Was DingDong vom Valentinstag hält:
Der Valentinstag ist für mich eine teuflische Verschwörung von Florist*innen, Chocolatiers und Schmuckdesigner*innen aus aller Welt. Bin absolut kein Fan dieses Tages. Könnte allerdings nicht behaupten, dass ich mich dem gesellschaftlichen bzw. dem Erwartungsdruck seitens Partnerinnen nicht schon wiederholt gebeugt hätte.
Wie er zum Liebesfilm bzw. Romcoms steht:
Sagen wir es mal so, meine erste Wahl als Filmtitel für dieses Special war Und täglich grüßt das Murmeltier. Bis man mich intern freundlicherweise darauf hinwies, dass es sich dabei um alles andere als einen Geheimtipp handeln würde und dieser für den komödiantischen Liebesfilm so etwas wie Stirb Langsam für das Actionkino und Halloween für den Horror- bzw. Slasherfilm sei. Ich schätze mal, das sagt eigentlich alles.
DingDongs Filmtipp: 💛
Nach meinem Fauxpas mit Und täglich grüßt das Murmeltier stand ich erst einmal recht ratlos da. Die Suchfunktion bei meinen Streaminganbietern brachte mich jedenfalls nicht groß weiter. Wurden mir doch lauter Filme ausgespuckt, deren Namen mir nichts sagten, die aufgrund ihrer Popularität absolut keine Geheimtipps mehr darstellen oder die mich anhand des Bildes bzw. der Beschreibung schlichtweg verängstigten. Ein wenig verheißungsvoller Blick in die heimische Filmsammlung brachte schließlich wider Erwarten die Rettung und bescherte mir ein Werk, das im Rahmen eines Specials über Liebesfilme definitiv nicht fehlen darf. Die Rede ist von Joe Dantes Matinee. 💛
„Aber DingDong, Matinee ist doch kein Liebesfilm?“ Doch, ist er! Matinee mag zwar definitiv kein Film sein, an denen man unwillkürlich denken muss, sobald das Wort Liebesfilm in den Raum geworfen wird. Aber genau das ist er nun einmal. Nur nicht im „klassischen“ Sinne. Denn Matinee als Ganzes ist eine einzige große Liebeserklärung. Eine Liebeserklärung an den B-Movie, an das Subgenre des Creature-Feature-Films, an die grandiosen Vermarktungsideen eines gewissen Genies namens William Castle (House on Haunted Hill) und an das Medium Film als eine Form des Eskapismus. Wenn das nicht romantisch ist, weiß ich auch nicht.
Wer Matinee schaut, wird mit dem Einsetzen des Abspanns den unwillkürlichen Drang verspüren, zu einem American Diner fahren zu wollen, um sich im Anschuss in einem Drive-in-Kino mit Cola und Popcorn in der Hand Werke wie Formicula, The Tingler oder Die Fliege anzusehen. Was einen in Matinees knapp 100-minütiger Laufzeit erwartet, ist ein buntes Potpourri aus liebenswerter Komödie, bissiger Satire und coming-of-age-Film, das mit einer minimalen Prise Horror versehen und in die schreckliche Dramatik der Kuba-Krise eingebettet wurde. Wer den Horror- bzw. Science-Fiction-Film als solchen liebt, hat im Grunde keine andere Wahl, als sich Joe Dantes ganz eigenen Liebesfilm anzuschauen.
Einschätzung:
Fokus: Comedy [ X ] , Drama [ X ] , Schnulze [ ] , Herzschmerz [ ]
Wahrscheinlichkeit für verdrückte Tränchen: 😭 1/5
Tränchen wird es wohl eher nicht geben. Höchsten Freudentränen darüber, wie viel Herzblut Joe Dante in diesen Film gesteckt hat.
Datetauglichkeit: 💘💘💘💘 4/5
Naja, kommt darauf an, mit wem genau man ein Date hat. Hat das Gegenüber eine große Affinität für Filme und darüber hinaus womöglich noch ein Herz für den Horrorfilm der 50er- und 60er-Jahre, dann ist Matinee die perfekte Wahl. Falls nicht, gibt Dantes Film immerhin eine gute Vorlage für ein anregendes Gespräch, bei dem man die andere Person besser kennenlernen kann, was ebenfalls viel wert ist und in dessen Folge womöglich noch Werke wie Gremlins oder The 'Burbs in den Player wandern. Also ich für meinen Teil wäre begeistert.