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Inhalt

Eva (Rosalie Thomass) versteht die Welt nicht mehr. Seit sie von ihrem Mann für die schöne und erfolgreiche Bella (Almila Bagriacik) verlassen wurde, läuft alles schief. Nicht nur, dass „die Neue“ keine Gelegenheit auslässt, sich bei Evas kleiner Tochter beliebt zu machen, neuerdings versteht sich Bella auch noch prächtig mit Evas bester Freundin Marlene (Marie Burchard). Die hat aber gerade anderes im Sinn. Gelangweilt vom ehelichen Sex nach Stundenplan hat sie sich auf einen heißen Flirt mit dem attraktiven Peter (August Wittgenstein) eingelassen, der am kommenden Wochenende mit ein paar Freunden ganz in der Nähe auf die Jagd gehen und dabei nicht nur Rebhühner erlegen will. Bella, die als Influencerin äußerst erfolgreich ist, bucht dank ihrer guten „Connections“ kurzentschlossen ein Ladies-Luxus-Wochenende im benachbarten Wellness-Hotel und rät Marlene, sich den Kerl dort ordentlich „aus dem Kopf zu vögeln.“ Um das zu verhindern, schließt sich Eva zähneknirschend als Dritte im Bunde an und sorgt zwischen Waxing, Whirlpool und Wilderei für jede Menge Chaos. Doch schließlich stellen die drei Frauen ganz nebenbei fest: „Gemeinsam sind wir unschlagbar...!“

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jagdsaison, der neue Film von Aron Lehmann (Das schönste Mädchen der Welt), ist ein schlechter Film, ein weiterer peinlicher Tiefpunkt der deutschen Komödie. Es wäre sehr leicht, auf jeden Fall aber angebracht den dümmlichen Humor, das unterirdische Schauspiel und die hochgradig hässlichen Bilder zu kritisieren. Patchworkfamilien, Wellnesswochenende, Kindergeburtstag - das alles sind Themen, die ein cleverer Drehbuchautor für sich zu nutzen wüsste, um humorvoll gegen das neue deutsche Spießbürgertum zu schießen. Jagdsaison hingegen ist vollkommen daneben, kaum erträglicher als ein Junggesellinenabschied. Man könnte fast denken, es sei eine deutsche Komödie wie jede andere auch. Das ist auch richtig - und dennoch: Jagdsaison ist ein weiteres Symptom einer Krankheit im Deutschen Kino, die seit einiger Zeit umhergeht.

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zeigt sich eine deutsche Blödel-Komödie im feministischen Anstrich. Nach JGA: Jasmin. Gina. Anna.und Liebesdings will auch Jagdsaison den Spieß umdrehen. Zuvor war der Sauf- und Feierurlaub im Deutschen Kino in Filmen wie Ballermann 6 und Pura Vida Ibiza ein rein männliches Privileg. Nun aber kommen auch Jasmin, Gina und Anna zum Zug. In Jagdsaison dürfen Eva, Bella und Marlene im Wellnesstempel endlich mal die Sau rauslassen – und in Liebesdings ist es eben nicht mehr das Narrativ des schönen, erfolgreichen Elyas M’Barek, der sich in die unscheinbare Unbekannte verliebt; nun ist es der schöne, erfolgreiche Elyas M’Barek, der sich in die unscheinbare, unbekannte, feministische Stand-Up-Comedian verliebt.

Dieser Pseudofeminismus ist ein billiger Vorwand, das Publikum munter weiter mit dümmlichen Witzen zu quälen, für die es längst nicht mehr empfänglich ist. Letztendlich ist es das pubertäre Kino des Til Schweigers, das hier weitergeführt wird. Nur 73.000 Zuschauer besuchten Schweigers letzten Film Die Rettung der uns bekannten Welt. Ein deutliches Signal, das der Altmeister der deutschen Blödel-Komödie seinen Zenit schon längst überschritten hat und das Publikum reifer geworden ist. Doch eine neue Generation an Filmemachern ist herangewachsen, die mutig und bescheuert gleichermaßen in seine Fußstapfen treten will. Dämliche Analwitze, aber mit feministischem Einschlag. Unsympathische vulgäre Figuren, aber nun mit Frauen besetzt. Hausfrauenkino, aber mit Biss!

Jagdsaison offenbart eine gewisse pseudofeministische Tendenz im Deutschen Kino, die uns in einem größeren Ausmaß hoffentlich erspart bleibt. Liebesdings hatte etwas mehr als 200.000 Zuschauer; JGA: Jasmin. Gina. Anna. knapp über 100.000. Daran ist noch nicht klar zu erkennen, ob das Publikum diesen Filmen etwas abgewinnen kann oder es sich allmählich an der deutschen Blödel-Komödie satt gesehen hat. Es wird sich unter anderem am Erfolg von Jagdsaison zeigen. Man möchte, nachdem man diesen Film gesehen hat, die staatliche Filmförderung in Deutschland grundlegend in Frage stellen. Was nützt uns ein subventioniertes Fördersystem, das solchen entsetzlichen Schund produziert? Jagdsaison ist nicht nur Teil einer dümmlichen Tendenz im Deutschen Kino, sondern auch Symptom eines völlig kaputten Fördersystems, das jeglichen filmischen Anspruch verloren hat.

Fazit

Dämliche Aneinanderreihung peinlicher Schulhofwitze. Ein kaputter Film.

Kritik: Kevin Gensheimer

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