Inhalt
Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift "Nature" eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann.
Kritik
Das Klima verändert sich, doch Lösungen für die damit einhergehenden Probleme sind, zumindest auf der großen Bühne, noch rar gesät. Dass aber trotzdem etwas unternommen wird, zeigt Tomorrow eindrucksvoll auf. Grundlage für den Dreh dieser etwas anderen Umweltdokumentation ist eine Studie von 2012 mit dem klangvollen Namen «Approaching a state shift in Earth's biosphere» der beiden Forscher Anthony Barnosky und Elizabeth Hadly von der Stanford Universität.
Mélanie Laurent (Inglourious Basterds) und der französische Aktivist Cyril Dion entschieden sich für ihren Film für einen positiven Ansatz. Statt mahnend mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des genervten Zuschauers herumzuwackeln besuchen die beiden Projekte, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Faszinierend daran ist vor allem die Gegenüberstellung, die immer wieder stattfindet. Riesige Probleme auf der einen Seite, so wie mangelnde Bildung, aber auch Elend und Hunger in einigen Teilen der Welt. Auf der anderen Seite aber auch kleine Projekte wie selbstversorgende Farmen, die ohne all die technischen und biologischen Hilfsmittel auskommen, die für uns heute so selbstverständlich geworden sind. Auf einem kleinen Hof in Frankreich wird die Natur fast schon sich selbst überlassen, und trotzdem wächst das biologisch angebaute Gemüse auf dem Acker. In Kopenhagen hingegen wird das Fahrradfahren gezielt gefördert, um weniger Abgase aus dem Straßenverkehr auffangen zu müssen. Und in San Francisco wird ein Recyclingsystem für den Abfall entwickelt, mit dem dieser vollständig recycelt werden kann. In Finnland hingegen finden Tests in der Schule nicht mehr auf Papier statt, und auch Zeugnisse werden nicht mehr gedruckt. Und in Devonshire in England wird gleich eine eigene, lokal gültige Währung eingeführt. Dies sind nur einige der Beispiele, bei denen auf kleiner Ebene zukunftsorientiert gedacht und gehandelt wird.
Und genau diese Beispiele sind es dann auch, die den Film so wertvoll machen. Statt Mahnungen gibt es Lösungsansätze, statt Schelte gibt es Input, um es besser zu machen. Gemeinsam, so vermittelt der Film es, lassen sich Lösungen schaffen. Erst einmal nur auf der lokalen Ebene, aber langfristig vielleicht eben auch auf der großen Weltbühne. Auf einen Schlag wird Tomorrow die Welt vielleicht nicht retten können. Aber wer kann das schon? Wer sich aber der Umweltthematik gegenüber offen zeigt, der kann hier sicher die eine oder andere Idee mitnehmen und vielleicht sogar ein eigenes Projekt beginnen. Den Input dafür liefert der Film jedenfalls.
Fazit
Tomorrow zeigt Lösungsansätze und Ideen für nachhaltigen Umweltschutz auf. Niemals belehrend oder mahnend, dafür aber umso offener und einladender. Wer sich für Umweltschutz interessiert, nach Ideen für eigene Projekte sucht oder einfach mal über den eigenen Tellerrand schauen will, der sollte hier ganz klar einen Blick riskieren.