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"Black Mass" basiert auf dem Buch " The True Story Of An Unholy Alliance Between The FBI and The Irish Mob" und dreht sich um den Gangsterboss Whitey Bulger, der Anführer einer gefährlichen Gang in Boston war und nebenher als Informant für das FBI arbeitete.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Omnipräsenz und Wiederholung können eine echte Plage sein. Gestern noch verehrt und beliebt, am nächsten Tag schon auf dem Abstellgleis. Ganz so harsch sollte man die aktuelle, darstellerische Laufbahn von Johnny Depp zwar nicht beschreiben, doch spürt man deutlich, dass die typische Depp-Rolle nicht erst seit gestern Opfer der oben genannten Substantive ist. Nach dem bombastischen wie überaus überraschenden Erfolg von „Fluch der Karibik“ folgten Sequels und Filme, in denen der einstige „21 Jump Street“-Star schlicht und ergreifend nicht mehr tat als Rollenklischees, die allesamt mit ihm in Verbindung gebracht werden, zu erfüllen. Siehe „Lone Ranger“, „Dark Shadows“ oder zuletzt „Mortdecai – Der Teilzeitgauner“.

Ein Hit war keiner dieser Filme (was nicht automatisch bedeutet, dass sie alle schlecht waren) und oft genug wurde an ihnen bemängelt, dass Johnny Depp, bzw. die Art von Depps Schauspiel, eindeutig den Zenit überschritten hat, bzw. dringend einmal pausieren sollte. Das war ihm wohl auch selber klar und gerne machte er sich auch über sich selbst lustig, so wie in einer Episode der Reihe „Life’s too short“ von Ricky Gervais, Stephen Merchant und Warwick Davis. Dort kommt es zu einer Begegnung zwischen Depp und Gervais (der den Star offen und oft harsch kritisierte) und zu folgendem sehr aussagekräftigen Dialog:

Depp: „My next project will be a success.“

Gervais: “Is it a Tim Burton Movie with Helene Bonham-Carter?”

Depp: “Yes. Who told you that?”

Gervais: “Oh, it’s just a grab in the dark.”

Depps eigenes Bewusstsein gekoppelt mit Humor ist natürlich etwas Schönes, doch um wirklich aus der Stagnation heraus zu kommen muss er nicht Witze über sich und sein Image machen, sondern etwas viel essentieller durchführen: Er muss beweisen, dass er als Schauspieler nicht bloß einen Rollentypus verkörpern kann. Er muss sich dem Publikum (und wahrscheinlich auch sich selbst) erneut beweisen. Das ist ein Schritt der gewiss nicht einfach ist und zu dem auch Mut gehört, aber Depp hat sich getraut und es hat sich gelohnt. Denn auch wenn „Black Mass“ im Grunde nicht mehr ist als ein regressives (Sub-)Genre zu bedienen, beweist Depp doch hier endlich wieder was er kann. Da kann man nur 'Herzlichen Glückwunsch' sagen.

Black Mass“ lebt von Johnny Depps Performance. Sie durchzieht den Film des „Crazy Heart“-Regisseurs Scott Cooper wie eine versorgende Vene. Sein Spiel, physisch wie psychologisch, lässt keine Spur mehr des Kajal-Piraten erahnen, der dafür verantwortlich ist, dass Depp in eine enge Nische geschubst wurde (was sich dieser allerdings auch fürstlich entlohnen ließ). Zwar wirkt die Maskierung Depps relativ dick aufgetragen, dieser Makel verwischt allerdings sobald „Black Mass“ in Fahrt kommt und sein Star alle Register seiner Kunst ziehen kann und vor allem auch darf.

In den besten (darstellerischen) Momenten von „Black Mass“ geht von Depps Rolle, dem amerikanischen Gangster John „Whitey“ Bulger, eine solch bedrohliche wie erkaltete Aura aus, dass es einem im Kinositzt fröstelt. Ohne Umschweife kann hier festgelegt werden, dass Johnny Depp in dem Gangster-Drama (welches auf wahren Begebenheiten beruht) einige seiner besten Szenen seine bisherigen Karriere hat. Er ist so bestimmend in dem Film, dass fast sämtliche Nebenfiguren dagegen wir Pappfiguren wirken.

