Inhalt
Ein fleischfressender Virus, von den Forschern als „Cabin Fever“ bezeichnet, droht eine neue Pandemie auszulösen. Glücklicherweise scheint Porter (Sean Astin ) immun gegen dessen Auswirkungen zu sein, sodass es von einer Gruppe Forscher auf einer geheimen Insel festgehalten wird, um mit seiner Hilfe ein Antiserum herzustellen. Fernab von diesem Trubel feiert der junge Marcus (Mitch Ryan ) zusammen mit seinen Freunden aus Kindertagen seinen Junggesellen Abschied in der Karibik. Auf einem abgelegenen Insel Atoll wollen es die vier noch einmal richtig krachen lassen, Alkohol und Grass mit inbegriffen. Doch als sich die ersten Anzeichen einer ungewöhnlichen Hautkrankheit bei ihnen bemerkbar machen, erkennen die Freunde in welchem Alptraum sie soeben rein geraten sind.
Kritik
Was haben „Cabin Fever“, „Rec“, „Cube“ und Co. gemeinsam? Sie alle sind Horrorfilme, die mit einem geringen Budget und einigen kreativen Ideen frischen Wind in die angestaubte Welt des Schreckens gebracht haben. Ein Großteil ihrer Spaßes zogen die Filme dabei aus der Tatsache, das sie gar nicht erst versuchten die überdrehten Geschichten irgendwie logisch erklären zu wollen. So zumindest die Theorie, doch die Realität sieht leider anders aus und so zog jeder der Filme einen langen Rattenschwanz an Fortsetzungen hinter sich her, die dem Original jedoch nie das Wasser reichen konnten. Nun ist dieses ausschlachten von Franchises ja weiß Gott keine neue Erfindung, jeder der „Der Weiße Hai 4“ gesehen hat wird davon ein Lied singen können, jedoch handelte es sich bei den angesprochenen Filmen ja schon von Anfang an um billig produzierte B-Movies.
Wo wir schon beim Thema Budget sind: Dies scheint bei „Cabin Fever: Patient Zero“ in erster Linie an Sean Astin, besser bekannt als Sam aus der „Der Herr der Ringe“-Trilogie, geflossen zu sein, denn optisch macht der Film nicht gerade viel her. Gerade die Kameraarbeit wirkt teilweise lächerlich dilettantisch, obwohl Kameramann Norm Li am Set des Blockbusters „Scary Movie 4“ sein Handwerk lernte. Nun ja, bei genauerer Betrachtung könnte hier der sprichwörtliche Hund begraben sein.
Überdurchschnittlich schlecht fällt auch die Leistung der Schauspieler aus und gerade Sean Astin fällt hier negativ auf, denn der Rest des Ensembles ist eher unbekannt und daher verzeiht man ihnen den ein oder anderen Patzer. Doch wenn ein solch etablierter Schauspieler wie Astin eine Performance abliefert, die selbst auf der Bühne eines Schultheaters noch für peinliches Kopfschütteln sorgen würde, dann kann man das einfach nicht tolerieren. Darüber hinaus kommen die Genre typischen Logiklöcher, deren Aufzählung den Rahmen dieser Kritik sprengen würde.
Ist „Cabin Fever: Patient Zero“ also nun ein totaler Flop? Augenscheinlich könnte man so argumentieren, denn handwerklich ist der Film unter aller Sau, aber genau dank dieser ganzen Mängel lässt sich eben auch eine Menge Spaß mit dem Streifen haben. Wer also eine Faible für Horrorfilm mit viel Thrash-Charme hat, der dürfte am neusten Teil der Cabin Fever Reihe sicherlich seine helle Freude haben.
Zuletzt sei noch der Grad an Blut und Gewalt angesprochen, der bei einem Streifen mit einem FSK 18 Rating ja erwartungsgemäß hoch ausfallen sollte. Wie von der Serie gewohnt fließt das Kunstblut literweise, schließlich handelt es sich um einen fleischfressenden Virus, da mag sich jeder selber die entsprechenden Bilder im Kopf ausmalen. Dennoch dürfte der Film hart gesottene Horror Fans nicht allzu sehr schocken, dafür sind die Jumpscares einfach zu vorhersehbar und die Effekte zu cheasy.
Fazit
„Cabin Fever: Patient zero“ ist ein lauwarmer Aufguss eines ehemals durchaus vergnüglichen Horror Franchises. Wer auf Thrash Filme steht mag mit dem neusten Ableger der Reihe noch einen unterhaltsamen Abend verbringen, doch der Rest sollte lieber mit dem weitaus besseren Original vorlieb nehmen.
Autor: Sebastian Pierchalla