Inhalt
Sechs verurteilte Cyberkriminelle werden von der Federate Correctional Authority eingesetzt, um die Fehlfunktionen eines Raumfrachters der Orcus-Klasse zu reparieren. Die Avatare des Systems zeigen sich kooperativ, doch schon nach kurzer Zeit häufen sich bei der Crew rätselhafte Vorkommnisse. Hacker-Veteranin Kaida (Jeananne Goossen, Navy CIS) entdeckt das Wächterprogramm IAM (Jason Momoa, Game of Thrones), welches mit Hilfe von Bioware weit außerhalb seiner Begrenzungen operiert. Bei dem Versuch es zu deaktivieren beginnt auf dem Raumschiff ein Kampf um Leben und Tod...
Kritik
Das Science-Fiction-Genre erlebt in den letzten Jahren, und zwar nicht nur dank Regisseur Neill Blomkamp (der uns bald „Alien 5“ liefern wird), eine regelrechte Renaissance. Zwar sind die Dystopien düsterer geworden und zumeist das Ende der Menschheit fühlbar, doch abseits davon gibt es viele mutige Geschichten, die immer wieder für Staunen sorgen. Egal ob „Moon“, „Love“ oder „The Signal“. Fans bekommen genau das geliefert, was lange gewünscht wurde. Dies bedingt aber auch viele schlechte Indie-Produktionen und Trash-Werke, die deutlich den Gesamteindruck trüben. Im Falle von „Debug - Feindliches System“ wird hieraus ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite wirkt das Setting durchaus stimmig und die Grundidee im Kern interessant, die Umsetzung aber dagegen oftmals holprig und künstlich aufgebläht. Schade, denn neben einem äußerst Spielfreudigen Jason „Aquaman“ Momoa, als digital geworden Bedrohung, gibt es auch kleine gelungene Splattereinlagen. Der fade Beginn sowie das äußerst überhastete Ende hinterlassen aber nur ein mittelmäßiges Ergebnis.
Idee und Regie stammen hierbei von David Hewlett, der gerade Sci-Fi-Fans ein deutlicher Begriff sein sollte. War er doch die Kultfigur Dr. Rodney McKay in der langen „Stargate“-Reihe. Für „Debug - Feindliches System“ reicht seine Geschichte über künstliche Intelligenz, Hacker in der Zukunft sowie ein verlassenes Raumschiff aber nicht. Die Mischung aus „Event Horizon“, bedrückender „Resident Evil“-Stimmung und dem Wahnsinn eines „Pandorum“ reicht eben nicht aus, um den Zuschauer die kompletten 86 Minuten bei Laune zu halten. Dies liegt vor allem am Beginn von „Debug“. Während das durchaus schlecht designet CGI-Raumschiff gar schon voyeuristisch überflogen wird, folgt danach eine bleierne Figureneinführung und ein Klischee nach dem nächsten. Erst durch den Auftritt von Jason Momoa als Sicherheitssystem IAm (eine Prise Overacting vermischt mit purem diabolischen Grinsen) und dem damit einhergehenden kurzweiligen Horror- wie Gore-Faktor entsteht ein gewisses Interesse. Zudem wirken viele der Kulissen durchaus atmosphärisch, sodass sich gerade im Mittelteil eine gute Spannung aufbaut. Sind dann aber alle blassen Figuren aufgebracht und die Mixtur als uninspiriert entlarvt, bleibt nur das enttäuschend Ende übrig. Im Bereich des Indie-Sci-Fi geht hier auf jeden Fall deutlich mehr – auch mit wenigen finanziellen Mitteln.
Schuld daran ist wohl maßgeblich das Drehbuch von David Hewlett was als wilder Genre-Cocktail nicht immer funktioniert. Zumindest gibt es einige Schauwerte, sodass Hardcore-Fans einen Blick riskieren können. Wer aber auf philosophische KI-Einlagen oder ausschweifende Splatter-Orgien hofft, geht leer aus. Dafür bleibt „Debug“ zu unausgegoren.
Fazit
Trotz einigem Eifer, durchaus guter Kulissen (mit Abstrichen) sowie einem blutigen Horror-Anstrich, bleibt „Debug“ unangenehm fad. Die Darsteller wirken zu emotionslos, der Anfang ist Klischeehaft und teils langweilig und das Ende zu abrupt. Einzig Jason Momoa, der sichtlich Spaß an seiner Rolle hatte, ein teils gelungener Mittelteil und immer wieder kleine Lichtblicke retten den Film vor dem Untergang. Für einen interessanten Sci-Fi-Horror reicht das aber nicht.
Autor: Thomas Repenning