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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Frank und Zed sind wandelnde Leichen. Furchtbar hässlich, doch immerhin am Leben! Grund dafür ist ihre effiziente WG. Damit ihre verrotteten Körper funktionieren, müssen sie sich regelmäßig gegenseitig zusammenflicken. Dass sie dafür Frischfleisch brauchen, nehmen die beiden Wankenden gerne in Kauf. Als jedoch ein Magistrat aus dem nahegelegenen Dorf die Bürger dazu aufstachelt, Frank und Zeds Burgruine zu stürmen, ist’s vorbei mit dem schaurigen Idyll. Eine uralte Prophezeiung steht ins Haus: Die Blutorgie.

Kritik

Gesehen beim Hard:OnLine Film Festival 2022.

Um eines gleich von Beginn an klarzustellen: Wer nach der Sichtung von s Spielfilmdebüt keine Hochachtung oder Respekt vor der Leistung des Regisseurs und seines Teams hat, sollte sich selbst fragen, ob da überhaupt ein Herz im eigenen Brustkorb schlägt. Denn Frank & Zed ist so durchgängig mit sichtbarer Mühe, Detailverliebtheit und Leidenschaft durchsetzt, dass, selbst wenn einem der Film nicht zusagt, doch zumindest etwas Ehrfurcht für ihn übrig bleiben sollte. Was hier dem Publikum präsentiert wird, ist pure Hingabe. Hingabe fürs Splatter-Genre, Hingabe für den Puppenfilm, Hingabe für charmanten Wahnsinn. Dass Frank & Zed beim Hard:Line Film Festival den zweiten Platz beim Publikumspreis gewann, es fühlt sich nach der Sichtung schlicht und ergreifend richtig an.

Wäre das aus dem Weg geräumt, wird es nun Zeit klarzumachen, dass Frank & Zed bei aller Liebe und Begeisterung seine Probleme hat. Nicht dazu zählt die Beziehung der beiden Titelfiguren. Einander unterstützend positionieren sich Zombie Zed und Frankensteins Monster Frank als überaus liebenswert, trotz Vorliebe für Gehirne und brachial erlegte Eichhörnchen. Besonders schön ist das Nonverbale. Es sind Gesten und Bewegungen, die hier mehr erzählen und preisgeben als Worte innerhalb dieser Partnerschaft.

Erzählen ist ein gutes Stichwort, denn der große Knackpunkt bei Frank & Zed ist sein Narrativ. Zu langgezogen und dickfellig wird die Geschichte ausgebreitet. Im Grunde dient diese aber einzig und alleine dafür, dass ein Haufen Dorfbewohner unter Führung eines bösen Magistrates ins Gruselheim von Frank und Zed eindringen, damit die große Blutsauerei beginnen kann. Der Weg zu diesem Exzess, der in seiner Saftigkeit und kreativen Varianz von matschigen Zerstörungen von diversen Körpern an s All-Time-Splattercomedy-Klassiker Braindead erinnert, ist lang, oftmals mehr anstrengend als unterhaltsam und leidet an der Problematik, dass die Macher*innen zu viele Ideen in einen Topf werfen.

Dazu kommt, dass die Puppen zwar allesamt ihre optischen Eigenheiten besitzen, es bleiben aber halt Puppen. Während etwa Größen wie die Muppets es schaffen, dass die Plüschwesen als echte Charaktere wahrgenommen werden, sind bis auf Zed und Frank alle anderen Figuren nicht mehr als Gegenstände. Will sagen: Auch wenn versucht wird, mit einigen Puppen eine Art von empathischer Verbindung aufzubauen – etwa weil sie eine Spezifika für sich alleine haben -, will der Funke nicht überspringen. Der Film, der sechs Jahre in der Mache war und dank Crowdfunding finanziert wurde, ist in seiner Funktion als Splatterspaß gelungen. Wenn es aber darum geht eine Geschichte zu erzählen und eben mehr zu sein, als ein Jux sowie eine Leistungsdemonstration, wirkt er eher etwas arg halbgar. Egal, wer nicht mehr erwartet, bzw. möchte vom Film, sollte mit Frank & Zed  90 Minuten eine große Menge blutigen Spaß haben - und eine Menge Respekt sowieso.

Fazit

Die Hingabe suppt bei "Frank & Zed" aus allen Ritzen, genau wie beim großen Splatterfinale das Kunstblut aus den demolierten Watteleibern. Erzählerisch ist der Puppenfilm aber zu ungelenk, manchmal sogar regelrecht mühsam. Dennoch bleibt nichts anderes übrig, als den Macher*innen für ihre Leistung Respekt zu zollen. Das Ergebnis ihrer Mühen mag kein durchgängig überzeugender Film sein, aber einer den man sich anschauen sollte, wenn man mit Blutmatsche und Plüsch etwas anfangen kann und schon immer mal etwas sehen wollte, was so im Genre nicht alltäglich ist.

Kritik: Sebastian Groß

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