeeper, und der Barkeeper wäre lieber tot, als auf seine Frau zu verzichten. Kurzerhand engagiert er einen Killer. Der würde den gerne jeden in der Stadt ausnehmen, verliert aber im Getümmel bald selbst den Überblick.
Kritik
Wie gelingt es, eine höchst simple Geschichte so zu erzählen, dass sie komplex wirkt? Ganze einfach: Man muss sie entweder nicht chronologisch oder durch verschiedene Blickwinkel erzählen. Die schwarze Komödie „Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal“ wählt Option Nummer zwei und so kommt es, dass eine in ihrer Gesamtheit maximal halbwegs mittelmäßige Handlung so aufgeblasen erscheint, als ob sie wirklich durchdacht und clever ist. Ist sie aber nicht.
„Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal“ ist sich seiner Sache dabei sehr sicher und suhlt sich in bornierter Skurrilität, die in ihrer Synthetik mehr störend als bereichernd ist. Die Story vom Profikiller, in einer kleinen, australischen Stadt miterlebt und teilweise auch dafür sorgt, dass ein geplantes Verbrechen so gründlich schief geht, dass am Ende mehr Figuren tod als lebendig sind und nichts so ist, wie es anfangs erschien. So zumindest der Plan des Films.
Doch das Resultat dieses Plans ist ein zwanghaft auf komisch getrimmter Luftikus von Film von „Red Dog“-Regisseur Kriv Stenders, der versucht mit rabenschwarzem Humor zu punkten, diesen aber immer wieder zu sehr verwässert und hochtrabend angebliche Überraschungen aus dem Ärmel zaubert, die in ihrer Vorhersehbarkeit aber kein wirkliches Vergnügen, sondern mehr ein schlappes Achselzuckend verursachen.
Das Ganze wirkt oft wie eine Wüsten-Variante des Klassikers „Fargo“ ohne dessen trockenen Witz und die Grenzen der Genres überspringende Atmosphäre auch nur annähernd zu erreichen. Das gilt vor allem für die Figuren. Simon Pegg („Star Trek“) als Auftragskiller, Teresa Palmer („Warm Bodies“) als mörderische Zahnarzthelferin, Sullivan Stapleton („300: Rise of an Empire“) als verzweifelter Schlappschwanz, Alice Braga („City of God“) als scheinbares Opfer eines Komplotts und Luke Hemsworth (ja, der Bruder von Chris und Liam) als freundlicher Tankwart wirken zu überzeichnet. Gewiss ist das ein Stilmittel, aber eines was hier so überschwänglich eingesetzt wird, dass es keine große Freude macht, wie sich die Geschichte nach und nach entwickelt und auflöst. Vor allem weil somit der Kontrast fehlt zwischen verspielter Absurdität und niederschmetternder Realität.
„Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal“ ist einer dieser Filme, die versuchen bei anderen Größen so gut es geht zu kopieren ohne wirkliche Eigenheiten dabei zu generieren. In freundlichen, sonnendurchtränkten Bildern wird nur müde eine wenig ergiebige Geschichte erzählt, die wahrscheinlich ohne all den gammeligen Budenzauber wesentlich fesselnder gewesen wäre. Simplizität ist nämlich nicht unbedingt etwas Schlechtes, nur wenn sie zu sehr gestreckt verzerrt und aufgepumpt wird, kann sie ordentlich nach hinten losgehen. „Kill Me Three Times Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal“ ist dafür ein guter, wenn aber gewiss nicht der schlimmste Beweis, denn wenigstens die Darsteller hatten ihren Spaß – das ist ja auch schon mal was wert.
Fazit
Diese schwarze Komödie erliegt dem Irrglauben, dass es ausreicht eine simple Handlung durch einfache, narrative Tricks komplex erscheinen zu lassen, um somit Spannung und Spaß zu generieren. "Kill Me Three Times - Man stirbt nur dreimal" ist trotz seiner Versuche böse und anders zu sein, doch nicht mehr als kleinkarierte Massenware, die immerhin einen gut aufgelegten Cast zu bieten hat.