Inhalt
Einst erledigte er für die U.S. Marines brisante Missionen in der ganzen Welt, doch seinen tödlichsten Auftrag hat Nahkampfspezialist John „Falcon“ Chapman noch vor sich. Denn nachdem seine Schwester einem brutalen Verbrechen zum Opfer fällt, taucht Falcon in die zweilichtige Welt des gefährlichsten Slums der Welt ab: Im Favela von Rio De Janeiro, zwischen gewalttätgien Drogenbossen, korrupten Polizisten und skrupellosen Killern wird Falcon zum unaufhaltsamen Rächer, dem sich weder lokale Gangster noch japanische Yakuza in den Weg stellen können.
Kritik
Michael Jai White hat nun mittlerweile wirklich alle Höhen und Tiefen einer Filmkarriere hinter sich gebracht: Während er mit dem Auftritt in „The Dark Knight“ sogar die A-Liga erreicht hatte, bleibt bis heute „Spawn“ Kult-Trash, der zumindest Fans begeistert. Doch besonders „Blood and Bone“, „Undisputed II: Last Man Standing“ sowie die herrliche Parodie „Black Dynamite“ machten aus dem Martial-Arts-Profi einen hervorragenden Action-Star. Allerdings waren seine Ausflüge zuletzt, gar mit Asylum in der Mockbuster-Produktion „Android Cop“, nicht gerade für seinen Ruhm förderlich. Jetzt meldet sich White mit „Falcon Rising“ erneut zurück und will gleichermaßen das B-Movie-Action-Genre um einen weiteren Beitrag bereichern. Und nicht nur dies: John 'Falcon' Chapman, wie es auch so toll das deutsche Cover ziert, soll der nächste amerikanische Action-Held werden. Die Weichen werden zum Ende des Films auch definitiv gestellt, allerdings wünscht sich dort bereits der geneigte Zuschauer, dass zumindest beim nächsten Mal auch ein vernünftiger Film dahinter steht.
So entpuppt sich „Falcon Rising“ trotz seines kräftigen wie sympathischen Hauptdarstellers als b-Ware von der Stange. Egal ob Story (die typische „Rache-Killer-Veteran“-Story), Dialoge, Inszenierung oder Charaktere. Alles wirkt blechern, ohne Liebe und sichtlich bemüht zusammen gemixt, sodass 103 Minuten Action entstehen. Einzig Michael Jai White sowie Masashi Odate (der wortkarg den Gegenspieler mimt) ist es überhaupt zu verdanken, dass Fans hier einen Blick riskieren können. Denn wenn White einmal mehr ordentlich austeilt und im Finale gar mit mehreren Gegnern gleichzeitig in den Kampf geht (eine tolle 13 minütige Sequenz), dann ist dies durchaus spektakulär und ansehnlich. Wenn auch niemals herausragend. Als Gesamtsumme ergibt dies daher recht mittelmäßige Kost, die wirklich nur auf Fans des Genres abzielt. Zumindest der Setting-Wechsel von den USA hin nach Brasilien (dafür aber in Puerto Rico aufgenommen) sorgt für ein wenig Abwechslung. Während aber bereits in den ersten Minuten der Bösewicht absehbar ist und auch die Rolle von Manny Ridley (in den Plot gefallen: Neal McDonough) ein laufendes Klischee ist, weicht Vorfreude schnell einer gewissen Ernüchterung.
Regisseur Ernie Barbarash hat allerdings auch ein gewisses Talent dafür, gute Darsteller sowie halbwegs interessante Geschichten ein wenig im Sande verlaufen zu lassen. Egal ob „Assassination Games“ oder „Six Bullets“, die Ausgangslage ist niemals verkehrt und generiert zuweilen auch eine ordentliche Portion Spannung gemixt mit gut getimter Action. Doch das gewisse Extra fehlt einfach. Bleibt abzuwarten, wie sich nun die Karriere von White entwickelt und wie Barbarash seinen Weg im Action-Genre fortführt.
Fazit
„Falcon Rising“ bietet das, was das recht bescheidene Photoshop Cover verspricht: Eine vorhersehbare wie bekannte Geschichte, einen mies gelaunten (im positiven Sinne) Michael Jai White und Action, die zumindest Fans des B-Movie Genres begeistert. Für mehr reicht es allerdings nicht.
Autor: Thomas Repenning