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Quelle: themoviedb.org

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Im Los Angeles der 1970er Jahre zieht der Comedian Rudy Ray Moore mit seinem versauten Alter Ego Dolemite das große Los und setzt alles aufs Spiel, um auch auf der Kinoleinwand Geschichte zu schreiben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Rudy Ray Moore (Eddie Murphy, Der Prinz aus Zamunda). Wer? Na, das komplette Unterhaltungspaket auf zwei Beinen! Rhythm and Blues-Sänger, Standup-Comedian und Leinwandstar. Vielen mag der Name heutzutage nichts mehr sagen, was kaum verwunderlich ist, konnte der ursprünglich aus Arkansas stammende Farmersjunge selbst in der Hochphase seines Schaffens keinen herausragenden Bekanntheitsgrad erlangen. Der Mann ist es dennoch wert, dass man sich mit seiner Person beschäftigt, wie nun Dolemite is my Name von Craig Brewer (Hustle & Flow) zeigt, der den auf Tatsachen beruhenden Aufstieg des sogenannten Godfather of Rap nachzeichnet und die Geschichte eines Künstlers erzählt, der sich seine Träume durch die reine Kraft des Willens verwirklicht. Nichts sehnlicher als endlich die nötige Anerkennung zu gewinnen, die ihm zusteht, umtreibt Rudy seitdem er in der Stadt der Engel sein Glück versucht. 

Aber aller Anfang ist gewohntermaßen mühselig: Mit der Musik funktioniert es nicht, sein Bühnenprogramm kommt nicht wirklich an und obwohl der Job als Manager eines Plattenladens eigentlich nur eine Übergangslösung darstellen sollte, ist er letztlich das einzige, was ihm noch geblieben ist. Jedenfalls solange, bis Rudy durch einen Obdachlosen in Berührung mit den sagenhaften Legenden rundum einen gleichermaßen verwegenen wie omnipotenten Draufgänger namens Dolemite gerät. Was daraufhin geschieht, sollte Geschichte schreiben, schwarze Geschichte, wohlgemerkt. Blaxpoitation-Einmaleins, wenn man so möchte. Rudy nämlich entwickelt die Kunstfigur des Zuhälters Dolemite, ein vulgär-reimender Teufelskerl, dem nichts und niemand den Wind aus den Segel nehmen kann. Schlagartig sind Rudys Auftritte ausverkauft, das Publikum johlt und applaudiert, er nimmt Platten auf, die zu Bestsellern avancieren. Ein zweiter Sammy Davis Jr. ist er dennoch nicht. 

Zum großen Durchbruch fehlt eine Sache: Rudy muss im Kino zu sehen sein. Also trommelt er kurzerhand ein Team zusammen, ohne jedoch einen Funken Ahnung davon zu besitzen, was benötigt wird, um einen Film umsetzen zu können – nicht einmal für Strom oder fließendes Wasser ist gesorgt. Die Bedingungen des Guerilla-Drehprozesses erweisen sich damit auch als Nukleus der komödiantischen Taktung des Biopics, wenn beispielsweise ein ambitionierter Theaterautor (Keegan-Michael Key, Predator: Upgrade) damit konfrontiert wird, ein Drehbuch verfassen zu müssen, welches sowohl gesellschaftskritisch, gleichzeitig aber auch halbnackte Kungfu-Kriegerinnen und einen Exorzismus beinhalten soll. Dolemite is my Name wirkt dabei wie eine schwungvolle in die afroamerikanische Kultur eingetragene Mischung aus Ed Wood, Bowfingers große Nummer und dem im letzten Jahr angelaufenen The Disaster Artist von und mit James Franco.

Was alle diese Filme vereint und maßgeblich für ihr Gelingen einsteht, lässt sich auch in Dolemite is my Name durchweg wiederentdecken: Das Herz am rechten Fleck. Craig Brewer und sein Autorengespann um Scott Alexander und Larry Karaszewski stellen ihre gerne von Idealismus und Naivität befallenen Charaktere nicht bloß, sondern lassen ihrer entwaffnende Leidenschaft für den gemeinsamen Traum hochleben. Dolemite ist my Name liebt seine Charaktere, was sich auch in den Schauspielleistung niederschlägt. Der sichtlich gereifter Eddie Murphy darf zudem in der Hauptrolle mit einer seiner besten Karriereleistungen auffahren und gibt dem Film nicht nur den nötigen schlüpfrigen Charme als Dreh- und Angelpunkt, sondern verleiht der Geschichte auch eine einnehmend menschliche Aufrichtigkeit, während auch ein Wesley Snipes (Demolition Man) in der Rolle des Regisseurs D'Urville Martin eine hinreißend schräge Performance abliefert.

Fazit

Ein wunderbar herzliches, angenehm grelles Biopic rundum die Blaxpoitation-Legende Rudy Ray Martin. "Hustle & Flow"-Regisseur Craig Brewer und sein Autorengespann beweisen nicht nur viel Liebe beim Heraufbeschwören des Zeitgeists der 1970er Jahre, sondern begegnen auch den Sehnsüchten der Protagonisten mit entwaffnender Aufrichtigkeit. Dramaturgisch mag "Dolemite is my Name" keine Bäume ausreißen, das Herz am rechten Fleck aber trägt der Film zweifelsohne. Eine charmante, vor allem von Eddie Murphy wirklich gut gespielte Reise in die Vergangenheit.

Kritik: Pascal Reis

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