Inhalt
Eigentlich sollte es nur ein Routineeinsatz für die Soldaten unter der Führung von Captain John Steakley (Gary Stretch) werden: Die Befreiung einer entführten Biologin (Natascha Berg) sowie die Gefangennahme des skrupellosen Verbrechers Marquez (Israel Sáez de Miguel). Doch nachdem ihr Hubschrauber auf dem Weg zurück durch eine Rakete getroffen wird und in einem riesigen Kratergebiet abstürzt, beginnt ein regelrechter Alptraum. Fortan müssen sich die Überlebenden durch den dichten Dschungel der Tropen kämpfen, stets mit der Gefahr im Nacken, dass die Soldaten von Marquez sie einholen. Allerdings erweist sich die Natur als viel größerer Bedrohung. Denn das Gebiet ist ein vergessener, unerforschter Zufluchtsort zahlreicher Dinosaurier, die nun unter anderem Mensch auf der Speisekarte haben. Mit den letzten Kräften, versucht sich die Gruppe einen Weg aus dem Tal zu kämpfen. Doch die Zeit drängt, denn die Army will kurzerhand das komplette Gebiet Nuklear einäschern…
Kritik
Man nehme ein Wenig die klassische Literatur von Sir Arthur Conan Doyle (Die vergessene Welt), einen Trupp schwerbewaffneter Soldaten, einen General im Hintergrund mit einem nervösen Finger, jede Menge schlecht animierter Dinosaurier, unterirdische Dialoge sowie ein paar C-Movie Darsteller und fertig ist der perfekte Trashfilm. Und so lässt sich auch der neueste Film der Little Dragon Productions (die uns so brillante wie tiefsinnige Beiträge wie Sand Sharks oder Dragon Wasps brachten) am besten von vornherein in diese Kategorie packen, sodass unmissverständlich klar ist, worauf sich hier der Zuschauer einlässt. Denn der neue Monster-Film von Regisseur Anthony Fankhauser (2012: Supernova) ist alles andere als intelligente oder gut inszenierte Kost. Viel eher gibt es hier ein Low-Budget Feuerwerk zu bestaunen, welches mehr als nur einmal starkes Kopfschütteln verursacht. Sollte sich der geneigte Zuschauer dennoch das Dino-Treiben ansehen? Mit etwas Lust auf Skurriles sowie dem Hang sich mit Bier ein lächerliches Machwerk anzusehen bestimmt, denn für mehr reicht es bei Jurassic Attack beim besten Willen nicht.
Dies wird insbesondere bereits nach den ersten Minuten unmissverständlich klar. Denn spätestens wenn der erste klobig inszeniere T-Rex die Szenerie betritt, zeigt Jurassic Attack sein wahres Gesicht. Fortan gibt es unnatürliches Blut, eine Menge schlecht aussehender CGI-Dinos, Elite-Fallschirmspringer mit bunten Fallschirmen, Handgranaten die eher wie handelsübliches Feuerwerk aussehen, äußerst lächerliche Schießereien mit anschließend passenden ausufernden Sterbeszenen und natürlich auch kuriosen Todesschreien. Für genug Lacher wird also gesorgt, doch auch abseits davon, gibt es eine Menge hervorragende Trash-Kost, die gerade Fans regelrecht begeistern wird. Dass das gezeigte schließlich nicht komplett Bierernst bleibt, dafür sorgt indes der Auftritt eines durch und durch verrückten (in bester Robinson Crusoe als Kiffer-Manier), der in der vergessenen Welt kurzerhand seine Heimat gefunden hat. Ein paar philosophische Debatten, über den Schutz dieser sowie die Frage nach dem Ausgang, später, gibt es dann ein großangelegtes Finale gegen ein paar T-Rex, wobei hier auch noch eine Bazooka zum Einsatz kommen darf. Wer unterdessen mehr erwartet, sollte lieber gleich auf Jurassic Park umsteigen.
Und auch darstellerisch ist Jurassic Attack weit davon entfernt, ein wirklich ernst zunehmender Film zu sein. Zwar versucht Gary Stretch als Captain John Steakley so ernst wie möglich dreinzuschauen und somit seiner Figur gar so etwas wie Tiefe zu verleihen (gerade durch seinen Konflikt mit Marquez). Doch dies führt eher zu einem Schmunzeln angesichts des Settings, in dem sich die Soldaten doch eigentlich bewegen. Was bleibt ist somit die Ernüchterung, ein weiteren trashigen, billigen, oberflächlichen, hanebüchenen, skurrilen wie lächerlichen Monster-Film entdeckt zu haben, den man bereits nach dem Ausschalten wieder vergessen hat.
Fazit
"Jurassic Attack" will eigentlich ein durchaus spaßiger Dino-Film sein, der mit Action, Blut sowie teils seiner großen Vorlage auftrumpfen möchte. Schlechte CGI-Effekte, plumpe Darsteller, unterirdische Dialoge und äußerst kuriose Sterbeszenen sorgen aber dafür, dass hier nur ein äußerst trashiges Vergnügen wartet, welches nur Hardcore-Fans gefallen wird. Somit sollte man sich diese Jurassic Attack durchweg sparen.
Autor: Thomas Repenning