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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Primaballerina Nina will unbedingt die Doppelrolle als weißer und schwarzer Schwan in der neuen "Schwanensee"-Produktion. Der Konkurrenzkampf mit ihrer Mutter, die ihre eigene Tänzerinnenkarriere wegen der Schwangerschaft mit Nina aufgeben musste, schürt noch Ninas eigenen Ehrgeiz. Doch Kolleginnen und Chef werfen Nina einen Mangel an Sex-Appeal vor. Nach einem Biss beim Kuss vom Chef bekommt sie die Traumrolle unerwartet doch. Ihre Freude ist nur kurz, glaubt sie ihre Position als Star der Truppe gefährdet - insbesondere durch das neu engagierte Talent Lilly, die viel lockerer als sie selbst ist und sie verführt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Im Jahre 2010 präsentierte uns Regisseur Darren Aronofsky nicht nur einen Abriss des Schwanensees, sondern die abgeschlossene Abhandlung des Libretto (Libretto: Ist der Text eines Operstückes) auf der Leinwand. In verzauberten und faszinierenden Bildern lässt er für uns die bildschöne Schauspielerin Natalie Portman reizvoll den Schwanensee tanzen. Dabei nimmt er uns mit auf eine gar schon alptraumhafte Reise in das Ballett sowie die Psyche seiner Hauptfigur, die einen so schnell nicht loslässt. Kein Wunder also, dass Black Swan nicht nur einen Oscar (beste Hauptdarstellerin Natalie Portman) bekam, sondern heute auch als Kleinod im Genre gilt und mit seinen fiebrigen gar schon horrorhaften Bildern einen wahren Nachtmahr erzeugt.

Das die Geschichte des Schwanensees in dieser Perfektion auf die Leinwand übertragen wurde, liegt auch an dem vorbildlichen Drehbuch. Verfasst von Andres Heinz und Mark Heyman. Sie haben es ermöglicht, dass komplexe und schwerfällige Theaterstück in die moderne Zeit umzuschreiben. Für diese realistische und sehr gute Adaption des Stückes, werden die beiden Drehbuchautoren für nächste Projekte wohl kaum mehr wegzudenken sein. Damit aber auch die geschriebenen Bilder stillvoll und faltenlos auch auf der Leinwand sichtbar werden, hat der amerikanische Kameramann Matthew J. Libatique wieder alle Asse ausgespielt. Er hatte bereits in den beiden Teilen von Iron Man und Number 23 eine prägnante Arbeit abgeliefert und konnte in Black Swan mit seinem Können eine weitere Bildgewaltige dramatische Dichte erzeugen. Zusammen mit dem Cutter Andrew Weisblum, sind die Schnitte in absolutem Einklang geformt wurden.

Auch auf darstellerische Seite konnte Regisseur Aronofsky ein gutes Händchen beweisen. Mit der jungen Schauspielerin Natalie Portman hat er die Idealbesetzung für den weißen wie auch den schwarzen Schwan gefunden. Sie spielt zwischen Wahnsinn und Realität, immer auf Messers Schneide auch den letzten Funken ihres realen Ichs zu verlieren. Sie nutzt dabei stille Momente aus, um all ihre sympathische Darbietung in den Vordergrund zu bringen, um diese dann wieder im nächsten Moment depressiv und hysterisch ins Gegenteil umzustoßen. Auf ihr beruhen fast alle Szenen, die erst durch die grandiose Darstellung ins Gleichgewicht gebracht werden. Diese Leistung ist ohne Frage Oscarreif. Dabei ist der Rest des Cast nur Mittel zum Zweck. Was an dieser Stelle aber nicht abgewertet werden soll. Da auch ihr Trainer wie Direktor Thomas Leroy, gespielt von Vincent Cassel, eine diktatorische Glanzleistung darbietet. Der Franzose stellt seinen Charakter derart hochmutig und selbstgefällig dar, dass er in keiner Sekunde unglaubwürdig wirkt. Dabei wird er wie auch der restliche Cast durchweg geheimnisvoll dargestellt. Ninas Mutter Erica Sayers, gespielt von Barbara Hershey, begleitet die ähnlichen Motive wie ihr Trainer Leroy. Sie scheint geradeheraus einen grauen Schleier zutragen, der sich wie ein Mysterium um die Nebendarsteller bindet. Sie kann sich in den passenden Momenten psychopathisch und verwirrt geben, dass durch diese Anomalität dem Zuschauer das Gruseln kommt. Auch ihre stärkste Konkurrentin Lily, dargestellt von der Ukrainerin Mila Kunis begleitet der Schatten ihres Charakters. Sie ist die Idealbesetzung als Gegenpart von Portman. Durch ihr wildes und temperamentvolles Auftreten spiegelt sie eigentlich den perfekten verführerischen schwarzen Schwan wieder. Das ungezähmte und ausgelassene Verhalten ihres Persn, spielt Portman in die Hände und untermauert dabei ihre zu anfangs liebenswerte und brave Darstellung.

Bei all dieser exzellenten Schauspielkunst, darf der Soundtrack nicht außeracht gelassen werden. Hierfür kam kein geringerer als Filmkomponist Clint Mansell in Betracht. Dieser hat eine bewundernswerte Arbeit abgeliefert. Seine musikalische Untermalung fügt dem Libretto den letzten hochwertigen Schliff bei. Sie ist kraftvoll und überzeugend im fast kompletten Film. Sie hievt das Niveau auf ein weiteres Level, von dem der Zuschauer erst im Finale das gesamte Ausmaß zu spüren bekommt. Dann wenn die Vorhänge fallen, wird einem bewusst in welchem fließenden und reibungslosen Übergang Musik, Bilder und Schnitt eisern den Schlussakt eingeläutet haben.

Fazit

Wer glaubt, der Schwanensee sei ein verstaubtes Thema und Kammerspiele gehören der Vergangenheit an, wird mit diesem Film eines Besseren belehrt. „Black Swan“ schafft es im Einklang mit aller möglichen Darbietung das Stück neu zu entfachen und dabei ein beispielhaftes wie gar horrorhaftes eindrucksvolles Kinoerlebnis zu offerieren, welches den Zuschauer fesseln wird.

Kritik: Thomas Repenning

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