Habe "Gravity" nun endlich auch gesehen (zum Glück lief er im Cinemax noch im Saal1) und aufgrund der extrem positiven Stimmen und Kritiken die ich im Vorfeld gehört habe und der sehr hohen IMDB-Wertung (Metascore96), bin ich ein ganz klein wenig enttäuscht. Der Film ist was das rein Optische angeht wirklich grandios geworden! Die Kamerafahrten sind absolut genial und die CGI-Effekte makellos. Auch der Aufpreis für 3D hat sich für "Garvitiy" hunderprozentig gelohnt. Die fesselnde Atmosphäre des Films liegt aber auch an der Tonspur, die gemäß den Bedingungen im Schallwellen-losen Weltraum, vorwiegend aus Stille besteht und genau in den richtigen Momenten voll aufdreht und somit eine unheimliche Intensität erreicht. Was Optik und Akustik angeht, gibt es also nichts zu meckern. Allerdings kann ich im Gegensatz zu vielen anderen Kritikern dem Film definitiv keine 10 Punkte Wertung geben. Obwohl das bei diesem Film nicht wirklich gestört hat, da er ja andere Qualitäten hat, ist die Story doch ein wenig zu dünn. Und was viel schlimmer ist: Der Charakter von Sandra Bullock ist zu einfach entworfen. Er besteht nur aus den gröbsten Facetten und somit ist eine wirklich tiefe emotionale Bindung zu ihr nur bedingt möglich. Leider lässt das Drehbuch George Clooney nur sehr wenig Platz sein Können unter Beweis zu stellen. Außerdem unterwirft sich der Film ein bisschen den aktuellen kommerziellen Sehgewohnheiten und schwankt somit zwischen visionär/richtungsweisend und Popcorn-Adrenalin-Achterbahnfahrt. Das ist zwar Meckern auf sehr hohem Niveau, aber für 10 Punkte muss einfach alles stimmen...