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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

In der verfluchten Stadt Shadyside versetzt eine Mordserie das Camp Nightwing in Angst und Schrecken. So wird aus Sommerspaß ein unheimlicher Überlebenskampf …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass sich die Netflix-Filmtrilogie Fear Street nur oberflächlich an der gleichnamigen Jugendbuchreihe aus den 1990ern orientiert, wurde spätestens nach Veröffentlichung des ersten Teils Fear Street 1994 ausgiebig diskutiert. Ohne konkrete Vergleiche zur Buchreihe ziehen zu können, bleibt auch der zweite Teil der Horrorreihe vermutlich nur vage an der Vorlage und spinnt vielmehr die vorangegangene Geschichte in einem anderen Setting weiter.

Mit einer nahtlosen Fortsetzung zu Teil 1 wird der Zuschauer zunächst ins Shadyside der 1990er zurückgeholt und taucht ein paar Minuten später tiefer ins dunkle Treiben der Hexe Sara Fier ein. Die Geschichte in der Geschichte entfaltet sich als ein Ausflug in die späten 70er, in ein altbekanntes und oft ausgespieltes Horrorsetting, dessen Eskalationspotential selbst genrefernen Filmfans bekannt sein dürfte: das Sommercamp. In der ersten halben Stunde inszeniert  das Camp als ein sonnendurchflutetes Örtchen mit zugegebenermaßen makabren, aber banalen Rivalitäten und viel oberflächlicher Harmonie. Zusammentreffen dort unter anderem triviale Teenie-Beziehungen, viel jugendliches Temperament, karikatureske Sexszenen und klischeereiche Charakterzüge. Im Gegensatz zum Vorgänger schaffen es letztere sogar ein wenig aufgebrochen zu werden.

Die Schauspieler mimen zwar keine originellen Teeniecharaktere, aber erträglichere und stellenweise sogar tiefgründigere Figuren als noch in Fear Street: 1994. Deren Geschichten oder Hintergründe sind zwar selten profund, aber in den richtigen Momenten gut in den Spannungsbogen der Erzählung eingebunden. Mit  (Stranger Things) gibt es einen Netflix-Star in der Hauptrolle, die ebenso wie Hauptdarstellerin  gerade durch den blutigen Werdegang ihrer Figur im Gedächtnis bleibt.

Janiak inszeniert den blutigen Umschwung des Sommercamps mit der typischen anbrechenden Dunkelheit und ordentlich Panik in der Kamerabewegung. Spätestens dann ist auch die effekthascherische Musik aufgewacht und zu jeder Schandtat bereit. Hat sie im ersten Drittel noch versucht die Atmosphäre und das Interesse der Zuschauer durch nostalgische 70er-Jahre-Dauerbrenner aufrecht zu erhalten, fährt sie mit Einbruch der Dunkelheit vollends auf: so laut und überhöht, als würde sie verzweifelt versuchen, jedes noch so kleine Todesoper ins Leben zurückzuschreien.

Spannung wird dadurch allerdings selten entfacht, viele der möglichen Suspense-Momente gehen regelrecht im hektischen Sounddesign unter. Blutig wird es dennoch, zwar nicht so abwechslungsreich wie im Vorgänger, dafür gegen Ende mit tragischer Note versehen, die die endgültige Verbindung zur ursprünglichen Erzählung zieht. Bis dahin wird das Mitfiebern mit den Figuren, deren Schicksal durch Andeutungen aus dem ersten Teil bereits erahnt werden können, noch solide aufrecht erhalten.

Als zweiter Teil der Horrorreihe erzählt Fear Street: 1978 letztendlich eine Füllergeschichte, die wenig neues offenbart, nur scheinbar tiefer in der Historie der Hexe gräbt und die Rahmenhandlung ausschließlich am Rande stattfinden lässt. Teilweise wirkt es so, als sollten wiederkehrende Elemente und bestimmte Gimmicks und die Aufmachung als Trilogie über die Einfallslosigkeit der einzelnen Horrorgeschichten hinwegtäuschen, denn es bleibt kaum mehr als eine seichte Handlung und Anspielungen auf oder Ähnlichkeiten mit anderen Horrorvertretern. Die Zielgruppe des Films schwankt derweilen erneut zwischen den Zuschauern seichter, unangenehmer Teeniekomödien und Slasherenthusiasten.

Fear Street: 1978 macht dem Zuschauer weis, die Geschichte rundum Sarah Fier immer weiter aufzublättern, nur leider erscheint ein Großteil dieser Geschichte recht uninteressant. Einen aufwühlenden Trailer zum dritten Teil der Reihe Fear Street 1666 und den obligatorischen Cliffhanger gibt es am Ende dennoch obendrein.

Fazit

„Fear Street: 1978“ ist sicherlich kein herausragender Eintrag ins Horrorgenre, aber eine kleine Steigerung im Vergleich zu seinem Vorgänger. Die Geschichte erhält nur scheinbar vielfältigere Facetten, handelt sie im Grunde doch nur einen schlichten Horrorausflug ins Sommercamp ab. Dort zündet er vielleicht in Slasher-, weniger in seinen Suspense-Momenten und lässt unerschöpfte Möglichkeiten zwischen abgetrennten Körperteilen versauern.

Kritik: Paul Seidel

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