6.5

MB-Kritik

Critters - Sie sind da! 1986

Action, Sci-Fi, Comedy, Horror – USA

6.5

Dee Wallace
M. Emmet Walsh
Billy Green Bush
Scott Grimes
Nadine Van der Velde
Don Keith Opper
Billy Zane
Ethan Phillips
Terrence Mann
Jeremy Lawrence
Lin Shaye
Michael Lee Gogin
Art Frankel
Douglas Koth
Montrose Hagins
Roger Hampton

Inhalt

Diese Begegnung der dritten Art, hat sich die Familie Brown wohl anders vorgestellt. Nachdem eine Horde Critters, schlecht gelaunte und sehr gefräßige Fellknäuele, in ihrem Vorgarten gelandet sind, starten diese ein Festbankett. Auf der Speisekarte stehen dabei neben Kühen und Hühnern, eben auch die Browns selber. Doch die Critters sind nicht die einzigen Fremdlinge, die einen Abstecher auf den blauen Planeten gemacht haben. Mit ihnen kamen zwei Kopfjäger, die gegen Geld die kleinen Fleischbällchen jagen. Hierbei ist ihnen jedes Mittel recht. Für Jay Brown und seine Familie, beginnt ein Kampf und das nackte Überleben.

Kritik

Sie sind klein, haarig, stets mies gelaunt und haben einen unersättlichen Hunger auf Fleisch. Die Rede ist von der rollenden Gefahr namens Critters. 1986 schuf Regisseur Stephen Herek mit seinem Regie-Debüt Critters – Sie sind da! einen Sci-Fi-Trash-Film der ganz besonderen Art. Denn wie schon in Gremlins – Kleine Monster, steht der Fokus auf kleine sympathische Monster, die keineswegs hirnlose Gestalten darstellen, sondern intelligente Wesen sind, die sogar miteinander kommunizieren können. Dennoch reicht dies allein nicht, um an Gismo und seine Gremlin-Armee anzuschließen. Denn wo Regisseur Joe Dante auf eine überraschende Geschichte setzte, präsentiert Stephen Herek eine klassische Horror-Sci-Fi-Story von der Stange. So bietet der erste Einsatz der Critters alles, was ein 80er Jahre Film dieses Formates benötigt. Ein paar liebenswürdige Kreaturen, eine typische amerikanische Landfamilie, ein alternder Sherif, sowie einen Jungen, der die ganze Menschheit rettet. Die Klischees die dabei präsentiert werden, sind üblicher Genreallerlei. Wenn dann sogar das UFO der Critters als russischer Spionagesatellit betitelt wird, ist die Aufzählung komplett.

Dennoch kann Critters – Sie sind da! sich als Kult-Film bezeichnen. Denn was an Geschichte fehlt, machen die kleinen Monster um Längen wieder Wett. Die Effekte der gefräßigen Geschöpfe sind mehr als Überzeugend und stehen aktuellen Filmen in nichts nach. Die Critters sind wirklich am Leben, agieren und machen dabei jede Menge Unsinn. Das Design ist dabei Düster, doch auch immer ein klein wenig verspielt. Denn wie schon bei ihren Genre-Kollegen den Gremlins, ist es besonders der Humor, der zum Spaß der Monster-Hatz beiträgt. Ein gemeines Lachen dort, ein Biss in eine E.T. Puppe hier. Skurriler Humor vom feinsten, der sich durch die kompletten 82 Minuten zieht. Doch auch die Kopfjäger haben ihre Berechtigung. So sind diese nicht nur stahlharte Kämpfer, die gleich mehrere Gebäude dem Erdboden gleich machen, sondern sie sorgen stets auch für kleine Humor-Einlagen. Überhaupt steckt der Film voller irrwitziger Ideen. So verwandelt sich einer der Kopfjäger in einen Rocksänger, dessen Ballade Power of Love ständig über die Mattscheibe läuft, Jay Brown (gespielt von Billy Green Bush) trägt ein Hemd auf dessen Rückseite die Bowling-Variante des Ghost Busters-Logo zu sehen ist und der zweite Kopfjäger übernimmt das Aussehen eines toten, inklusive Verletzungen und Leichenblässe.

Das hierbei die Kulissen teils billig wirken und deutlich auf einen B-Movie verweisen, verkommt dabei schnell zur Nebensache. Abgerundet wird das ganze Spektakel damit, dass Regisseur Stephen Herek es durchaus an der einen oder anderen Stelle gelingt, ein paar kleinere Schock- und Gruselmomente zu platzieren. Bei den darstellerischen Leistungen jedoch, zeigt sich Critters – Sie sind da! von der durchschnittlichen Seite. Nur Scott Grimes, als heldenhafter Junge Brad Brown, kann mit seiner Darstellung überzeugen. Für ihn war es der erste Kinofilm und somit der Start einer erfolgreichen Hollywood-Karriere. Das gleiche gilt für Billy Zane, auch wenn er die kleinste undankbarste Rolle im ganzen Film bekommen hat. Dee Wallace, als sorgende Mutter Helen Brown, hat schon in E.T. – Der Außerirdische diese Figur übernommen gehabt und zeigt sich deshalb routiniert.

Fazit

Die kleinen gefräßigen Fellknäuele haben mit "Critters - Sie sind da!" ein beeindruckendes Werk hinterlassen, was heute immer noch für ein paar Lacher sorgt. Nicht umsonst zählt Stephen Herek Erstlingswerk heute zum Sci-Fi-Horror-Kult der 80er Jahre. Der Thron gehört zwar den Gremlins, doch die Critters schaffen es, sich durch ihre eigenwillige Art einen festen Platz in der Kinogeschichte zu sichern. Es folgten drei Nachfolger, die jedoch an die Qualität des ersten, nicht im Ansatz heran kamen.

Autor: Thomas Repenning
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