Doch auch das Motiv des Verlorengehens greift Antonioni ein ums andere Mal wieder auf. Schon in einer ihrer ersten gemeinsamen Szenen befinden sich Giovanni (Marcello Mastroianni) und Lidia (Jeanne Moreau) in einem engen Fahrstuhl, stehen sich gegenüber, doch sind unfähig einander in die Augen zu blicken. Wenn sie dann fortan ziellos aneinander vorbeischlendern, dann wird die Unausweichlichkeit des Endes bereits vorweggenommen. Lidia streift durch eine baufällige Großstadtkulisse, Autos stehen im Stau, Hinterhöfe sind verlassen und die Wände offenbaren tiefe Risse. In diesem Stillstand wird einmal mehr deutlich, wie Antonioni die Kulisse als Sinnbild für das Innenleben seiner Figuren begreift und diese sich streng genommen durch ihre eigene Psyche kämpfen. Doch was sehen diese Menschen, wenn sie in den Spiegel blicken?
Dieser Auszug entstammt der Kritik von Vitellone, der dem Film 9 von 10 Punkten gab.