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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

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Auf einer einsamen Straße wird ein Gefängnistransport brutal angegriffen. Martin, der Polizist, der fuhr, überlebt und ist gezwungen den Kampf gegen die gnadenlosen Angreifer aufzunehmen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Während eines nächtlichen Gefangenentransport durch die verschneite Provinz kommt es zum Super-GAU: Auf das mit einer Handvoll von Gefangenen und zwei Justizvollzugsbeamten besetzte, schwer gepanzerte Fahrzeug wird ein Attentat vollzogen. Die Eskorte wird ausgeschaltet und der Wagen an der Weiterfahrt gehindert. Irgendwo in der eisigen Dunkelheit lauert ein Scharfschütze, der offensichtlich großes Interesse an einem der Insassen hat. Wachmann Martin (Javier Gutiérrez, La isla mínima – Mörderland) sieht sich mit einer zweifachen Bedrohung konfrontiert. Draußen der Wahnsinnige mit unklarem Motiv, der jedoch zu absolut allem bereit scheint. Und im Inneren die Gefangenen, die einerseits selbst um ihr Leben fürchten und andererseits in dem Angriff die ungeahnte Chance auf eine Flucht geboten bekommen.

Auf dem Papier besitzt der Film von Regisseur und Co-Autor Lluís Quílez (Out of the Dark) eine zwar schlichte, in seinem Minimalismus aber sehr spannende Prämisse, die sich eindeutig an großen Vorbildern orientiert. Die Western-Anleihen sind unverkennbar, noch deutlicher ist der Bezug jedoch zu John Carpenter’s Meisterwerk Assault – Anschlag bei Nacht. Dieser wiederum war ja eine Hommage an Rio Bravo von Howard Hawks, was den Kreis somit schließt. Fast erinnert er noch mehr an das Remake Das Ende – Assault on Precinct 13 von 2005, der im Gegensatz zu Carpenter’s mehr oder weniger zufälligen, auf jeden Fall recht spontanen Belagerungszustand mit einem glasklaren Motiv ausgestattet ist. Welche das ist, erfährt der Zuschauer natürlich erst im Schlussspurt. Bis dahin bekommt man einen handwerklich sehr ansprechenden und atmosphärisch überwiegend stimmigen Thriller geboten, dem nach einem ordentlichen Auftakt jedoch sichtlich die Ideen ausgehen. Die Kammerspiel-ähnliche Intensität würde deutlich besser funktionieren, wenn die Figuren interessanter ausgearbeitet wären. Mit Mühe und Not schafft es der Film seinen eigentlich entscheidenden Mittelpart solange zu strecken, bis es im Showdown noch mal etwas mehr zur Sache geht.

Das Finale entpuppt sich zudem als ein sehr zweischneidiges Schwert. Die Motivation des Attentäters ist aus persönlicher Perspektive schlüssig, wenn moralisch natürlich fragwürdig. Viel fragwürdiger ist jedoch die Reaktion des Protagonisten, der zwar auch aus der Emotion heraus handelt, aber somit auch rückwirkend beinah alles legitimiert, was bis dahin geführt hat. Die Diskussion darüber ist nicht ganz eindeutig und dahingehend auch spannend, kann aber genauso gut auch als Ärgernis angesehen werden. Insgesamt ist diese bewusste Ambivalenz noch das Nachhaltigste von einem grundsoliden Streifen, über den sich aus technischer Perspektive kein schlechtes Wort verlieren lässt und stellenweise andeutet, was er mit einem besseren Script anbieten könnte. Als kurzweiliger Genre-Beitrag mit allerlei Inspiration von großen Klassikern schon ganz nett, dass Alleinstellungsmerkmal oder eine markante Signatur bleibt allerdings auf der Strecke.

Fazit

„Assault on Precinct 13“ auf Rädern, das wäre „Unter Null“ sicherlich gerne. Der technisch gut umgesetzte Film bietet dafür leider zu wenig eigenen Input, bleibt in vielen Aspekten sehr eindimensional und schleift zwischenzeitlich auch in der Intensität zu sehr durch. Alles in allem aber durchaus okay. Früher hätte man gesagt: Stabile Videotheken-Ware. Heute ist das eben Netflix.

Kritik: Jacko Kunze

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