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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Filmzensorin Enid nimmt ihre Arbeit ernst. Mit akribischem Eifer empfiehlt sie extrem gewalttätige, bestialisch blutige und sexuell explizite Szenen dem Zensurschnitt, ohne den es keine Genehmigung zur Veröffentlichung gibt. Ihr Pflichtbewusstsein wird durch Schuldgefühle aus Kindertagen verstärkt. Das mysteriöse Verschwinden ihrer kleinen Schwester lastet noch immer schwer auf ihr. Enid hat die Suche nicht aufgegeben, trotzdem beschließen ihre Eltern, die Schwester für tot erklären zu lassen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Grausiger als billig inszenierte Blutbäder ist die hirntötend harmonische, sauber-senile Spießbürger-Welt am Ende der Zensuraktionen Mary Whitehouses und ihrer Gefolgschaft. Dazu zählt die schizophrene Protagonistin, deren Geisteszustand die absurde Ambivalenz ihres titelgebenden Berufsfelds spiegelt. Die Ziele selbstberufener Moralwächter wie der reaktionären britischen Aktivistin umzusetzen, erfordert Zensoren. Aber wenn Video Nasties, deren Dämonisierung die subtil auf die Gegenwart verweisende Handlung aufgreift, ihr Publikum zu perversen Killern machen, sind dann nicht alle Filmzensoren wandelnde Axtmörder?

Prano Bailey-Bonds clevere Medien-Satire denkt dieses Szenario zu Ende und bedient sich dabei effektiv der Ästhetik jener blutrünstigen B-Movies, die in den 80ern Videotheken fluteten und konservative Politiker und Medienapostel auf die Barrikaden brachten. Umso tiefer sich Protagonistin Enid (Niamh Algar, Cash Truck) auf der Fährte unheimlicher biografischer Parallelen in den beruflich gesichteten Filmen in das Subgenre und dessen Produktion verstrickt, umso mehr bedient sich die Inszenierung des exzessiven Stils und Manierismen jener Werke. 

Enid lebt ihren eigenen Horrorfilm; allerdings tat sie das bereits vorher. Sensationalistische Optik und expressive Farbdramaturgie bilden lediglich einen kongruenten Rahmen für den psychologischen Albtraum ihrer von elterlichen Schuldzuweisungen und Selbstvorwürfen zermarterten Existenz. Die walisische Regisseurin schlägt die Filmzensur mit deren eigenen Mitteln, indem sie die pathologischen Aspekte und inhärente Paradoxie deren Profession untersucht. Bei allem Sarkasmus gerät Enid dennoch nie zur Karikatur, vielmehr liegt Tragik in ihrem fehlgeleiteten Streben nach der Realität hohnsprechender Harmonie.

Fazit

Humor und Horror verschlingen sich in Prano Bailey-Bonds schillerndem Spielfilmdebüt zu einer bissigen Obduktion der psychologischen Mechanismen hinter der moralinsauren Hülle des Zensurapparats. Dessen groteske Widersprüche offenbart ein Plot, der amüsant Psychothriller, Splatter-Comedy und Gesellschaftsparodie verknüpft. Das Fazit des visuell und darstellerisch bestechenden Genre-Cocktails ist so einsichtig wie allgemeingültig: Der wahre Horror sind nicht blutbeschmierte Brüste auf Filmband, sondern die alltägliche Normalität. Diese Erkenntnis ist in unserer veränderten Welt aktueller denn je.

Kritik: Lida Bach

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