Wie der Titel "Fear Street- Teil 2: 1978" schon verrät und es der erste Teil zum Ende hin prognostiziert hat, geht es im zweiten Segment ins Jahr 1978. Dort herrschen Ferienlagerstimmung, die bereits bekannte Rivalität zwischen Shadyside und Sunnyvale und 70s bzw. 80s-Vibes vor. Die Handlung ist durch die Hinweise aus Teil 1 und die zig Slasher die man vermutlich bereits zuvor gesehen hat, allen voran Freitag der 13., über weite Strecken hinweg bekannt.
Im Camp Crystal Lake...äm halt nein...im Camp Nightwing verbringen die Kinder und Jugendlichen aus Shadyside und Sunnyvale eine "gute" Zeit, damit die Eltern ihre Ruhe haben. Die etwas älteren Betreuer/innen passen dabei, wenn sie nicht gerade vögeln und kiffen, auf den Nachwuchs auf. In Mitten eines Gruppenspiels bricht jedoch die Hölle über alle herein, als einer aus ihrer Mitte im bessenen Zustand zur Axt greift.
Dürfte jetzt inhaltlich alles keine große Überraschung sein, da man dies alles bereits im Vorgänger erfuhr. Wer auf nennenswert neue Erkenntnisse hofft, dürfte enttäuscht werden. Denn der Film tritt einfach nur das nochmal breit, was in Teil 1 bereits in Form von Hinweisfetzen in Erfahrung gebracht wurde. Der Fokus liegt wieder sehr stark auf den jungen Protagonist/innen, allen voran Cindy und Ziggy und deren Problemen als "Shadysidern". Wobei es Ziggy dabei besonders hart trifft.
Viel mehr gibt es dann auch inhaltlich gar nicht zu sagen, denn im Grunde ist dies von vorne bis hinten die gesamte Rahmenhandlung. Wohin das führt und wieso es dazu kommt weiß man als Zuschauer ja bereits aus Teil 1. Was für mich auch das riesen Problem mit Teil 2 ist. Denn es gibt einfach viel zu wenig Neues und Spannung kann aufgrund des bereits vorhanden Wissens auch nicht so recht aufkommen.
Schauspielerisch finde ich die Darstellungen des Casts durchaus zum Film sowie zur gewollten Stimmung passend und gelungen. Oscarreif sind diese allerdings selbstverständlich nicht. Die Musikauswahl (Blue Oyster Club, Kansas) ist, wie auch schon im Vorgänger, klasse und stimmig. Wobei ich es dem Film durchaus übel nehme, dass Black Sabbaths Paranoid nicht erklungen ist. Auch der Gewaltgrad ist ordentlich, wobei einige Kills im Off stattfinden. Was aber wenig verwunderlich sein dürfte, da wir es bei den Opfern teilweise mit Kindern zu tun haben. Es rollen aber dennoch genug Köpfe und Äxte werden blutspritzend in Leibern versenkt. Was die Kreativität dabei angeht, hat der Erstling allerdings die Nase vorn. Ob die Vorkommnisse in Camp Nightwing wirklich auf 110 Minuten hätten ausgewälzt werden müssen, sei mal dahingstellt...ich glaube es jedoch nicht.
Wer "Fear Street- Teil 1:1994" gesehen hat und mochte, wird um die Fortsetzung, obwohl deren Handlung inhaltlich mehr oder minder bereits bekannt war, wohl nicht herum kommen. Mir hat der Vorgänger zwar besser gefallen, aber auch die Fortsetzung wusste mich aufgrund des "coming-of-age"-Aspekts und den damit verbundenen Darstellerleistungen noch recht ordentlich zu unterhalten...und ja, die blutigen Kills trugen ihr übriges dazu bei.