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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

Trotz der Zweifel an ihrer Beziehung besucht eine junge Frau mit ihrem neuen Freund die Farm seiner Eltern. Als ein Schneesturm den Aufenthalt zwangsläufig verlängert und sie Jakes Mutter und Vater näher kennenlernt, beginnt die junge Frau, alles infrage zu stellen, was sie über ihren Freund, sich selbst und die Welt zu wissen glaubt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Eine junge Frau (Jessie BuckleyTaboo) sitzt gemeinsam mit ihrem frischgebackenen Freund in einem Auto. Das Ziel: Die Eltern des Mannes und der nächste Schritt in einer noch jungen Beziehung. Doch die junge Frau hat Zweifel, fühlt sich nicht mehr hingezogen zu dem introvertierten Jake (Jesse PlemonsFargo) und denkt darüber nach die Dinge zu beenden. Doch bereits auf dem Weg zu den Schwiegereltern in Spe sorgen eigenartige Vorkommnisse für ein ungutes Gefühl – eine undurchsichtiger Schneesturm, eine nagelneue Schaukel vor einem zerstörten Haus, eine durchbrochene vierte Wand … und zwischenzeitlich schaut ein alter Schulhausmeister eine fiktive Romanze von Robert Zemeckis (Forrest Gump). Spätestens jetzt wird klar: Wir befinden uns auf einem Weg ins Ungewisse.

Und das sowohl inhaltlich wie inszenatorisch. Was als Prämisse für eine launiges Familien- und Beziehungsdrama startet, verwandelt sich nach und nach durch subtile und nicht so subtile Gesten in einen klaustrophobischen Albtraum. Ein Horror wie ihn vermutlich nur Hollywoods schräger Kopfdoktor Charlie Kaufman (Drehbuchautor von Vergiss mein nicht!) evozieren kann. Statt einem roten Faden oder einer klassischen Erzählstruktur zu folgen wirft Kaufman seine Figuren sowie die Zuschauer in einen Pool negativster existenzialistischer Emotionen und zieht das sensorische Erleben einer unangenehmen Situation der kohärenten Erzählweise vor.

Unsicherheit und Zweifel, das sind die Zauberworte in Kaufmans neuster Regiearbeit – ausgedrückt auf allen filmischen Ebenen: Der rote Faden weicht nach und nach einem undurchsichtigen Netz, die Darstellung erweckt durch das 4:3-Format (gepaart mit hochauflösender Full-HD-Optik) einen beengten und widersprüchlichen Eindruck und die Kamerafahrten von Łukasz Żal (Cold War - Der Breitengrad der Liebe) verleihen dem Gesehenen ein geradezu geisterhaftes Gefühl. Kaufman ist kein Mittel zu schade, Zuschauer und Figuren zu desorientieren und auf ihre sensorischen Mittel zu reduzieren – mit Erfolg.

Basierend auf dem Roman von Ian Reid, das zunächst in ein Theaterstück adaptiert wurde (dem Kaufman allein inszenatorisch stetig huldigt), besitzt I’m thinking of ending things weder echten Start- noch Endpunkt. Ganz im Gegenteil fragt man sich durchgehend, wann der Film endlich losgeht – und merkt erst dann, dass man bereits 60 Minuten gebannt auf den Bildschirm starrt. Vor allem in der ersten Hälfte der 134 minütigen Laufzeit erschafft Kaufman einen faszinierenden Filmsog. Es ist diese Widersprüchlichkeit aus Faszination und Kopf-kratzen, aus tiefer Unsicherheit, sozialer Angst und einem fast schon sympathischen Aberwitz die Kaufmans neustes Werk prägt. Und aufgrund derer viele Zuschauer spätestens nach 80 Minuten aufgeben werden.

Denn neben der höchst immersiven Atmosphäre, ist I’m thinking of ending things – ganz im Geiste der verkopften Protagonistin – ein Film, der all seine inhaltlichen Diskussionen, Prämissen und Ansätze nie wirklich zu Ende denkt. Das wird viele Zuschauer vor den Kopf stoßen – und das ist auch Kaufmans Intention – an den Rand der Beliebigkeit wird sein Film dadurch aber dennoch immer wieder gedrängt. Dass I’m thinking of ending things über weite Strecken trotzdem funktioniert, liegt vor allem an den energetischen Darstellerleistungen von Toni Collette (Hereditary – Das Vermächtnis), David Thewlis (Harry Potter und der Gefangene von Azkaban) und eben Jessie Buckley, die zumindest als kleiner Anker in diesem sonst tosenden Meer aus Symbolik dienen, in dem sich jeder selbst helfen muss.

Fazit

In atmosphärisch unheimlich dichten Bildern entführt Charlie Kaufman die Figuren und die Zuschauer in einen (alp)traumhaften Abgesang auf die Liebe und das Leben. „I’m thinking of ending things“ ist ein äußerst eigenwillig fabriziertes Enigma, das stets am Abgrund der Beliebigkeit balanciert und dennoch in seinen Bann ziehen kann. Selten war ein Essen bei den Schwiegereltern in Spe unangenehmer.   

Kritik: Thomas Söcker

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