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Inhalt

Fotomodell Alison Parker bezieht eine schicke Wohnung in einem viktorianischen Appartmenthaus in New York. Ihre Nachbarschaft stellt sich als zwar gastfreundlich, dabei aber eher sehr seltsam heraus. Zudem wird Alison seit ihrem Einzug von Alpträumen und Halluzinationen geplagt, auch ihr Jahre zurück liegende Selbstmordversuch ist wieder allgegenwärtig in ihrem Kopf. Als sie ihre Maklerin auf die merkwürdige Nachbarschaft anspricht, zeigt die sich verdutzt: Außer Alison soll der alte, blinde Priester im Dachgeschoss er einzige Mieter sein. Alison verliert immer mehr den Blick für die Realität, droht dem Wahnsinn zu verfallen, ihre Visionen nehmen beängstigende Formen an. Ihr Freund, der Anwalt Michael Lerman, forscht nach und stößt auf etwas Unglaubliches...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der britische Regisseur Michael Winner – durchaus ein schon damals gestandener Mann im Business – adaptierte und verfilmte 1977, also nach den großen Horrorfilm-Studio-Erfolgen Der Exorzist und Das Omen, das Buch The Sentinel von Autor Jeffrey Konvitz. Winner war zuvor besonders durch einige Charles Bronson Filme bekannt geworden (unter anderem Kalter Hauch, Ein Mann sieht rot) und engagierte einen Cast, der heute mehr als prominent klingt. Wobei das in Relation zum Entstehungsjahr gesehen werden muss. Bis auf Chris Sarandon, zwei Jahre vorher in Hundstage zu sehen und für den Oscar nominiert, hatte der Rest seine besten Zeiten entweder hinter oder erst vor sich. Zu der alten Garde zählen u.a. Filmlegende Ava Gardner (Mogambo), Eli Wallach (Zwei glorreiche Halunken), Burgess Meredith (Rocky) oder Martin Balsam (Psycho), unter den Frischlingen tummeln sich Gesichter wie Christopher Walken, Jeff Goldblum, Beverly D’Angelo (in ihrem Spielfilmdebüt) oder Tom Berenger (ganz kurz vor dem Abspann). Trotzdem, das klingt schon nach was.

Hexensabbat war seiner Zeit ein Flop und schafft es auch objektiv gesehen nicht, an die großen Klassiker seiner Zeit anzuknüpfen. Doch so durchwachsen wie sein Erfolg, oder sein Ruf auch heute noch, ist er keineswegs. Es ist zwar mehr als deutlich, wie sehr sich Winner bei großen Vorbildern – in erster Linie Roman Polanskis Rosemary’s Baby – bedient und dabei nicht an diese Klasse anknüpfen kann, schafft r dennoch einen Genre-Beitrag, der auch nach so vielen Jahren noch über einen gewissen Reiz und Qualität verfügt. Gerade das wohl unbekannteste Gesicht im Cast (aus heutiger Sicht), Hauptdarstellerin Cristina Raines, liefert eine gelungene Darbietung ab. Aufgrund dieser Leistung hätte man ihr doch glatt eine größere Karriere gegönnt. Von den prominente Namen stechen sonst am ehesten Burgess Meredith als schrulliger, verstörend gut gelaunter Katzenfreund und Eli Wallach als rauer Ermittler (mit einem wortkargen, da aber schon irre charismatischen Christopher Walken im Schlepptau) hervor. Der Rest erledigt seinen Job im angemessenen Rahmen, bis auf Chris Sarandon haben die auch nicht so viele Szenen. Beverly D’Angelo darf mal lasziv die Pflaume streicheln, interessanter Einstieg ins Filmgeschäft.

Sonst, wie erwähnt, kopiert Winner ganz ordentlich bei Polanski, nur in einer anderen Liga. Subtil wird es ab und an schon, manchmal schön bizarr und durchaus stimmungsvoll, teilweise surreal und unheimlich. Niemals hochspannend, trotzdem wird der Film von seiner gelungenen Stimmung bis zu einem Finale getragen, dass mit Sicherheit hängen bleibt. Etwas schräg, etwas trashig, etwas skandalös (zumindest damals, kann an der Stelle nicht näher drauf eingegangen werden), weiß insgesamt dem geneigten Genre-Fan aber sicher zu gefallen. Subtiler Feinschliff wird durch einige überraschend explizite Gore-Effekte aufgefangen, die so allerdings nicht unbedingt hätten sein müssen, aber nun gut, wenn es anders nicht machbar war, immerhin. Die sehen für ihre Zeit auch gar nicht so schlecht aus und mal ehrlich: Nach den Sternen greift Hexensabbat wirklich niemals, dann doch direkt auf ein bestimmtes Publikum abzielen. Diese Mischung ist sicher nicht großartig, macht dabei jedoch durchaus Spaß.

Fazit

Am Ende ist "Hexensabbat" ein Film, den niemand gesehen haben muss und auch ausbaufähig gewesen wäre, sich dafür stellenweise respektabel und insgesamt gar nicht schlecht verkauft. Natürlich nur was für Genre-Fans auf Nostalgie-Tour, die dürfen sich den mal geben und werden mit einigen gelungenen Momenten belohnt. Allein die Geburtstags-Party und dieser Schlussspurt haben schon was.

Kritik: Jacko Kunze

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