Inhalt
Als auf einer entlegenen karibischen Insel immer öfter Soldaten des dortigen Marine-Stützpunkts spurlos verschwinden, werden Sgt. Joe Armstrong (Michael Dudikoff aus der 90er Jahre TV-Serie „Cobra“) und Sgt. Curtis Jackson (Steve James aus „To Live and Die in L.A.“) entsandt, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die beiden Kampfkunstexperten entdecken rasch den Zusammenhang zwischen den abgängigen Marines, einem Drogenkartell, der hübschen Alicia Sanborn (Michelle Botes) und einer Horde unbesiegbarer Ninjas, die die Straßen der Insel unsicher machen.
Kritik
Black pyjamas on a Caribbean island
Unter den vielen Eigenarten des (B-Movie-)Kinos der 80er Jahre ist das Subgenre der Ninja-Filme wohl eines der Eigenwilligsten. In einer filmischen Epoche in der Dank des aufkommenden Videotheken-Booms und vergleichsweise niedriger Produktionskosten, jede noch so abstruse Idee eine Chance am Heimkino-Sektor bekommen hat, konnte sogar diese Kombination aus ur-amerikanischem Patriotismus und (weichgespülter) asiatischer Folklore eine beachtliche Erfolgsgeschichte hinlegen. Einer der bekanntesten Vertreter dieser filmischen Gangart ist mit Sicherheit die „American Ninja“-Reihe, die es im Zeitraum von 1985 bis 1993 immerhin auf fünf Teile gebracht hat.
Mit „American Ninja 2: The Confrontation“ (oder auch „American Fighter 2 - Der Auftrag“) gelingt Regisseur Sam Firstenberg („Revenge of the Ninja“), unter der Leitung des Trashproduzenten-Duos Menahem Golan und Yoram Globus (The Cannon Group) leider nur ein äußerst langweiliges B-Movie, welches trotz des Blicks durch die heißgeliebte Retrobrille nicht zu überzeugen weiß. Neben der völligen Abwesenheit einer zusammenhängenden Story, hölzernem Schauspiel und unterirdischen Dialogen – drei, bei einer Produktion dieses Genres zu erwartenden Punkten – sind es vor allem die slapstickartigen, jedes Tempos beraubten Kampfszenen und die miserablen Sets, die auch dem größten B-Movie-Fan den Filmgenuss verderben.
Die Actionsequenzen in „American Ninja 2“ sind ungemein holprig choreografiert und lassen jedes Gefühl eines realen Kampfes vermissen. Dadurch wirkt der Film eher wie eine schlecht gelungene Hommage an Bud Spencer und Terence Hill Klassiker als an kultige 80er Jahre B-Movie-Unterhaltung. Dieser Eindruck wird durch den hektischen Schnitt, die ideenlose Kameraführung und die lächerlichen Kostüme noch weiter verstärkt. Vor allem die titelgebenden Ninjas wirken in ihren schwarzen Ganzkörperpyjamas, in denen sie zu allem Überdruss bei Tag und ohne Deckung herumturnen, wie Fremdkörper im eigenen Film.
Folglich ähnelt Teil Zwei der Ninja-Reihe eher dem ebenfalls sehr schwachen dritten Teil „American Ninja 3: Blood Hunt“ und weniger dem vierten Ausflug „American Ninja 4: The Annihilation“, der zwar ebenfalls trashig ist, aber zumindest akzeptabel choreografierte und streckenweise durchaus brutale Kampfszenen zu bieten hat.
Fazit
„American Ninja 2: The Confrontation“ ist ein Paradebeispiel für äußerst schlecht gealterte B-Movie-Unterhaltung der ausgehenden 80er Jahre. Vor allem im direkten Vergleich mit (aktuellen) Vertretern ähnlicher Gangart merkt man dem 1987er Streifen mit Michael Dudikoff, seine vielen unleugbaren Schwächen an. Neben der (erwartungsgemäß) völligen Abwesenheit einer vernünftigen Story und dem (genreüblich) hölzernen Schauspiel aller Beteiligten langweilt der Streifen vor allem durch die slapstickartigen Kampfszenen, die völlig lächerliche Inszenierung der Ninjas und die billigen Sets. Auch durch die Nostalgiebrille betrachtet kann Sgt. Armstrongs zweiter Einsatz somit nur bedingt überzeugen.
Autor: Christoph Uitz