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Quelle: themoviedb.org

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Roter Teppich, Scheinwerferlicht, Fans kreischen, Fotografen jagen nach dem besten Foto, Kamerateams erwarten Interviews – eine Premiere steht an und Deutschlands größter Filmstar, Marvin Bosch (Elyas M’Barek), wird sehnsüchtig erwartet. Doch Marvin lässt auf sich warten. Denn das Interview mit der bissigen Boulevardjournalistin Bettina Bamberger (Alexandra Maria Lara) ist gründlich schiefgegangen und der Star landet auf seiner Flucht vor den Medien ausgerechnet im feministischen Off-Theater „3000“ von Frieda (Lucie Heinze), das kurz vor dem Aus steht. Werden es Marvin, Frieda und ihre Freunde unter Beobachtung der staunenden Öffentlichkeit schaffen, das Theater zu retten, Marvins Ruf wiederherzustellen und, vor allem, der Liebe eine Chance zu geben? 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn Begriffe wie cis umständlich erklärt werden müssen, der Schwangerschaftsabbruch einer 15-Jährigen mit Mord gleichgesetzt wird und ein schicker Handy-Shop als hartes Pflaster gilt, steht fest: Man sitzt in einer deutschen Komödie. Schlimmer als das: in einer von Anika Decker (High Society). Die Regisseurin und Drehbuchautorin verfasste mit Keinohrhasen und Zweiohrküken zwei der unerträglichsten hiesigen Kinowerke der letzten Jahrzehnte, deren Erfolg einen wiedermal an der Menschheit (ver)zweifeln lässt. Das vollbringt auch ihr neustes Werk. 

Darin verpasst Decker das Schweiger-Treatment quasi Elyas M’Barek (1000 Zeilen). Er mimt als Marvin Bosch „Deutschlands größten Star“ (ein bisschen Wunschdenken ist auch mit dabei), der mit herzerweichendem Hundeblick allein im Luxusrestaurant sitzt, weil die Frauen alle nur seinen Körper wollen und sein Gemächt im Internet posten. So ist das, hinter all den Dick Pics stecken tatsächlich Frauen. Kaltblütige Klatschkolumnistinnen wie Bettina Bamberger (Alexandra Maria Lara, Töchter), deren fiese Fragen nach Kindheitstraumata Marvin in die Flucht schlagen.

Zuflucht findet er im bankrotten Off-Theater von Frieda (Lucie Heinze, Mein Sohn). Die vergleicht Abtreibung mit „jemanden umbringen“, soll aber Feministin sein. Immerhin hüpft sie auf der Bühne zwischen tanzenden Tampons, hat ein Ölportrait der Brontë-Schwestern an der Wand und Buchtitel wie "Entmannung" im Bett. Da landet sie mit Marvin, was Decker voll lustig findet, denn der ist ja ein Mann! Aber ohne Männer bzw. deren Geld kommen Frauen in Deckers Weltbild halt nicht klar.

Fazit

Die Synopsis zu lesen ist gar nicht nötig. Ein Blick auf das Kinoposter verrät schon, wie Anika Deckers schematische Spießbürger-Schmonzette ausgeht. Der Elyas M’Barek-Typ und Egal-wie-sie-heißt werden ein Paar, ohne dass ihre mechanisch geschauspielerten Abziehbilder die kleinste Entwicklung durchmachen. Die aalglatte Inszenierung platzt vor verkrampfter Pseudo-Toleranz, die selbst in den 90ern rückständig gewesen wäre, aber suhlt sich zugleich in elitär-entrücktem Reaktionismus. Ein herz- und humorloses Liebeslied an konservative Kleingeistigkeit.

Kritik: Lida Bach

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