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Inhalt

Bad Blake hat nicht nur vier Ehen, sondern bald auch sein Leben hinter sich, das unaufhaltsam in die Selbstzerstörung treibt. Alkohol und Frauen sind die einzigen Konstanten, wenn der ehemalige Country-Music-Star gelangweilt durch den amerikanischen Südwesten tingelt. Als er aber Jean, Journalistin und allein erziehende Mutter, kennen lernt, verdrängt Romantik plötzlich die Routine, erlebt der Endfünfziger spätes Familienglück. Doch wie schon früher bleibt er selbst das größte Hindernis, wenn das Mögliche dauerhaft Realität werden soll.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Er ist 57 Jahre alt, pleite und hat zehn Dollar in der Tasche. So beschreibt sich der heruntergekommene Country-Musiker Bad Blake in Scott Coopers herausragendem Debütfilm. Jeff Bridges liefert eine starke Darstellung eines verlebten Alkoholikers, der seit einer Ewigkeit keinen Song mehr geschrieben hat. Nach vier Ehen und unzähligen Drinks ist Blake so verbraucht wie seine alten Hits, mit denen er durch Kneipen tingelt. Sein einstiger Partner Tommy Sweet (Colin Farrell) füllt im Gegenzug noch große Konzerthallen und Blake darf froh sein, wenn sein Manager Wayne (Robert Duvall) ihn als Tommys Vorband engagiert. Zum tragischen Helden taugt der raue Protagonist nur bedingt. Blake hat seinen Lebensweg selbst gewählt und verfolgt ihn mit der ihm eigenen Sturheit bis zum Abgrund. Doch etwas in ihm ändert sich, als die junge Reporterin Jean (Maggie Gyllenhaal) in sein einförmiges Dasein tritt. 

Dabei ist das Charakterdrama basierend auf Thomas Cobbs gleichnamigem Roman nicht die Geschichte eines Gestrauchelten, den eine gute Frau auf den rechten Weg führt. Es gibt weder vernichtende Tragödien noch eine spektakuläre Rückkehr zu altem Ruhm. Der Film überzeugt als die schnörkellose Geschichte eines alten Musikers, der sich entschließt, sich selbst doch noch nicht aufzugeben. Wenn Blake mit müdem Sarkasmus über seinen Vornamen scherzt, liegt in seiner Stimme leise Selbsterkenntnis. Wie seine Songs hat er die Sprüche über die Jahre zu oft wiederholt, wird ihrer müde. Seine Ungeschliffenheit macht Blake in der Country-Szene des Films zu einem Relikt. Jean erkennt dieses Außenseitertum und schätzt es. Wer verkörpere in Zeiten des gekünstelten Country noch echten Country, fragt sie Blake. Blake hingegen scheint sich nicht einmal sicher, ob er selbst so authentisch ist, wie sie ihn sieht, wenn nur die Stammgäste einer entlegenen Bowling-Halle ihn noch hören wollen.

Blakes wenigen Zuschauer sind verlebt wie er. Selbst zu ihnen gehört er nicht mehr. Nicht zuletzt ist Coopers Drama ein bitter-komisches Road Movie über einen einsamen Reiter, der zu desillusioniert ist, um sich zu ändern. Die Welt des Protagonisten besteht aus Motels,, Bars und seinem Wagen. Es ist eine schäbigere Version des Lebens, welches er als gefeierter Country-Sänger führte. Mittlerweile steht sein Name als der des Special Guest unter dem seines einstigen Protegés Tommy Sweet. Einst waren sie Freunde, dann Feinde. Inzwischen weiß Blake, dass er um seinen Ruhm nicht betrogen wurde, sondern ihn verbraucht hat. In das nuancierte Persönlichkeitsbild webt Regisseur Cooper eine tragikomische Milieustudie über diese fast wie eine Karikatur alter US-Amerikanischer Lebensideale daherkommende Musikszene. Ganz frei von dem romantischen Blick auf die Typen, die er für das Publikum paradieren lässt, ist auch er nicht. Doch das hindert ihn nicht bei der Suche nach den Persönlichkeiten hinter den müden Gesichtern der verwelkten Cowgirls und fetten Cowboys.

Fazit

„Country-Charme“ nennt Jean die eigenwillige Atmosphäre, die jede Minute des Dramas durchtränkt. Cooper gelingt ein Film wie ein guter Country-Song: eine bewegende Mischung aus Musik, Wehmut, Romantik und Wahrheit.

Kritik: Lida Bach

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