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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Süd-Sudan ist das jüngste land der Welt, in dem im Zuge des blutigen Bürgerkriegs über 350.000 Menschen getöt wurden. Eine Doku über den steinigen Weg zum Frieden und die junge Generation, die mit friedlichen Mitteln für eine bessere Zukunft kämpft. 

Kritik

Der gewaltsame Konflikt zweier über Viehdiebstahl verfeindeter Stämme im ländlichen Süd-Sudan dient Christophe Castagnes und Thomas Sametins ambitioniertem Kinodebüt als authentische Analogie der generationsübergreifenden Differenzen der Bevölkerung einer Nation, die sich seit ihrer Gründung vergebens aus dem Dauerkriegszustand zu befreien versucht. Den Kreislauf aus Verbrechen und Vergeltung durchbrechen soll eine junge Mediatorin, die ihr eigenes Leben riskiert. Während Nandege Magdalena Lokoro zwischen verfeindeten Fronten vermittelt, trainiert Gatjang auf dem Fußballfeld eines Flüchtlingslagers für Frieden. 

In den sechs Jahren, die das Regie-Team vor Ort verbrachte, kam augenscheinlich genug Material für drei verschiedenen Filme zusammen. Der erste konzentriert sich auf die Fehde zwischen den Didinga und Logir, die einander für ihre Rinderherden bekriegen und dabei auf lokaler Ebne die innere Zerrissenheit des jungen Staates aufzeigen. Der zweite Film ist ein politisches Porträt der selbst den Difinga angehörenden Nandege, die sich entgegen der patriarchalischen Tradition und Lebensgefahr um eine Versöhnung bemüht.

Der dritte Film schließlich zeigt die versöhnende Wirkung, die das Gemeinschaftserlebnis eines Sportwettkampfs besonders auf die durch die Kampfhandlungen geprägten jüngere Generation haben kann. Aus den unterschiedlichen Geschichten eine dokumentarische Einheit zu knüpfen, gelingt der lückenhaften Inszenierung nur begrenzt. Die komplexe Geschichte Süd-Sudans, das aus einem historisch gespaltenen Land als unabhängige Nation hervorging, fehlt ebenso wie ein konkreter biografischer Hintergrund der als ideale Identifikationsfiguren aufgebauten Individuen, deren Erfolg weit selbstverständlicher wirkt als er ist.

Fazit

Ein unangenehmer Touch Paternalismus prägt Christophe Castagnes und Thomas Sametins differenzierungsbedürftige Doku. Selbige definiert die von jahrzehntelangem Bürgerkrieg gezeichnete Zivilbevölkerung als politisch und sozial unreife Mehrheit, denen erst erklärt werden muss, dass Gewalt keine gute Sache ist. Die in ihren Langzeiteffekten oftmals fragwürdige Einmischung westlicher Nationen mit eigenen Interessen in Konflikte, an deren Entstehung sie historisch beteiligt sind, wird gänzlich unkritisch dargestellt. Unpassend reißerischer Soundtrack und forcierte Dramatisierung wecken zusätzlich Zweifel an der thematischen Transparenz.

Kritik: Lida Bach

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