Inhalt
Amerikanische Monarchfalter haben eine Lebenserwartung von 4-6 Wochen. Jedes Jahr ziehen drei Generationen der schönen Insekten nach Norden der Blüte der Seidenpflanzen hinterher. Doch im Herbst geschieht etwas Phantastisches: Eine Generation von Superschmetterlingen wird geboren! Sie werden länger leben, haben viel stärkere Flugmuskeln und können Fettreserven anlegen. Sie ziehen zielsicher in Gebirgstäler in Zentralmexiko, in denen sie noch nie gewesen sind und in denen sie den Winter verbringen. Im Frühling kehren sie zurück, um die nächste einfache Schmetterlingsgeneration zu produzieren. Dieses alljährliche Naturwunder wurde erst in den 1970er Jahren entdeckt. 40 Jahre hartnäckiger Detektivarbeit kostete es den Zoologen Fred Urquhart, die Spur der Monarchfalter zu verfolgen …
Kritik
„Der Flug der Schmetterlinge“ nimmt den Zuschauer mit auf die lange und beschwerliche Reise, welche die knallig orangfarbenen Monarchfalter jedes Jahr erneut auf sich nehmen. Die hübschen Falter fliegen mehr als 4000 Kilometer, jeweils aus den USA und Kanada bis nach Mexiko, um dort zu überwintern. Das allein ist schon eindrucksvoll, doch die Tiere haben eine Lebenserwartung von nur vier bis sechs Wochen, die Zeit drängt also. Ihr Überwinterungsgebiet in Mexiko ist mittlerweile ein Weltkulturerbe der Unesco und die Menschen dort zelebrieren die Ankunft der Schmetterlinge jedes Jahr erneut.
Der Film von Mike Slee zeigt diese lange und beschwerliche Reise, bei der auch zahlreiche Schmetterlinge im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben. Gleichzeitig wird die Geschichte des Forschers Dr. Fred Urquhart, gespielt von Gordon Pinsent, und seiner Frau erzählt. Beinahe 40 Jahre verbrachten die beiden damit nach den Schmetterlingen zu forschen, bis sie ihre Reiseroute nachvollziehen konnten. Auch deswegen gehört der Monarchfalter zu den am besten erforschten Schmetterlingsarten. Auch heute noch werden die Falter auf ihrem Weg von Forschern und Tierfreunden begleitet, welche die Reise dokumentieren, versuchen die Schmetterlinge zu zählen oder einfach nur die wundersamen Tiere auf ihrem Weg beobachten und begleiten wollen. Doch die Arbeit der beiden Forscher rückt natürlich in den Hintergrund wenn man gleichzeitig mehr als 100 Millionen farbenprächtige Schmetterlinge zu sehen bekommt.
Und genau hier verzaubert der Film dann auch. Die unendlich vielen Falter breiten sich auf dem Bildschirm aus und verdecken alles andere. Manchmal erkennt man die Landschaften vor lauter Schmetterlingen kaum noch, und spätestens wenn sie sich in der mexikanischen Sierra Madre in ihrem eigens geschützten Reservat ausbreiten, nach der langen und beschwerlichen Reise macht sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit. Atemberaubend schöne Bilder kriegt man hier zu sehen, ganz egal ob es sich dabei um wunderschöne Luftaufnahmen der reisenden Tiere handelt oder um umwerfende Nahaufnahmen der filigranen Falter. „Flug der Schmetterlinge“ ist schlicht und ergreifend schön und wird den Schmetterlingen genau deswegen auch gerecht.
Fazit
Hier ist wirklich entspannen auf ganzer Linie angesagt. Nebenbei lernt man eine Menge über den vermutlich am besten erforschten Schmetterling, bekommt beeindruckende Bilder serviert und geht mit auf ein Abenteuer. Mit dem Forscher, vor allem aber mit den wirklich wunderschönen Schmetterlingen. Sollte man sich ganz klar anschauen wenn man Naturdokumentationen mag.