Das liegt aber auch am Drehbuch, welches sich vollends um Bulger dreht, dabei aber immer wieder den Fehler macht kurzzeitig andere Figuren beleuchten zu wollen. Das ist ehrenhaft, dem Unterfangen fehlt aber die notwendige Durchsetzungskraft. Das ist durchaus bedauerlich, denn wenn hier Darsteller wie Corey Stoll, Kevin Bacon, Adam Scott, Dakota Johnson, Jesse Plemons oder der wirklich tolle Rory Cochrane einmal dazu kommen ihre Figuren mit Leben und Authentizität zu füllen, tut das „Black Mass“ nicht nur gut, nein, der Film erhält dadurch auch etwas charakterliche Abwechslung, denn so gut Depp als Bulger auch ist, innerhalb der knapp zweistündigen Story gibt es durchaus Momente in denen seine Figur im Leerlauf agiert.

Einzig zwei Darsteller bekommen etwas mehr Screentime. Zum einen Joel Edgerton, zum anderen Benedict Cumberbatch, der Bulgers Bruder spielt. Cumberbatch erhält dabei ausgerechnet den schwächsten Part. Denn obwohl er als Bruder des großen Gangsterbosses eine politische Karriere anstrebt und verfolgt, richtet Regisseur Cooper viel zu wenig Fokus auf diese Ambivalenz. So ist Cumberbatchs Mitwirken leider eine große, vertane Chance. Edgerton hingegen ist neben Bulger die einzige Figur, für die sich der Film wirklich interessiert. Der australische Darsteller, den man u.a. aus „Exodus – Götter und Könige“ her kennen könnte, macht aus dem FBI-Ermittler John Connolly eine Schlange, die sich durch die Gesetze und Regularien der Gangsterwelt windet und dabei immer mehr an Bodenhaftung verliert. Gut gespielt, aber es fehlt der notwendige Druck nach vorne, um in „Black Mass“ gegen Johnny Depp bestehen zu können.

Am Ende ist es sogar die Geschichte selber, die gegen Depps Darstellung des „Whitey“ Bulger den Kürzeren zieht. „Black Mass“ ist, zieht man seinem Star ab, nicht mehr als handelsübliches Gangsterkino. Ein Biopic einer kriminellen Legende, die dank den richtigen Freunden und Kontakten sein eigenes Imperium in Boston und Umgebung aufbauen konnte. Dies errichtete er sich – ganz traditionell – mit den Waffen der Gewalt, der Furcht und der Einschüchterung. Neues zu entdecken gibt es bei „Black Mass“ also eher weniger, außer eben die darstellerische Wiederauferstehung des Johnny Depp. Doch wer erst diesen Film braucht, um zu verstehen, welch enormes Talent der gute Mann besitzt, der sollte vielleicht einige seiner früheren Filme nachholen. Streicht das „vielleicht“ und ersetzt es durch „unbedingt“.

Fazit

Willkommen bei Johnny Depps grandioser One-Man-Show! “Black Mass” ist nüchtern betrachtet nicht mehr als gut gemachtes Gangster-Standard-Kino, doch dank seines Stars, der hier einige wirklich umwerfende Szenen hat, gelingt es dem Film sich positiv im Gedächtnis festzusetzen. Mit der einen oder anderen Fokussierung und Anstrengung hätte „Black Mass“ zwar das Potenzial gehabt zu einem neuen Klassiker des Gangsterkinos zu werden, aber auch so lohnt sich ein Blick auf den Film – alleine für die Wiederauferstehung von Depps darstellerischer Kompetenz. Hoffen wir, dass sie sich nicht bald wieder ins Grab legt.

Kritik: Sebastian Groß

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