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Quelle: themoviedb.org

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Auf einem Stephen-King-Roman basierender Horrorfilm aus dem Jahr 1984. Weil ihre Eltern an einem Geheimdienst-Experiment teilgenommen haben, hat die kleine Charlie (die junge Drew Barrymore) außergewöhnliche Fähigkeiten - sie kann mit ihren Gedanken Feuer entstehen lassen. Als der Geheimdienst davon erfährt, beginnt eine gnadenlose Verfolgungsjagd.

Kritik

Stephen King wohin man schaut. Der Hype um die Werke des popkulturellen Phänomens ist so hell entfacht wie seit den 80ern nicht mehr, die Flamme lodert. Logisch, dass da natürlich auch Der Feuerteufel wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Beruhend auf seinem 1980 veröffentlichten Roman Firestarter (Feuerkind) kam 1984 unter der Regie von Mark L. Lester (Die Klasse von 1984) der Film weltweit in die Kinos und erntete überwiegend mäßige bis vernichtende Kritiken. Wobei der Markt zu dieser Zeit bereits übersättigt schien mit eifrig ausgepumpten King-Adaptionen. Jeder lass damals zumindest heimlich unter der Bettdecke die oft als trivial belächelten Werke des Goldesels aus Maine und gruselte sich wenigstens insgeheim vor dessen sowohl an Urängsten, für jeden nachvollziehbaren Entwicklungen und oft auch an ganz aktuellen Bedrohungsszenarien (wie hier) angelehnten Schauergeschichten – im Idealfall eine Mischung aus all dem.

Der Feuerteufel ist in seinem geistigen und zeitlichen Entstehungsprozess unweigerlich geprägt von dem stinkenden Kadaver der ausgestorbenen 68er-Bewegung. Dem Post-Vietnam-Trauma, dem damit einhergehenden Misstrauen gegenüber des Staats- und Regierungsapparats und natürlich dem ganz akut brodelnden Kalten Krieg, bei dem jeder vorschnell entfachte Funke eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes hätte hervorrufen können. Im Mittelpunkt steht Andy McGee (David Keith, Ein Offizier und Gentleman)  - der als Collegestudent unbedarft an einem von der Regierung gesteuerten Drogenexperimenten teilnahm und dadurch im weitesten Sinne in die Rolle des telekinetisch begabten Witwers gedrängt wurde – und seine kleine Tochter Charly (Drew Barrymore, E.T. – Der Außerirdische), der zweiten Generation der Geister, die sie riefen. Denn nicht hinter Andy und seinen grundsätzlich nicht unspektakulären, allerdings nur rudimentär ausgeprägten Hypnose-Fähigkeiten ist „Das Institut“ (im Original: „The Shop“) her, der Grund für die Vater-Tochter-auf-der-Flucht-Situation ist Charly.

Das Grundschulkind verfügt über die wahrscheinlich noch nicht mal gänzlich vorhandene, aber selbst in diesem frühen Status und besonders in Anbetracht ihrer weiteren Entwicklung wohl absolut unkontrollierbare Macht nur durch reine Willenskraft Feuer zu entfachen. Und zwar jederzeit, an jedem Ort und in einem noch nicht abschätzbaren Ausmaß, da sie selbst ihren rein emotionalen Impuls logischerweise noch nicht kontrollieren kann. Sinnbildlich für eine angespannte, ähnlich latent gefährliche Epoche, als nervöse, aus dem Affekt entsprungene und womöglich gar nicht in ihrer Wirkung überschaubare Handlungen eventuell das Ende der Welt bedeutet hätten. Der Feuerteufel spielt wie ein Kind mit einem Streichholz an einem hochexplosiven Pulverfass – das sollte die Intention sein, das schwebte wohl auch Stephen King vor und auch den Filmschaffenden ist diese „subtile“ Fußnote nicht entgangen, perfekt ausgearbeitet wurde sie definitiv nicht. Obgleich dazu gesagt werden muss, dass die literarische Vorlage in der Hinsicht auch keinen Pulitzer-Preis gewinnt, insgesamt nicht zu den stärksten Werken des Autors zählt. Aber seinen Zweck erfüllt, wie auch der Film.

Mark L. Lester ist nun alles andere als ein Feingeist (aber deshalb wird er wohl auch heute noch geschätzt), unabhängig davon ist er mit seiner auf alle wichtigen Aspekte der Story bedachten Inszenierung so vorteilhaft geduldig wie nie zuvor und danach, was sich ihm absolut anrechnen lässt. Das Spektakel hebt er sich ganz klassisch für den Showdown auf, wo es – in dem Fall ohne Wenn und Aber – auch hingehört. Die von politischen-wie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen; von ganz intimen, familiären Aspekten und von pubertären Prozessen geprägte Idee muss und sollte auch nicht dem Event zum Opfer fallen, obwohl das Gesamte kaum über eine soliden Erzählung basierend auf dem zugrundeliegenden Gerüst hinauskommt. Den Unterschied macht hier eher der Cast aus, bei dem neben der wundervollen und danach tragisch versackten Barrymore besonders die Antagonisten-Doppelspitze um Martin Sheen (Dead Zone) und George C. Scott (Patton - Rebell in Uniform) deutlich Glanz in die Hütte bringen.

George C. Scott ist so kurios gegen die Vorlage besetzt. Dort ein Irokese mittleren Alters, hier einfach ein etwas verwunderlich-spirituell angehauchter Vietnam-Veteran mit heftigem Dachschaden und befremdlicher, unstimmiger Erscheinung. Optisch wie der indianische Großvater von Franck Ribéry, aber so hingebungsvoll diabolisch und mit dem (offenbar) notwendigen Hang zur Übertreibung zelebriert, das ist schon ziemlich geil. Besonders für einen recht gestandenen Oscar-Preisträger. Überhaupt lässt Der Feuerteufel einiges an grundsätzlichem Potential liegen, was aber für die Adaption eines auch nicht umwerfenden Romans relativ legitim ist. Passend dazu hatten auch Tangerine Dream (Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis) schon ihren besseren Soundtrack-Tag, aber immer noch ein echter Hinhörer. Wie auch das Finale eigentlich nur die Zweitverwertung von dem aus Carrie – Des Satans jüngste Tochter ist, trotzdem in seinem infernalen Feuersturm durchaus Eindruck hinterlässt.

Fazit

Ein nicht uninteressantes Sammelsurium von Hätte-, Wäre- und Könnte, sowohl von Seitens des Buches wie des Films. Dafür ist der sehr bemühte „Der Feuerteufel“ gar nicht schlecht geraten, muss halt mit dem hantieren was ihm vorgelegt wurde und wagt leider auch keine Experimente. Tendenziell schlummert hier wesentlich mehr, grundsätzlich aber kein schlechter Film mit ordentlicher Grundstimmung, besonders in Schlüsselmomenten anständig vorgetragen und erstaunlich gut besetzt.

Kritik: Jacko Kunze

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