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Inhalt

Die Bestseller-Autorin Veronica Henley beendet gerade ihre erfolgreiche Buchtournee, bevor sie zu ihrem Mann und ihrer Tochter nach Hause zurückkehrt. Doch eine unerwartete Schicksalswendung stellt Veronicas Leben komplett auf den Kopf. Plötzlich findet sie sich in einer schrecklichen, unwirklichen Parallelwelt wieder, die sie dazu zwingt, alles in Frage zu stellen: ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kann sie einen Ausweg finden, bevor es zu spät ist?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn ein Film wie Antebellum mit einem Zitat des US-amerikanischen Schriftstellers William Faulkner (Als ich im Sterben lag) eingeleitet wird, dann weiß man: Jetzt wird’s bedeutungsvoll! Und bereits an dieser Stelle, nach nicht einmal 60 Sekunden Laufzeit, kann man sich ungefähr ein Bild davon machen, in welche Richtung sich dieses Werk auf hochgradig unangenehme Art und Weise entwickeln wird - und man wird Recht behalten. Gerard Bush und Christopher Renz, die hier nicht nur den Regieposten bezogen haben, sondern sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigen, wollen etwas ungemein Gehaltvolles mit ebenso billigen Mitteln zum Ausdruck bringen. Herausgekommen ist daher vor allem ein ziemlicher schlechter Witz von filmischem Aktivismus - aber auch ein möglicherweise spannendes Versprechen für die Zukunft des Genre-Kinos.

Denn, bevor man nun berechtigterweise auf Antebellum rumhackt, sollte man sich vorerst ins Bewusstsein rufen, dass Gerard Bush und Christopher Renz nicht nur eine merklich ausgefeilte handwerkliche Kompetenz an den Tag legen. Die beiden Filmschaffenden haben offensichtlich auch eine Vision, die zwar in diesem Fall nicht aufgehen mag, in den nächsten Jahren aber womöglich die ein oder andere Überraschung mit sich bringt. Die Geschichte, die Antebellum erzählt, muss man nämlich auch erst mal so bringen - allerdings wünscht man sich als Zuschauer, dass sie unter anderen Umständen, anderen Schwerpunkten, einer gänzlich anderen Herangehensweise verwirklicht worden wäre. So nämlich bekommen wir eine krude Mischung aus M. Night Shyamalan (The Village), dem mehrfach Oscar-prämierten 12 Years a Slave von Steve McQueen und nicht zuletzt Westworld.

All das wird in Antebellum aber nicht nur in brachialer Plattheit verquirlt, George Bush und Christopher Renz scheinen auch zwanghaft in die Fußstapfen von Jordan Peele gedrängt (oder freiwillig auf Tuchfühlung zu gehen) zu werden, der mit Get Out und Wir wieder frischen, schwarzen Wind in das kontemporäre Genre-Kino gebracht hat - und nun als werbendes Lockmittel instrumentalisiert wird. Warum ein Antebellum zwanghaft mit Jordan Peele in Verbindung gebracht werden soll, liegt natürlich auf der Hand (auch abseits der Produktion). Der kruden Mischung aus Rassismus-Horror und Mystery-Blödelei aber geht genau die schöpferische Cleverness ab, die Jordan Peele gerade in Get Out mit sich brachte. Stattdessen geriert sich Antebellum selbst verblendet als Kino mit Köpfchen, versandet letzten Endes aber in den gescheiterten Bemühungen, den Zuschauer aufzurütteln.

Anstatt das Publikum allerdings zu erreichen, vergreift sich Antebellum zusehends an geschmacklosen Entscheidungen, was die fehlende Subtilität des Films nur noch stärker in den Vordergrund rückt. Der Versuch, Kontroversen zu erschaffen, wird in diesem Fall eben auch einseitiger Dummheit verwechselt. Genau dort, wo Antebellum nämlich vielsagend sein möchte, reduziert er seine Botschaft auf eine durchsichtige Schlagwort-Fasson, die die zeitlose Parabel, auf die George Bush und Christopher Renz in - zugegeben - formschönen und stilsicheren Aufnahmen - hinarbeiten, in heiße Luft verwandeln. Die hiesige Aussage ist zweifelsohne eine gleichermaßen zeitlose wie universelle. Das Problem von Antebellum aber liegt daran, dass er Exploitation ist - aber es zu keiner Zeit wirklich bemerkt. Nicht peinlich, teilweise mit Wut im Bauch, aber eben auch ständig mit ziemlich fragwürdigem Durchzug im Kopf.

Fazit

Zu Anfang gibt es ein Zitat von William Faulkner, welches uns darüber aufklärt, dass die Vergangenheit niemals vergangen ist. Als Zuschauer weiß man bereits an diesem Punkt: Oh, oh, hier geht es ganz besonders bedeutungsvoll zu! Genau daran krankt der Film schließlich auch. Die dumm-krude Mischung aus M. Night Shyamalan und "12 Years a Slave" ist brachial platt und fernab jedweder behaupteter Cleverness. Ein unangenehmer, geschmackloser, hohler Film. Die Regisseure sollte man dennoch im Auge behalten, denn inszenieren können sie.

Kritik: Pascal Reis

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