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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Wer träumt nicht vom großen Lottogewinn! Millionen, seid umschlungen! Nie mehr arbeiten! Reichtum! Urlaub! Die schöne Welt! Wie im Fall von Familienvater Paul, der auf dem Weg in den Urlaub mit der Familie erfährt, dass er fünf Millionen Euro gewonnen hat, aber die Frist zur Einlösung fast verstrichen ist. Wie im Fall von Julie, die nicht nur den 10-Millionen-Euro-Jackpot geknackt hat, sondern direkt danach sogar von einem jungen Traummann begehrt wird. Wie im Fall von Ahmed, der mit zwei Freunden zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt entdeckt, dass er sechs Richtige im Lotto hat. Oder wie im Fall einer Gruppe von Pflegern, die sich den 60-Millionen-Euro-Gewinn ihres Patienten Henri einfach unter den Nagel reißen. Jedem winkt das große Glück, aber jeder muss feststellen, dass es auf dem Weg ein paar ziemlich große Hürden zu überwinden gilt…

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Kritik

Die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige im Lotto zu tippen, liegt bei der astronomischen Quote von 1 zu 13.983.816. Mit fast 14 Millionen möglichen Kombinationen erscheint ein solcher Gewinn als nahezu unerreichbar – ein Traum, der in der Realität kaum eine Chance hat. Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres vom Blitz getroffen zu werden, beträgt etwa 1 zu 3 Millionen. Damit ist es fast fünfmal wahrscheinlicher, Opfer eines Blitzschlags zu werden, als die begehrte Lotto-Kombination zu erraten. Selbst beim Poker scheint das Glück greifbarer: Die Wahrscheinlichkeit, einen Royal Flush zu erhalten, liegt bei 1 zu 649.740 – immerhin mehr als 20-mal wahrscheinlicher als ein Jackpot im Lotto. Ein Lottogewinn gleicht also eher einem phantastischen Zufall als einer realistischen Hoffnung.

Diese Ausgangslage nutzt die französische Komödie Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger unter der Regie von Romain Choay (Die glitzernden Garnelen) und , die auch das Drehbuch verfassten, um das vermeintlich märchenhafte Glück eines Lotto-Jackpots satirisch zu demontieren. Der Film, der mit rund 100 Minuten Laufzeit mehrere episodisch erzählte Handlungsstränge verknüpft, präsentiert eine Reihe von Protagonisten, deren Leben durch den unerwarteten Reichtum aus den Fugen gerät. Dabei erweist sich das „Glück“ häufig als zweischneidiges Schwert.

In einer Episode muss eine Familie in letzter Sekunde zur Annahmestelle gelangen, während sie mit allerlei Hürden, von Verkehrsregeln bis hin zu persönlichen Konflikten, konfrontiert wird. Eine andere Geschichte dreht sich um eine junge Frau, die plötzlich an der Aufrichtigkeit ihres Verehrers zweifelt – liebt er sie oder doch nur das bevorstehende Millionenvermögen? Besonders bissig wird es, wenn ein im Sterben liegender Mann unabsichtlich sein Gewinnlos dem Pflegepersonal hinterlässt, was eine Kette tragikomischer Ereignisse auslöst. Der wohl düsterste Plot folgt einem Trio von Selbstmordattentätern, die kurz vor ihrem geplanten Anschlag feststellen, dass sie Multimillionäre sind – wenn sie den Schein rechtzeitig einlösen.

Govare und Choay steuern ihre Komödie mit Vorliebe ins Reich des Absurden und der schwarzen Komödie. Gerade die groteskeren Episoden bleiben im Gedächtnis, da sie die schärfsten Pointen und zugleich die bittersten Wahrheiten über menschliche Schwächen und die trügerische Verlockung des Geldes liefern. Trotz des zunächst märchenhaft anmutenden Szenarios ist Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger keineswegs ein reinrassiger Wohlfühlfilm, sondern auch ein Werk, das den Mythos des Lotto-Glücks mit bitterbösem Humor zerlegt.

Was dem Film jedoch spürbar fehlt, liegt in der Natur seiner episodischen Struktur: Ein klarer, charakterlicher Ankerpunkt, der das Geschehen zusammenhält. Jede Figur dient letztlich nur als Vehikel, um einen Gag oder eine satirische Aussage zu transportieren – danach verschwindet sie meist aus dem Fokus. Dies verleiht dem Film die Anmutung einer hochwertig produzierten Sketchparade, die zwar unterhaltsam ist, aber auf der großen Leinwand weniger wirkungsvoll erscheint als auf einem Bildschirm.

Zwar bemüht sich Sechs Richtige um eine erzählerische Klammer, indem es immer wieder zur Episode um den Familienvater Paul (, Veganer schmecken besser - Erst killen, dann grillen) und seiner Gattin (, Asterix & Obelix - Im Reich der Mitte) zurückkehrt, doch gerade in diesen Momenten offenbart der Film ein Defizit: Anstatt seine Dynamik zu bewahren, verliert er sich in einem überlangen Epilog, der zu den weniger überzeugenden Kapiteln des Werks zählt. So opfert die Komödie ihre zuvor so treffende Kurzweiligkeit und hinterlässt im Finale einen etwas faden Beigeschmack.

Fazit

6.0

Dem Regie-Duo Govare und Choay gelingt eine bissige Satire mit durchaus absurden Geschichten. Leider verliert ihre Komödie jedoch durch die episodische Struktur und ein schwaches Finale an Schlagkraft. Für unterhaltsame Ablenkung reicht es jedoch allemal. Mal ehrlich: Passender als diesem Film sechs Punkte zu geben, geht es kaum.

Kritik: Sebastian Groß

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