4.3

MB-Kritik

Cash Out - Zahltag 2024

Action

4.3

John Travolta
Kristin Davis
Lukas Haas
Quavo
Victorya Brandart
Demi Castro
Joel Cohen
Luis Da Silva Jr.
Jake Ellenz
Matt Gerald
Noel Gugliemi
Chris Lindsay
John Kinsey
Korrina Rico
Daniel Louis Rivas
Swen Temmel

Inhalt

Noch nie ist Interpol ihm so gefährlich nah gekommen wie bei Mason Goddards (John Travolta) letztem Raubzug: Amelia Decker (Kristin Davis), Komplizin und Interpol-Doppelagentin hatte ihn nicht nur verraten, sondern auch sein Herz gestohlen. Nur knapp konnten Mason und seine Crew den Ermittlern damals entgehen.Seitdem ist er untergetaucht. Als Monate später Masons jüngerer Bruder (Lukas Haas) das Risiko eines Banküberfalls katastrophal unterschätzt, muss Mason seiner Crew erneut zu Hilfe eilen. Doch er stellt bald fest, dass es bei diesem Überfall um etwas viel Wertvolleres als nur Geld und Diamanten geht: In dieser Bank befindet sich das Schließfach eines der mächtigsten Männer der Welt – und wenn der Inhalt an die Öffentlichkeit gerät, ist niemand mehr sicher…

Kritik

Die einstigen Ruhmreichen Tage von John Travolta – hier vor allem in den 80er wie 90er Jahren – sind wahrlich schon lange wobei. Mittlerweile bewegt sich der einstige Superstar (Pulp Fiction, Grease, Im Körper des Feindes) vor allem im B- und C- Movie Bereich des Direct-To-Video Segmentes. Ausflüge wie die in American Crime Story bleiben leider die Ausnahme. Und so ist es kein Wunder, dass mittlerweile Filme wie Mob Land, Paradise City - Endstation Rache, Burning Speed - Sieg um jeden Preis, Speed Kills oder The Poison Rose - Dunkle Vergangenheit seine Vita zieren. Filme, die zum einen sehr günstig produziert werden, sich aber vor allem auch stark wiederholen, ähnlich erzählt werden und immer einen gewissen Abklatsch von bekannten Motiven bieten. Kurz: Ein Schatten von dem, was sie vielleicht eigentlich sein könnten oder sein sollen. Auch der Heist-Movie Cash Out stellt hier keine Ausnahme dar. Zumindest ist der Film von Regisseur (der am laufenden Band solche Filme produziert und mit Midnight in the Switchgrass sowie Pfad der Vergeltung selbst die ersten Schritte als Regisseur antrat) aber in gewisser Weise ehrlich. Er will nie mehr sein als das, was er ist: Ein recht simpler wie gradliniger Action-Thriller mit John Travolta als stylischen wie gutgelaunten Gangster.

In Sachen Story dürfte Cash Out schnell bekannt vorkommen: Hier haben sich die Autoren bei größeren Vorbildern wie Inside Man, Chaos oder Bank Job klar bedient und spulen an vielen Stellen bekannte Genre-Motive ab. Das gleiche gilt übrigens für die Figuren, die so austauschbar und uninteressant bleiben, dass vielfach ein gewisses Desinteresse geweckt wird. Zumindest John Travolta kann aber als Mason Goddard einen gewissen Eindruck hinterlassen. Dagegen unternimmt Kristin Davis als Amelia Decker, das Beste um ebenfalls im Gespräch über den Film zu bleiben und nicht als Stichwortgeberin zu enden. Am Ende nützt dies allerdings wenig, denn gerade die Love-Story wirkt etwas zu arg aufgesetzt. Wer hier aber einen Haken dranmachen kann, bekommt zumindest eine solide Erzählung: Sowohl der Coup selbst, auch die jeweiligen „Überraschungen“ machen einen guten Eindruck und bieten genügend Spannung, sodass der geneigte Zuschauer oder die Zuschauerin bis zum Ende am Ball bleibt. Die Auflösung am Ende ist zwar Geschmackssache, beweist aber einen gewissen Spielraum, der auf jeden Fall zum Erfolg führte: Cash Out 2 befindet sich bereits in der Produktion.

Wie einem der Film also gefällt, hängt damit stark von den Erwartungen ab: Wer einen Hochglanz polierten Action-Thriller erwartet, der seinen eigenen Weg geht und Innovationen hervorbringt, der dürfte nicht nur enttäuscht werden, sondern gar gelangweilt. Wer etwas Spaß mit John Travolta verbringen möchte – der zumindest etwas auftrumpft im Film – und gewisse Genre-Standards akzeptiert, der bekommt einen einfachen wie durchgetakteten Heist-Movie, der zwar nie Ecken und Kanten hat, aber zumindest unterhaltsam sein kann. Mehr aber eben auch nicht.

Fazit

Zu "Cash Out" lässt sich gar nicht viel sagen: Wer John Travolta Fan ist und über viele bekannte Motive, gleiche Erzählungen und fade Figuren hinwegsehen kann, bekommt auf jeden Fall einen gradlinigen, simplen aber durchaus unterhaltsamen Film, der sich im Mittelfeld der Heist Filme einsortiert. Wer aber mehr erwartet, sollte definitiv vorsichtiger sein. Denn mehr als „Job erfüllt“ leistet Regisseur Randall Emmett hier nicht.

Autor: Thomas Repenning
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