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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Pittsburgh in den 1950er Jahren. Troy, ein ehemaliger Baseball-Spieler, arbeitet mittlerweile als Müllsammler. Während er sich abmüht, um seine Familie zu versorgen, muss er auch noch mit anderen Ereignissen in seinem Leben zurecht kommen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zwei Oscars und zahlreiche weitere Nominierungen sprechen eine deutliche Sprache. Denzel Washington (Training Day) gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Darstellern innerhalb Hollywoods und so war es wohl auch nur eine Formsache, dass sein neuester Film Fences bei den diesjährigen Nominierungen Erwähnung fand. Die Academy sieht ohnehin nichts lieber als einen Schauspieler, der sich dazu berufen fühlt, auch einmal auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen. Das ist nur logisch, sind doch ein Großteil der wahlberechtigen Mitglieder selbst Darsteller und dementsprechend stetig an einer solchen Machterweiterung interessiert. Damit ist Fences wohl auch so etwas wie ein Prestigeprojekt, ursprünglich auf der Theaterbühne beheimatet und neben Denzel selbst dank Viola Davis (The Help) auch mit ausreichend Starpower versorgt.

Der Titel selbst gestaltet sich dabei schon als überaus passend. So spielen Zäune nicht nur inhaltlich eine entscheidende Rolle, sondern entwickeln sich auch immer stärker zum zentralen Symbol des Films. Zusehends gewinnen sie eine essentielle Bedeutung im Leben aller Figuren, sei es nun, um sich selbst von der Welt zu verschließen oder sich von den Bedrohungen außerhalb abzuschotten. Dabei ist es ebenfalls symptomatisch wie klar dieses Symbol referiert wird. Alles andere als subtil wird immer wieder darüber gesprochen, ein klarer Bezug zum ohnehin Offensichtlichen aufgestellt. Dieses Problem beschreibt den gesamten Film äußerst treffend, denn in Fences wird ohne Unterlass geredet, ohne wirklich voranzukommen. Das soll natürlich auch den Stillstand im Leben des Protagonisten versinnbildlichen, doch dramaturgisch fällt das Werk dabei zusehends in sich zusammen.

Fences ist kein Film der feinfühligen Momente, obgleich er dies sicherlich gerne wäre. Um seiner Herkunft im Theater gerecht zu werden, setzt Regisseur Washington auf ebenjene Mittel. Eine regelrechte Flut an Dialogen muss der Zuschauer über sich ergehen lassen, getragen von deutlich überzeichneten, aber nichtsdestotrotz zum Duktus des Films passenden Schauspielleistungen. Besonders Viola Davis gebührt hierbei Lob, während es fast schon etwas Unangenehmes hat Denzel Washington dabei zuzusehen, wie er sich selbst in Szene setzt. Obgleich seine Figur eher negativ konnotiert ist, drückt die Kamera beinahe eine Art Selbstverliebtheit aus, die bei zunehmender Laufzeit etwas sehr Aufdringliches entwickelt. Ob seine Figur nun ein tragischer Held oder ein selbstgefälliges Arschloch ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für Denzel zumindest scheint diese Entscheidung bereits von Beginn an gefallen zu sein.

Nichtsdestotrotz gelingt es dem Film durchaus seinen tragischen Spitzen Geltung zu verleihen. Fences sucht und findet emotionale Höhepunkte in der überspitzen Darstellung der Situation, gemessen an seinem Ursprung erscheint das nur fair. Dennoch fehlt eine (charakterliche) Entwicklung und sich dabei auf den Stillstand der Rechte für farbige Bürger zur damaligen Zeit zu berufen, erscheint lediglich wie eine faule Ausrede dafür, dass man dramaturgisch keinen ordentlichen Bogen spannen konnte. So ist es durchaus interessant, dass die Hauptfigur zwar unter rassistischer Benachteiligung leidet, aber sich ebenso sehr darauf verlässt, diese als Ausrede für jedwedes Versagen zu gebrauchen. Nur die Katharsis fehlt und so schwebt Fences letzten Endes unabgeschlossen in der Luft ohne eine wirklich relevante Erkenntnis zu formulieren.

Fazit

Seinen theatralen Ursprung kann und will „Fences“ zu keiner Sekunde verbergen. Gewaltige Monologblöcke treffen auf große Gesten, Hauptschauplatz ist ein kleiner Garten und selbst die Schwarzblenden kommen einem Vorhang gleich. Das ist bisweilen durchaus wirkungsvoll und sicherlich gekonnt adaptiert, nichtsdestotrotz tritt Denzel Washingtons Film dramaturgisch ebenso auf der Stelle wie es der von ihm verkörperte Protagonist im Leben tut.  

Kritik: Dominic Hochholzer

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