6.8

MB-Kritik

Deliver Us From Evil 2020

Action, Crime, Thriller

6.8

Jeong-min Hwang
Lee Jung-jae
Park Jeong-min
Choi Hee-seo
Hakuryu
Hiroaki Hirakawa
Ito Keitoku
Ken Kurahara
Atsundo Maruyama
Tomonori Mizuno
Oh Dae-hwan
Vithaya Pansringarm
Park Myung-hoon
So-yi Park
Kosuke Toyohara

Inhalt

Der Auftrag, einen hochrangigen Yakuza in Tokio zu eliminieren, sollte sein letzter sein: Profikiller In-nam hat genug vom Töten. Doch als die kleine Tochter einer langjährigen Bekannten in Thailand entführt wird, entschließt sich der Hitman, seinen Ruhestand aufzuschieben. Auf der fieberhaften Suche nach dem Mädchen nimmt In-nam den Kampf auf gegen korrupte Polizisten und skrupellose Gangster. Der Jäger wird allerdings zum Gejagten, als der sadistische Auftragsmörder Ray in Bangkok auftaucht, um eine persönliche Rechnung mit In-nam zu begleichen. Getrieben von Rache, hinterlässt Ray eine blutige Spur der Verwüstung. Ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Kritik

Als Autor erfolgreicher koreanischer Filme wie The Chaser, Confession of Murder oder The Yellow Sea machte sich Won-Chan Hong über die Jahre einen Namen, nun liefert er fünf Jahre nach Office mit Deliver Us From Evil seinen zweiten Regiefilm ab. In seiner Heimat gelang ihm damit ein riesen Erfolg, immerhin schnitt sein Action-Thriller als 2. erfolgreichster Film des Jahres 2020 ab. Und da koreanische Genrefilme auch bei uns sehr begehrt sind, hat es der Film nun auch in unser Heimkino geschafft.

In Deliver Us From Evil geht es um einen (ehemaligen) Profikiller (Jung-min Hwang, The Wailing), der ein junges Mädchen aus einem Organhändlerring zu befreien versucht. Verschärft wird die Situation dadurch, dass er aufgrund früherer Taten selbst von einem Profikiller (Jung-jae Lee, Assassination) gejagt wird. Im Grunde nichts Neues, einzelne Elemente kennt man aus Filmen wie Taken oder Man on Fire, dennoch verspricht die Konstellation, in der der Jäger selbst der Gejagte ist, reichlich Dynamik. Und dass die Koreaner Thrill und Action oftmals meisterhaft beherrschen, stimmt ebenfalls optimistisch.

Und so gibt es in Deliver Us From Evil aus technischer Sicht auch gar nicht viel zu meckern. Die Kampfeinlagen fallen schön brachial aus, wenn sich die Akteure die Köpfe einschlagen, per Messer abstechen oder mit allerlei Knarren ins Visier nehmen, geschieht das mit ordentlich Wumms und nötiger Härte. Das erreicht zwar noch lange nicht die Klasse eines (The Raid) und wurde hin und wieder mit etwas zu vielen Schnitten editiert, kann sich aber durchaus sehen lassen. Schön auch, dass man auf Handgemachtes setzt und von CGI eher absieht. Die gelegentlichen Zeitlupen- und Beschleunigungseffekte hätte es eigentlich gar nicht gebracht. Nett anzusehen, ja, aber auch etwas forciert eingebracht.

Während in den Actionszenen das Tempo ordentlich anzieht und für gute Unterhaltung sorgt, weiß der Film seine Ruhephasen nicht ganz so gut zu füllen, obwohl Möglichkeiten für gelungenes Drama durchaus vorhanden sind. Schlecht wird es zwar nie, da Deliver Us From Evil stets unterhaltsam genug bleibt, um seine Zuschauer trotz kleinerer Längen weiterhin bei der Stange zu halten, doch hat der Regisseur mit geschriebenen Werken aus der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er es eigentlich viel besser kann. Mit Jung-jae Lee und Jung-min Hwang, die beide schon in New World gemeinsam vor der Kamera zu sehen waren, sind immerhin zwei gute Hauptdarsteller an Bord, mit denen man abseits der Action auch noch mehr hätte anstellen können. Abliefern tun sie aber dennoch sehr zufriedenstellend.

Fazit

Gelungener Action-Thriller aus Korea, der es sich inhaltlich zwar ein bisschen einfach macht, sein Programm aber technisch sauber umsetzt und so für Kurzweil sorgt.

Autor: Sebastian Stumbek
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