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Inhalt

Im Königreich kennt jeder die alte Legende vom Krieg der Menschen gegen die Riesen: Um Gott zu treffen, pflanzten Mönche eine himmelhohe Bohnenranke und kletterten hinauf. Doch statt ihrem Schöpfer, traten die Gläubigen unverhofft gefährlichen Riesen gegenüber und brachten Unheil über genau das Königreich, in welchem der junge Jack Jahrhunderte später mit den Sagen über die Ranke und das Reich der Riesen aufwächst. Als sich die Geschichte nun zu wiederholen droht, steckt Jack natürlich mitten im Abenteuer.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jack and the Giants findet seine Eröffnung in einer dualen Narration und stellt dem Zuschauer die wichtigsten Figuren, Bauernjunge Jack (Nicholas Hoult, Collide) und Prinzessin Isabelle (Eleano Tomlinson, Colette) vor, während sie andächtig und ein wenig angsterfüllt der Legende der Riesen lauschen. Obwohl die Welten der beiden Kinder nicht weiter auseinanderliegen könnten, ist die Sage um König Erik und seinem Feldzug gegen die Giganten allgegenwärtig. Die Sorgen wurden nach der gewonnenen Schlacht jedoch nicht aus der Welt geschafft, stattdessen klafft ein neuer Konflikt: Nämlich der zwischen der royaler Dekadenz und der Armut vom Lande. Bryan Singer (Die üblichen Verdächtigen) verschwendet jedoch nicht viel Zeit damit, die sozialen (Miss-)Verhältnisse im Königreich Cloister zu beschreiben und entfesselt alsbald das gigantische Geheimnis der Zauberbohnen. Das Märchen nimmt seinen Lauf – und die absehbare Liebesgeschichte gleich mit.

Die konzeptionelle Mischung aus Elementen von Hans und die Bohnenranke und Jack the Giant Killer fügen sich dabei nahtlos ineinander und die Intention von Jack and the Giants, nämlich ein großes, massenkompatibles wie zauberhaftes Abenteuer zu sein, bestätigt sich zusehends in seiner inszenatorischen Hingabe für das eskapistische Familienkino. Anstatt nämlich darauf zu setzen, CGI-Schauwerte als Augenwischerei für die fehlende erzählerische Kompetenz in das Zentrum des Geschehens zu verfrachten, beweist Bryan Singers Regie eine homogene Ausgeglichenheit in Sachen Spektakel und Charme, Action und Spaß, Spannung und Romantik, die sich in diesem altmodischen, fast 200 Millionen US-Dollar schweren Entertainment-Paket zu einem durchaus bodenständigen Seherlebnis vermengen. Singer weiß im Gegensatz zu anderen Regisseur eben genau, was er tut und scheitert durch ein ausgewogenes Handwerk nicht an den eigenen Ambitionen. Das Publikum hat den Film dennoch gnadenlos durchfallen lassen.

Anders noch als Sam Raimis Die fantastische Welt von Oz oder Peter Jacksons Der Hobbit-Trilogie, die sich letztlich immer etwas zu krampfig daran abgemüht haben, so etwas wie organische Leinwand-Magie heraufzubeschwören, bleibt Jack and the Giants ganz bei sich und vertraut auf seine ihm bewussten Stärken. Dass die Charaktere einer simplistischen Gut-Böse-Dilaketik unterteilt werden, scheint in diesem Blockbuster-Jargon, gerade in dieser Dimension, unausweichlich. Diese Eindimensionalität weiß Bryan Singer jedoch damit auszugleichen, indem er den gut besetzten und spielfreudigen Cast entsprechend vital in Szene setzt. Hauptdarsteller Nicholas Hoult besitzt zwar noch nicht die strahlende Starpersona, um eine solche Produktion alleine zu stemmen, mit Ewan McGregor (Trainspotting – Neue Helden) und Ian McShane (American Gods) weiß der aus Wokingham stammende Schauspieler aber hochkarätige Unterstützung um sich.

Ebenfalls ein interessanter Umstand sind die Effekte, die augenscheinlich nicht grundsätzlich (eindrucksvolle Bilder gibt es dennoch reichlich) dem Anspruch erlagen, das Maximum aus den Hochleistungsrechnern herauszuholen und dadurch das klassische (Märchen-)Flair der Welt der Riesen noch weiter befeuern. Wenn es zur finalen Schlacht kommt, Bäume wie Mikadostäbchen durch die Gegend gedonnert werden und ganze Burgteile als Schleuderwaffe für die Riesen dienen, darf durchaus gestaunt werden. Der Kampf aber ist nicht nur der Höhepunkt eines filmischen Jump-n-Run-Bilderbogens, sondern auch der Versuch, Bestimmung, Verantwortung und Gemeinschaft auf einen Nenner zu bringen. Das vermeintlich Böse muss nicht kriegerisch angegangen werden, es muss erst einmal verstanden werden. Und dann dürfen Helden auch zu Recht Helden sein, mit Krone auf dem Kopf, der Königstochter im Arm und ehrenwerten Idealen im Herzen.

Fazit

Mit "Jack and the Giants" ist Regisseur Bryan Singer zu Unrecht an den Kinokassen gescheitert: Sein Märchen-Abenteuer ist angenehm klassisches Familienkino mit dem eskapistischen Herzen am rechten Flech. Ein Jump-n-Run-Bilderbogen, der durch gutes Handwerk besticht, sich durchweg den Charme altmodischer Sagenwelten bewahrt und drüber hinaus noch über solide Schauspielleistungen verfügt. Sicherlich ein sehenswerter Blockbuster. 

Kritik: Pascal Reis

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