Inhalt
Eine frisch verlobte, verwöhnte Hotelerbin (Lindsay Lohan) verliert bei einem Skiunfall das Gedächtnis und findet sich in der Vorweihnachtszeit in der Obhut eines attraktiven, hart arbeitenden Pensionsbesitzers (Chord Overstreet) und seiner altklugen Tochter wieder.
Kritik
Lindsay Lohan (Scary Movie 5, Machete) hat wahrlich eine bereits bewegte Karriere hinter sich. Vom Disney Kinder-Star über Ausflüge in Richtung Popmusik bis hin zu Kinofilmen. Dazu gesellen sich handfeste Drogen und Alkohol Skandale, die öffentlich thematisiert wurden. Zuletzt konnte man Lohan immer mal wieder in kleinen Serien-Auftritten sehen, wie z. B. in 2 Broke Girls oder Anger Management und in miesen Direct-to-DVD Produktionen.
Falling for Christmas ist nun das neue Vehikel, mit dem Netflix das Comeback von Lindsay Lohan feiert. Ob es wirklich Grund zum Feiern gibt, ist fraglich.
Leider bedient sich der Film sämtlichen Klischees und Abziehbildern, dass sich die 93 Minuten nicht nur lang, sondern nach Content für die Plattform anfühlen. Gäbe es im Netflix Writers Room eine Schublade voller Standard Romcom Templates, hier haben sie alle ihre Verwendung gefunden. Der Plot ist eine 0815 Geschichte mit völlig überzogenen Charakteren, denen man keine einzige Entscheidung auch nur im Entferntesten abnimmt. Hinzu kommt ein Cast, der fast in Gänze unterirdisch performt und man sich an manchen Stellen wirklich die Frage stellen muss, ob das beim Dreh niemandem aufgefallen ist. Sämtliche Entwicklungen und Motive sind unglaubwürdig und machen es dem Zuschauer schwer, auch nur einigermaßen in den Film einzutauchen. Hinzu kommt zwischendurch immer mal wieder eine kleine Fantasy Komponente, die völlig deplatziert wirkt. Immerhin gibt es den einen oder anderen Comedy Moment, der zünden kann und in Bezug auf die ohnehin überspitzten Charaktere gerne noch eins draufsetzt.
Fairerweise muss man sagen, dass zumindest Lindsay Lohan ihren Spaß gehabt haben muss. Sie sieht frisch und vital aus und eine gewisse Spielfreude ist hier nicht abzustreiten. Wie schön hätte eine kleine feine Romcom mit ihr sein können. Falling for Christmas ist es nicht.
Fazit
Falling for Christmas ist Netflix Content, nicht mehr und nicht weniger. Ein schwaches Drehbuch, unglaubwürdige Charaktere und eine Plastik-Optik machen den Film vergessenswert.
Autor: Mike Kaminski