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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Mittelpunkt der Story steht ein sogenannter "Fixer", der sich im Hollywood der 1950er Jahre für Filmstudios um die Imageprobleme ihrer Stars kümmert. Er sorgt dafür, dass aufkeimende Skandale mit allen Mitteln vertuscht und ähnlich Probleme diskret gelöst werden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Beginnt man eine Szene in einem Beichtstuhl, dann ist die Aufmerksamkeit des Zuschauers unter Garantie gefesselt. Ein reuiger Sünder tritt vor Gott um seine Verbrechen zu gestehen. Das verspricht Skandale, Brisanz und menschliche Abgründe! Wir haben das schon so oft in Filmen gesehen und jedesmal war es hochdramatisch! Wenn also "Hail, Caesar!" genau so beginnt, sind die Erwartungen natürlich riesengroß... Nur hat unser Hauptcharakter Eddie Mannix nichts weiter auf dem Herzen als die eine oder andere heimlich gerauchte Zigarette. Wo er doch gerade mit dem Rauchen aufhören will...

Tja, wer davon jetzt bis zum Rande der Wut enttäuscht ist, für den ist der Rest des Films vielleicht auch nicht zu empfehlen. Denn "Hail, Caesar!" zelebriert den Anti-Klimax wie kaum ein anderer Film. Bei einem Film der Coen-Brüder sollte das vielleicht nicht als besonders große Überraschung kommen, wenn man Filme wie"O Brother Where Art Thou?" oder "Fargo" gesehen hat, aber eine faire Vorwarnung sollte trotzdem sein. Denn es sind nicht nur einzelne Szenen, die aus dem Nichts heraus und sehr unspektakuläre enden, sondern ganze Handlungsstränge. Für etwas anderes würde die Zeit auch kaum reichen, weil der Film eine Menge ausgiebiger Szenen hat, die eigentlich nur hübsche Homagen an die Filmwelt der 50er Jahre sind und rein gar nichts zur Handlung beitragen.

Ebenso gibt es zwar jede Menge Figuren, mit je eigenen Problemen, allerdings kriegen die wenigsten genug Screentime, damit ihre Probleme auch relevant werden. So ist beispielsweise Jonah Hills Charakter auf sämtlichen Postern zu sehen, im Film taucht diese jedoch gerade mal eine Minute auf. In dieser Hinsicht ist der Film unbestreitbar ein ganz schönes Kuddelmuddel.

Naja. So viel also zu den schlechten Dingen, die man über "Hail, Caesar!" sagen könnte. Da gibt es aber auch eine Menge Gutes. Zum Beispiel die Tatsache, dass jede einzelne Szenen zur absoluten Perfektion getimed ist. Von dem Umspringen eines Ziffernblatts auf der Uhr, den Dialogen und den Bewegungsabläufen der Schauspieler ist alles so auf einander abgestimmt, als wäre das die Weltmeisterschaft im Synchronschwimmen. A propos Schauspieler: Es mag ja sein, dass einige nicht besonders lange vorkommen, aber jeder einzelne in einer langen Reihe hochkarätiger Schauspieler hat offensichtlich sehr viel Spaß an dem Projekt und sie schauspielern auch entsprechend.

Außerdem muss man unbedingt die Optik des Films loben. Es wird wahnsinnig viel mit einer sehr stylischen und aktualisierten Version dessen gespielt, wie Filme in den 50er Jahren ausgesehen haben. Wenn auf dieser Ebene dann nochmal die Filmproduktion und ihre Sets eintreten wird dieses Verfahren nochmal gekonnt hoch gefahren. Dadurch kriegt man ein interessantes Spiel von Formen und Ästhetik auf mehreren Ebenen gezeigt. Es ist schwer zu beschreiben, was für ein Genuss der Film ist. Ihn ganz einfach zu sehen, noch bevor Inhalt oder Überlegungen einsetzen, macht schon Spaß. A propos Spaß: Der Film ist ganz klar eine Komödie, auch wenn er wenige Momente hat, die ganz klar darauf ausgerichtet sind, alle gleichzeitig zum Lachen zu bringen. Es ist vielmehr eine allgemeine und sehr heitere Abstrusität, die den Film durchgehend amüsant und unterhaltsam machen, auch wenn man eher selten lauthals lachen muss. Das spricht den Szenen ihren grundsätzlich komischen Charakter aber nicht wirklich ab. Es ist auch möglich, dass sich im O-Ton noch der eine oder andere Scherz versteckt... Sowas lässt sich natürlich durch mehrmaliges Ansehen herausfinden, was sich bei dem Film auf jeden Fall lohnt!

Fazit

Einen besonders starken Plot oder tief ausgeschöpfte Charaktere darf man von "Hail, Caesar!" nicht erwarten. Dafür gibt es zu viele Charaktere mit zu wenig Screentime und zu viele der Handlungsstränge enden (bewusst) antiklimaktisch. Wer sich darauf einlassen kann, kriegt dafür allerdings einen optisch großartigen, heiteren und sehr unterhaltsamen Film mit jeder Menge Homagen an die Filmwelt der 50er Jahre.

Kritik: Sören Jonsson

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